RSS FeedRSS FeedYouTubeYouTubeTwitterTwitterFacebook GroupFacebook Group
You are here: The Platypus Affiliated Society/Die deutschsprachige Platypus Review

Die Platypus Review

Wie die Gewerkschaftsbewegung im Zweiten Deutschen Kaiserreich können heutige intersektionale Bewegungen die Selbstorganisation von Marginalisierten bewerkstelligen, die sich dadurch ihrer Marginalisierung entledigen können. Das Motto von Platypus lĂ€sst sich so wie folgt reformulieren: Nicht die Linke ist tot, bloß der Marxismus.
Der Ursprung alles menschlichen Lebens ist die SexualitÀt und alle Geschichte ist die Geschichte von KlassenkÀmpfen. Aber als wissenschaftlicher und politischer Begriff ist SexualitÀt ebenso wie Sozialismus und Marxismus ein Produkt der Moderne. Das Teach-in will der Frage nachgehen, wie Marxistinnen und Marxisten seitdem das VerhÀltnis von sexueller Befreiung und sozialistischer Revolution beurteilten und charakterisieren.

Zielsetzung

Überblickt man das Universum der verschiedenen Positionen und Ziele, die linke Politik heute ausmachen, so wird man
den beunruhigenden Verdacht nicht los, dass sich hinter der scheinbaren Vielfalt eine grundlegende Gemeinsamkeit verbirgt:
Was heute existiert, wurde auf den TrĂŒmmern dessen errichtet, was einst möglich war.
[ . . . ]

Richtlinien zur Einsendung von BeitrÀgen

Artikel in der Platypus Review haben normalerweise eine LĂ€nge von 5000–40.000 Zeichen (mit Leerzeichen), lĂ€ngere BeitrĂ€ge können auch berĂŒcksichtigt werden. FĂŒr entsprechende Anfragen und BeitrĂ€ge bitte eine Email an die.platypus.review@gmail.com senden.

Chefredakteur

Tobias Rochlitz

Korrektorinnen und Korrektoren

Jim Igor Kallenberg

Thuy Linh Pham

Jonas Reiber

Florian Piffl

Designer

Max HörĂŒgel

Jakob Trescher

Web-Editor

Lucas Burisch

Social Media Editor

Jonas Reiber

Versand

David Ewert

FrĂŒhere Ausgaben

Ausgabe #29 (Januar/Februar 2024)

Mit ihrem GrĂŒndungsdatum am 3. November 1918 zĂ€hlt die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) in Bezug auf ihre organisatorische KontinuitĂ€t zu den heute Ă€ltesten kommunistischen Parteien der Welt. Durch ihren international diskutierten Wahlerfolg bei der letzten Gemeinderatswahl der steirischen Landeshauptstadt Graz im September 2021 sowie durch den beim letzten Parteitag im Juni 2021 beschlossenen FĂŒhrungswechsel stellen sich erneut Fragen und Probleme in Bezug auf die Bedeutung der 103-jĂ€hrigen Parteigeschichte fĂŒr ihre Gegenwart und Zukunft. 30 Jahre nach dem offiziellen Zerfall der Sowjetunion lĂ€dt Platypus Wien zur Diskussion folgender Fragen: Was ist die KPÖ und was kann aus ihr noch werden? Ist dies ein Moment des Fortschritts im Kampf um den Sozialismus? Wenn ja, was wĂŒrde das bedeuten? Welche Lehren können – wenn ĂŒberhaupt – aus ihrer eigenen Geschichte gezogen werden?
Die aktuellen Debatten um die FĂŒhrung der SPÖ – angeheizt durch die Kandidatur von Andreas Babler, der Hoffnungen von linken AktivistInnen auch außerhalb der SPÖ weckt – fĂŒhrten in den letzten Wochen zu tausenden neuen Parteieintritten und rufen Erinnerungen an prĂ€gende Momente der Millennial Linken wach. In den Sinn kommen die erste Kandidatur von Bernie Sanders in den USA oder die Wahl von Jeremy Corbyn zum Vorsitzenden der britischen Labour Party 2015. Corbyn, Sanders, Babler? WĂ€hrend sich nun nach den Millennials eine neue Generation auf der Linken zu politisieren beginnt, möchte die Platypus Affiliated Society folgende Fragen diskutieren: Welche Chance wĂŒrde ein Wahlsieg Bablers fĂŒr die Linke eröffnen? Inwiefern wĂ€re eine Kandidatur Bablers vergleichbar mit sich selbst als sozialistisch verortenden Politikern wie Bernie Sanders und Jeremy Corbyn in den letzten Jahren? Was haben wir von ihnen gelernt? Welche Rolle spielt die SPÖ fĂŒr den nĂ€chsten notwendigen Schritt im Kampf um den Sozialismus?
Jakob Hundsbichler ist aktuell politischer GeschĂ€ftsfĂŒhrer der österreichischen linken Jugendorganisation Junge Linke, die eng mit der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) zusammenarbeitet. DarĂŒber hinaus ist er Mitglied des Landesvorstandes der KPÖ Tirol.

Ausgabe #28 (November/Dezember 2023)

Der politische Aufstieg der GrĂŒnen seit den 1980er-Jahren ist Ausdruck der Etablierung bestimmter sozialer, hĂ€ufig als links verstandener Anliegen in weiten Teilen der Gesellschaft: Umweltschutz, Rechte sexueller Minderheiten, Feminismus. Angesichts der Tatsache, dass sich die GrĂŒnen in historischer Nachfolge der Neuen Linken grĂŒndeten, stellt sich heute unweigerlich die Frage, ob ihr politischer Aufstieg Fortschritt oder Regression, gar einen Sieg oder eine Niederlage fĂŒr die Linke bedeutet.
Unter dem Titel „Was ist eine Partei fĂŒr die Linke?“ lud die Platypus Affiliated Society am 22. Juni 2023 zu einer Diskussionsveranstaltung in die Berliner Humboldt-UniversitĂ€t ein. Bemerkenswert auf dem Podium war Stefan Schneiders (Klasse gegen Klasse) Bezug auf eine Schrift von Leo Trotzki im Exil, in der dieser sehr richtig dafĂŒr plĂ€dierte, sich mit Blick auf die Französische Revolution auf deren fortschrittlichste Traditionen zu beziehen – also nicht auf Napoleon, der die Französische Revolution beendet hatte wie Stalin die Oktoberrevolution. Doch dann fĂ€llt Trotzki als fortschrittlichster Teil der Französischen Revolution jener Jakobiner-Konvent ein, der eine Interessenvertretung des BĂŒrgertums war und die Selbstorganisation der Plebejer, der VorlĂ€ufer des Proletariats, unterdrĂŒckte.

Ausgabe #27 (September/Oktober 2023)

Am 08.09.2022 veranstaltete die Platypus Affiliated Society im Rahmen ihrer V. European Conference in Wien eine Podiumsdiskussion mit Vera (Der Funke/International Marxist Tendency), Frieder Otto Wolf (Philosoph und Politikwissenschaftler) und Lars Quadfasel (Hamburger Studienbibliothek) zum Thema: Was ist das Kritische an der Kritik der politischen Ökonomie? Was ist bĂŒrgerliche politische Ökonomie und warum entwickelt Marx eine Kritik an ihr? Wie verhĂ€lt sich diese Kritik an der politischen Ökonomie zu seiner Kritik des Sozialismus? Was ist das spezifisch Politische daran? Inwiefern ist seine Kritik an der politischen Ökonomie dialektisch? Inwiefern lĂ€sst sich durch eine RĂŒckkehr zu Marxens Kritik der politischen Ökonomie der Kampf um den Sozialismus heute re-aktualisieren?
Bernd Riexinger war von 2012 bis 2021 einer der beiden Vorsitzenden der Linkspartei. Als Gewerkschafter organisierte er die Proteste gegen die Agenda 2010 mit und war ein GrĂŒndungsmitglied der Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG). Er hat BĂŒcher und Artikel zu den Themen linker Green New Deal und neue Klassenpolitik publiziert. Das Interview wurde von Platypus-Mitglied Salim A. am 20. August 2021 gefĂŒhrt. Es folgt eine gekĂŒrzte und editierte Version des GesprĂ€chs.
Kaum ein Klischee ĂŒber die Kritische Theorie erhĂ€lt sich in so vielfĂ€ltigen Formen, wie die angebliche Absage an eine weltverĂ€ndernde Praxis. Vom Elfenbeinturm oder der Veranda des berĂŒhmt-berĂŒchtigten „Grand Hotel Abgrund“ aus habe die Frankfurter Schule, so etwa, um nur die alte Spielart dieser Kritik bei Georg LukĂĄcs zu nennen, zwar schonungslose Gesellschaftskritik geĂŒbt, zugleich aber eine revolutionĂ€re Perspektive hin zu einer befreiten Welt ausgeschlossen.

Ausgabe #26 (Juli/August 2023)

Die „Linke“ hat sich angesichts der Ukraine entlang der Frage zerstritten, welchen kapitalistischen Politikern sie im gegenwĂ€rtigen Konflikt nacheifern und hinterherlaufen soll, wobei sie in ihrer ĂŒblichen Manier ĂŒbermĂ€ĂŸiger Sportbegeisterung johlend am Spielfeldrand steht. Manche innerhalb der „Linken“ haben sich hinsichtlich Russlands „MilitĂ€roperation zur Entnazifizierung“ der Ukraine als „Antifaschisten“ positioniert – ob aufseiten der Ukraine oder aufseiten Russlands. Andere innerhalb der „antiimperialistischen Linken“ lecken sich die Finger in der Hoffnung auf eine neue Antikriegsbewegung, die aus Angst davor, dass Kritik an der Biden-Regierung die ansonsten unvermeidliche RĂŒckkehr Trumps als US-PrĂ€sident befördern könnte, nicht entstehen wird: Die „Linke“ in all ihren Spielarten wird wie immer dem Bedarf der US-amerikanischen Demokratischen Partei entsprechend ein- und ausgeschaltet.
Im Zuge der russischen Invasion der Ukraine haben manche auf der Linken versucht, die gegenwĂ€rtige Krise durch Bezugnahme auf Imperialismus und nationale Selbstbestimmung sowie mittels der Rolle marxistischer RevolutionĂ€re wie Lenin im Ersten Weltkrieg zu verstehen. Wie sollte die Linke die gegenwĂ€rtige Krise in der Ukraine verstehen? Welche Bedeutung haben diese Begriffe – Imperialismus, Antiimperialismus und nationale Selbstbestimmung – fĂŒr die Linke heute? Wie denken wir heute ĂŒber den Slogan, den imperialistischen Krieg in einen BĂŒrgerkrieg zu verwandeln, vor dem Hintergrund der Abwesenheit einer internationalen Linken nach?

Ausgabe #25 (Mai/Juni 2023)

Einige der grĂ¶ĂŸten Proteste des letzten Jahrzehnts hatten prĂ€figurativen Charakter. Darunter Occupy und die Indignados-Bewegung (2011), die französischen zones Ă  dĂ©fendre (ZAD, 2011–18), die Gezi-Park-Proteste in Istanbul (2013), die Regenschirm-Bewegung in Hongkong (2014), die französische Versammlungsbewegung Nuit debout (2016), die Dakota Access Pipeline-Proteste in Standing Rock (2016) und die Capitol Hill Autonomous Zone in Seattle (2020). Hinzu kommen die von Gruppen wie Extinction Rebellion und Ende GelĂ€nde organisierten Klimacamps. Die meisten dieser Proteste nahmen die Form einer Besetzung an und errichteten semi-permanente Protestcamps. Diese Camps dienten einem praktischen Zweck – sie ermöglichten es den Protestierenden, ihren Protest aufrechtzuerhalten –, aber sie dienten auch als Modell fĂŒr eine alternative Gemeinschaft mit ihren eigenen Codes und Werten.
Karl Wimmler, Jahrgang 1953, aufgewachsen in Liezen (Steiermark), studierte Germanistik und Geschichte und war in den 1970er-Jahren in linken Organisationen tĂ€tig. Er lebt in Graz als freier Autor und Mitarbeiter von CLIO (Verein fĂŒr Geschichts- und Bildungsarbeit). Das Interview wurde von Platypus-Mitglied Andreas Wintersperger am 12.11.2022 gefĂŒhrt. Es folgt eine gekĂŒrzte und editierte Version des GesprĂ€chs.

Ausgabe #24 (MĂ€rz/April 2023)

Ein GesprĂ€ch mit Vlad von der marxistischen Gruppe KyrgSoc (ĐšŃ‹Ń€ĐłĐĄĐŸŃ†) ĂŒber das Erbe der Sowjetunion in Zentralasien und daraus resultierende Herausforderungen fĂŒr die kirgisische Linke.
Dem abschreckenden Versuch, Hegel zu verstehen, drĂ€ngt sich wohl als erstes die Frage auf: Was ist die hegelsche Dialektik? Ich könnte diese mit einer Phrase definieren als „die wechselseitige Durchdringung von GegensĂ€tzen“. Aber eine solche Definition wĂ€re wohl wenig erhellend. Nach Adornos scharfsinnigem Einwand entzieht sich die Dialektik jeglicher Definition und lĂ€sst sich eher demonstrieren als definieren.

Ausgabe #23 (Januar/Februar 2023)

Ein Interview mit Koschka Linkerhand ĂŒber queerfeministischen Menschenverstand, radikalfeministischen Frauenverstand und den ausbleibenden RĂŒckenwind der Geschichte
Ein Interview mit Tove Soiland ĂŒber die Haltung der Linken zu den Corona-Maßnahmen, die Epoche des postideologischen Totalitarismus und die Notwendigkeit einer plural diskutierenden Linken.
Ist „Gender” eine Leerstelle des Marxismus, die nur durch neue Formen der Theorie komplettiert werden kann? Welche politische Bedeutung hat der Begriff Gender fĂŒr die Linke heute? Wie steht es um „Gender-Befreiung” mehr als 30 Jahre nachdem sie als politisches Projekt ausgerufen wurde? Was hat die Linke gelernt aus den 200 Jahren Kampf um die Befreiung der Geschlechter? Welche politische Rolle kĂ€me „Gender” in einem Kampf um die Emanzipationen der Geschlechter zu?

Ausgabe #22 (November/Dezember 2022)

Da Platypus ein Projekt ist, das sich vorwiegend mit der Frage nach Marxismus und der Linken beschĂ€ftigt, liegen Fragen nahe: Was ist Psychoanalyse? Weshalb sollte sich die Linke fĂŒr sie interessieren? Was ist ihr geschichtlicher Zusammenhang?
Nicht erst seit der Wahlschlappe der Partei Die Linke bei der letzten Bundestagswahl ist offensichtlich, dass die Linke im weiteren Sinn marginalisiert und politisch irrelevant ist. Nun widmet sich der deutsch-polnische Schriftsteller Artur Becker der Krise der Linken in seinem kĂŒrzlich erschienenen Essay Links: Ende und Anfang einer Utopie. Um die Krise der Linken zu verstehen, fragt Becker in AnknĂŒpfung an Leszek KoƂakowskis AusfĂŒhrungen zum Sinn des Begriffes ‚Linke‘ von 1960 danach, was mit dem Begriff ‚links‘ ĂŒberhaupt gemeint ist.