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You are here: The Platypus Affiliated Society/Die deutschsprachige Platypus Review

Die Platypus Review

Am 08.09.2022 veranstaltete die Platypus Affiliated Society im Rahmen ihrer V. European Conference in Wien eine Podiumsdiskussion mit Vera (Der Funke/International Marxist Tendency), Frieder Otto Wolf (Philosoph und Politikwissenschaftler) und Lars Quadfasel (Hamburger Studienbibliothek) zum Thema: Was ist das Kritische an der Kritik der politischen Ökonomie? Was ist bürgerliche politische Ökonomie und warum entwickelt Marx eine Kritik an ihr? Wie verhält sich diese Kritik an der politischen Ökonomie zu seiner Kritik des Sozialismus? Was ist das spezifisch Politische daran? Inwiefern ist seine Kritik an der politischen Ökonomie dialektisch? Inwiefern lässt sich durch eine Rückkehr zu Marxens Kritik der politischen Ökonomie der Kampf um den Sozialismus heute re-aktualisieren?
Bernd Riexinger war von 2012 bis 2021 einer der beiden Vorsitzenden der Linkspartei. Als Gewerkschafter organisierte er die Proteste gegen die Agenda 2010 mit und war ein Gründungsmitglied der Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG). Er hat Bücher und Artikel zu den Themen linker Green New Deal und neue Klassenpolitik publiziert. Das Interview wurde von Platypus-Mitglied Salim A. am 20. August 2021 geführt. Es folgt eine gekürzte und editierte Version des Gesprächs.
Kaum ein Klischee über die Kritische Theorie erhält sich in so vielfältigen Formen, wie die angebliche Absage an eine weltverändernde Praxis. Vom Elfenbeinturm oder der Veranda des berühmt-berüchtigten „Grand Hotel Abgrund“ aus habe die Frankfurter Schule, so etwa, um nur die alte Spielart dieser Kritik bei Georg Lukács zu nennen, zwar schonungslose Gesellschaftskritik geübt, zugleich aber eine revolutionäre Perspektive hin zu einer befreiten Welt ausgeschlossen.

Zielsetzung

Überblickt man das Universum der verschiedenen Positionen und Ziele, die linke Politik heute ausmachen, so wird man
den beunruhigenden Verdacht nicht los, dass sich hinter der scheinbaren Vielfalt eine grundlegende Gemeinsamkeit verbirgt:
Was heute existiert, wurde auf den Trümmern dessen errichtet, was einst möglich war.
[ . . . ]

Richtlinien zur Einsendung von Beiträgen

Artikel in der Platypus Review haben normalerweise eine Länge von 5000–40.000 Zeichen (mit Leerzeichen), längere Beiträge können auch berücksichtigt werden. Für entsprechende Anfragen und Beiträge bitte eine Email an die.platypus.review@gmail.com senden.

Chefredakteur

Tobias Rochlitz

Korrektorinnen und Korrektoren

Jim Igor Kallenberg

Thuy Linh Pham

Jonas Reiber

Florian Piffl

Designer

Max Hörügel

Jakob Trescher

Web-Editor

Lucas Burisch

Social Media Editor

Jonas Reiber

Versand

David Ewert

Frühere Ausgaben

Ausgabe #26

Die „Linke“ hat sich angesichts der Ukraine entlang der Frage zerstritten, welchen kapitalistischen Politikern sie im gegenwärtigen Konflikt nacheifern und hinterherlaufen soll, wobei sie in ihrer üblichen Manier übermäßiger Sportbegeisterung johlend am Spielfeldrand steht. Manche innerhalb der „Linken“ haben sich hinsichtlich Russlands „Militäroperation zur Entnazifizierung“ der Ukraine als „Antifaschisten“ positioniert – ob aufseiten der Ukraine oder aufseiten Russlands. Andere innerhalb der „antiimperialistischen Linken“ lecken sich die Finger in der Hoffnung auf eine neue Antikriegsbewegung, die aus Angst davor, dass Kritik an der Biden-Regierung die ansonsten unvermeidliche Rückkehr Trumps als US-Präsident befördern könnte, nicht entstehen wird: Die „Linke“ in all ihren Spielarten wird wie immer dem Bedarf der US-amerikanischen Demokratischen Partei entsprechend ein- und ausgeschaltet.
Im Zuge der russischen Invasion der Ukraine haben manche auf der Linken versucht, die gegenwärtige Krise durch Bezugnahme auf Imperialismus und nationale Selbstbestimmung sowie mittels der Rolle marxistischer Revolutionäre wie Lenin im Ersten Weltkrieg zu verstehen. Wie sollte die Linke die gegenwärtige Krise in der Ukraine verstehen? Welche Bedeutung haben diese Begriffe – Imperialismus, Antiimperialismus und nationale Selbstbestimmung – für die Linke heute? Wie denken wir heute über den Slogan, den imperialistischen Krieg in einen Bürgerkrieg zu verwandeln, vor dem Hintergrund der Abwesenheit einer internationalen Linken nach?

Ausgabe #25

Einige der größten Proteste des letzten Jahrzehnts hatten präfigurativen Charakter. Darunter Occupy und die Indignados-Bewegung (2011), die französischen zones à défendre (ZAD, 2011–18), die Gezi-Park-Proteste in Istanbul (2013), die Regenschirm-Bewegung in Hongkong (2014), die französische Versammlungsbewegung Nuit debout (2016), die Dakota Access Pipeline-Proteste in Standing Rock (2016) und die Capitol Hill Autonomous Zone in Seattle (2020). Hinzu kommen die von Gruppen wie Extinction Rebellion und Ende Gelände organisierten Klimacamps. Die meisten dieser Proteste nahmen die Form einer Besetzung an und errichteten semi-permanente Protestcamps. Diese Camps dienten einem praktischen Zweck – sie ermöglichten es den Protestierenden, ihren Protest aufrechtzuerhalten –, aber sie dienten auch als Modell für eine alternative Gemeinschaft mit ihren eigenen Codes und Werten.
Karl Wimmler, Jahrgang 1953, aufgewachsen in Liezen (Steiermark), studierte Germanistik und Geschichte und war in den 1970er-Jahren in linken Organisationen tätig. Er lebt in Graz als freier Autor und Mitarbeiter von CLIO (Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit). Das Interview wurde von Platypus-Mitglied Andreas Wintersperger am 12.11.2022 geführt. Es folgt eine gekürzte und editierte Version des Gesprächs.

Ausgabe #24

Ein Gespräch mit Vlad von der marxistischen Gruppe KyrgSoc (КыргСоц) über das Erbe der Sowjetunion in Zentralasien und daraus resultierende Herausforderungen für die kirgisische Linke.
Dem abschreckenden Versuch, Hegel zu verstehen, drängt sich wohl als erstes die Frage auf: Was ist die hegelsche Dialektik? Ich könnte diese mit einer Phrase definieren als „die wechselseitige Durchdringung von Gegensätzen“. Aber eine solche Definition wäre wohl wenig erhellend. Nach Adornos scharfsinnigem Einwand entzieht sich die Dialektik jeglicher Definition und lässt sich eher demonstrieren als definieren.

Ausgabe #23

Ein Interview mit Koschka Linkerhand über queerfeministischen Menschenverstand, radikalfeministischen Frauenverstand und den ausbleibenden Rückenwind der Geschichte
Ein Interview mit Tove Soiland über die Haltung der Linken zu den Corona-Maßnahmen, die Epoche des postideologischen Totalitarismus und die Notwendigkeit einer plural diskutierenden Linken.
Ist „Gender” eine Leerstelle des Marxismus, die nur durch neue Formen der Theorie komplettiert werden kann? Welche politische Bedeutung hat der Begriff Gender für die Linke heute? Wie steht es um „Gender-Befreiung” mehr als 30 Jahre nachdem sie als politisches Projekt ausgerufen wurde? Was hat die Linke gelernt aus den 200 Jahren Kampf um die Befreiung der Geschlechter? Welche politische Rolle käme „Gender” in einem Kampf um die Emanzipationen der Geschlechter zu?

Ausgabe #22

Da Platypus ein Projekt ist, das sich vorwiegend mit der Frage nach Marxismus und der Linken beschäftigt, liegen Fragen nahe: Was ist Psychoanalyse? Weshalb sollte sich die Linke für sie interessieren? Was ist ihr geschichtlicher Zusammenhang?
Nicht erst seit der Wahlschlappe der Partei Die Linke bei der letzten Bundestagswahl ist offensichtlich, dass die Linke im weiteren Sinn marginalisiert und politisch irrelevant ist. Nun widmet sich der deutsch-polnische Schriftsteller Artur Becker der Krise der Linken in seinem kürzlich erschienenen Essay Links: Ende und Anfang einer Utopie. Um die Krise der Linken zu verstehen, fragt Becker in Anknüpfung an Leszek Kołakowskis Ausführungen zum Sinn des Begriffes ‚Linke‘ von 1960 danach, was mit dem Begriff ‚links‘ überhaupt gemeint ist.

Ausgabe #21

Welches sind die ererbten Probleme und Aufgaben der Alten und Neuen Linken, die zur Gründung der Partei DIE LINKE führten? Welche Bedeutung hat DIE LINKE im Kampf für den Sozialismus und was sind die Lehren der letzten zwei Jahrzehnte für eine neue Generation von Sozialisten?
Die umstrittenste Annahme des Marxismus ist die Diktatur des Proletariats. Und in der Tat bildet sie das, wodurch sich der Marxismus politisch, ideologisch und theoretisch, intellektuell, praktisch und organisatorisch auszeichnet. Der Tod der Linken misst sich an der Abkehr von dieser These.