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Die Platypus Review

Zum Klassiker der Studierendenbewegung der 2010er Jahre erhoben, gilt kaum ein anderer Autor als so bezeichnend fĂŒr die Momentaufnahme der Millennial Linken wie Mark Fisher. Acht Jahre nach seinem Tod erlebt er eine unerwartete Renaissance: 2024 erscheinen seine Vorlesungen vom November 2016 posthum im Brumaire Verlag, wĂ€hrend in SeminarrĂ€umen und Online-Diskussionen sein Name wieder zirkuliert. Diese Wiederkehr ist kein Zufall sondern Ausdruck einer strukturellen Ähnlichkeit zwischen heute und 2009, als Fisher seinen Kapitalistischen Realismus formulierte. Wie damals fehlen ĂŒberzeugende linke Alternativen, wie damals herrscht ein GefĂŒhl politischer Ausweglosigkeit vor.
Am 2. August 2024 veranstaltete die Platypus Affiliated Society eine Podiumsdiskussion mit Detlef zum Winkel (Autor), Justus WertmĂŒller (Redaktion Bahamas), Jan Sander (Platypus Affiliated Society) und Jan Kalk (Gesellschaft fĂŒr kritische Bildung) an der Humboldt-UniversitĂ€t zu Berlin zum Thema: Was waren die Antideutschen?

Zielsetzung

Überblickt man das Universum der verschiedenen Positionen und Ziele, die linke Politik heute ausmachen, so wird man
den beunruhigenden Verdacht nicht los, dass sich hinter der scheinbaren Vielfalt eine grundlegende Gemeinsamkeit verbirgt:
Was heute existiert, wurde auf den TrĂŒmmern dessen errichtet, was einst möglich war.
[ . . . ]

Richtlinien zur Einsendung von BeitrÀgen

Artikel in der Platypus Review haben normalerweise eine LĂ€nge von 5000–40.000 Zeichen (mit Leerzeichen), lĂ€ngere BeitrĂ€ge können auch berĂŒcksichtigt werden. FĂŒr entsprechende Anfragen und BeitrĂ€ge bitte eine Email an die.platypus.review@gmail.com senden.

Chefredakteur

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Moritz Schiffmann

Korrektorinnen und Korrektoren

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Designer

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Web-Editor

Johannes Hauber

Social Media Editor

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Versand

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FrĂŒhere Ausgaben

Ausgabe #34 (November/Dezember 2024)

Ein Interview mit der Initiative Demokratische Arbeitszeitrechnung (IDA) aus Berlin ĂŒber die Geschichte der RĂ€tebewegung, basisdemokratisches Wirtschaften und konkrete Utopien
Es gibt nicht wenige linke Zeitgenossen, die der ab den 90er Jahren aufkommenden „antideutschen“ Strömung theoretische wie praktische Leistungen attestieren wollen. Demnach sei zwar manches verkehrt gelaufen, aber „Antideutsche“ hĂ€tten grundsĂ€tzlich zu einer Erneuerung der Linken und zu wesentlichen Korrekturen linker Fehler beigetragen. Der Autor der folgenden Reflexionen sieht dies vollkommen anders.
Am 2. August 2024 veranstaltete die Platypus Affiliated Society eine Podiumsdiskussion mit Detlef zum Winkel (Autor), Justus WertmĂŒller (Redaktion Bahamas), Jan Sander (Platypus Affiliated Society) und Jan Kalk (Gesellschaft fĂŒr kritische Bildung) an der Humboldt-UniversitĂ€t zu Berlin zum Thema: Was waren die Antideutschen? Aufgrund der beschrĂ€nkten Zeichenzahl der deutschsprachigen Platypus Review in Print wird das Transkript dort in zwei Teilen veröffentlicht. Im Folgenden wird der erste Teil mit den Eingangsstatements und der anschließenden Antwortrunde der Diskutanten zu lesen sein. Der zweite Teil des Transkript enthĂ€lt die Fragerunde und erscheint in der Ausgabe 35 der deutschsprachigen Platypus Review (Januar/Februar 2025).

Ausgabe #33 (September/Oktober 2024)

Meine wichtigsten Lehrer im Marxismus waren die Spartacist League, Adolph Reed und Moishe Postone – Theodor Adorno war durch seine Schriften, auf die mich Reed aufmerksam machte, als wir uns trafen, nachdem ich mein Studium in Chicago abgeschlossen hatte, ebenfalls ein entscheidender Lehrer. Die Überschrift des vorliegenden Essays ist eine Hommage an Adolphs Text „Paths to Critical Theory“, der seine politische und theoretische Bewusstwerdung erzĂ€hlt.
Der Kern des Angriffs des SYC-Flugblatts gegen Platypus ist die LĂŒge, dass die Platypus Affiliated Society den US-Einmarsch in den und die US-Besatzung des Irak unterstĂŒtze. Diese LĂŒge wird dann mit verschiedensten Unterstellungen und Anspielungen zu untermauern versucht, ein sehr schĂ€biges Kartenhaus, das aufzubauen eine reine Zeit- und Energieverschwendung war.
Der vorliegende Text wurde vom Spartacus Youth Club (SYC), der Jugendorganisation der Spartacist League/US (Internationale Kommunistische Liga/Vierte Internationalisten), in Form eines Flugblatts am 6. November 2007 im Rahmen der von Platypus am School of the Art Institute of Chicago organisierten Podiumsdiskussion "The 3 Rs: Reform, Revolution, and ‚Resistance‘: The Problematic Forms of ‚Anticapitalism‘ Today", sowie am 12. November 2007 an der University of Chicago verteilt.
Platypus hat sich der Wiederöffnung verschiedener historischer Fragen der Linken verschrieben, um diese Geschichte „gegen den Strich“ zu lesen (wie Benjamin es in seinen 1940 verfassten „Thesen zur Geschichtsphilosophie“ formulierte), und versucht, vergangene Momente der Niederlage und des Scheiterns der Linken nicht als gegeben hinzunehmen, sondern vielmehr in ihrem unerfĂŒllten Potenzial zu erfassen. Dabei betrachten wir die Gegenwart nicht als Produkt historischer Notwendigkeit, sondern als das, was geschah und nicht hĂ€tte geschehen mĂŒssen.
Am 9. November 2023 veranstaltete das Chapter der Platypus Affiliated Society an der University of Chicago ein von Pamela Nogales gehaltenes Teach-in zu Moishe Postones Essay „Geschichte und Ohnmacht“ (2006) und zu den UrsprĂŒngen von Platypus. Es folgt eine editierte, ĂŒberarbeitete und erweiterte Version ihres Vortrags.

Ausgabe #32 (Juli/August 2024)

Michael Sappir war von 2022 bis 2023 Redaktionsleiter der SDS-Zeitung critica und MitbegrĂŒnder des JĂŒdisch-israelischen Dissens Leipzig. Zusammen mit Lena Obermaier ist er Co-Host vom Podcast Parallelwelt PalĂ€stina.
Wie sollte die Linke die gegenwĂ€rtige Krise im Nahen Osten, ihre UrsprĂŒnge und ihre historische Bedeutung verstehen? Welche positive oder negative Rolle hat die Linke bei der Gestaltung dieser VerhĂ€ltnisse gespielt? Gibt es eine linke Alternative zur gegenwĂ€rtigen Eskalation des Blutvergießens? Wenn ja, welche? Wenn nein, warum nicht? Was sind die Ziele der Linken im Nahen Osten im weiteren Sinne? Wie verhalten sich diese zu den Aufgaben, vor denen die Linke hier steht? Kann eine Befreiung PalĂ€stinas erreicht werden? Wenn ja, auf welchem Weg?
Die Umrisse des heutigen Nahen Ostens sind von einem Triptychon aus Völkermord und ethnischen SĂ€uberungen geprĂ€gt, das Mitte des 20. Jahrhunderts Gestalt annahm. Der erste Teil dieses Triptychons besteht aus dem „Holocaust“ („Schoa“ auf HebrĂ€isch, „Churbn“ auf Jiddisch), der systematischen Ermordung von etwa zwei Dritteln der europĂ€ischen Juden durch die Nazis zwischen 1941 und 1945. Der zweite Teil besteht aus der ethnischen SĂ€uberung PalĂ€stinas durch die Zionisten zwischen 1947 und 1949, der „Nakba“. Der dritte Teil schließlich, der keine allgemeingebrĂ€uchliche Bezeichnung hat, besteht aus der Vertreibung hunderttausender mizrachischer Juden aus den arabischen LĂ€ndern. Diese verschlug es grĂ¶ĂŸtenteils nach Israel, wo sie den zionistischen Staat auf entscheidende Weise stĂ€rkten, obwohl sie vielfach rassistischer Diskriminierung durch aschkenasische Juden ausgesetzt waren. Jede einzelne dieser Katastrophen war nicht nur das Ergebnis des Scheiterns der Linken, sondern ebnete auch den Weg fĂŒr weitere Niederlagen.
Was die Nazis den Juden antaten, war unsagbar: die Sprachen hatten kein Wort dafĂŒr, denn selbst Massenmord hĂ€tte gegenĂŒber dem Planvollen, Systematischen und Totalen noch geklungen wie aus der guten alten Zeit des Degerlocher Hauptlehrers. Und doch mußte ein Ausdruck gefunden werden, wollte man nicht den Opfern, deren es ohnehin zu viele sind, als daß ihre Namen erinnert werden könnten, noch den Fluch des Nicht gedacht soll ihrer werden antun. So hat man im Englischen den Begriff genocide geprĂ€gt.

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