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Wolf Wetzel war Mitglied der ehemaligen autonomen L.U.P.U.S.-Gruppe, welche unter anderem durch die Startbahnbewegung 1980-1991, die Anti-AKW-Bewegung, die Häuserkampfbewegung und die Libertären Tage in Frankfurt a. M. 1986 geprägt war. Er ist seit 1991 journalistisch und publizistisch tätig. Zuletzt erschien 2015 sein Buch Der Rechtsstaat im Untergrund: Big Brother, der NSU-Komplex und notwendige Illoyalität im PapyRossa Verlag.

Die historischen Wurzeln der Linken und des Marxismus liegen in den bürgerlichen Revolutionen des 17. und 18. Jahrhunderts und deren Krise im 19. Jahrhundert. Der Lesekreis versucht diesen geschichtlichen Hintergrund durch die Lektüre von Texten von Marx und der radikalen bürgerlichen Philosophie der Aufklärung herauszuarbeiten. Durch Texte von Autoren wie Theodor W. Adorno, Max Horkheimer, Georg Lukács, Karl Korsch und Leszek Kołakowski versuchen wir, das Problem des politischen Bewusstseins der Linken im 20. Jahrhundert, das bis heute prägend bleibt, zu beleuchten.

Dr. Thomas Wendt ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie an der Universität Leipzig. Seine Interessensschwerpunkte sind Politische Philosophie und Gesellschaftstheorie. Aktuell forscht er zur historischen Tradition und Systematik der Bewusstseinstheorie und entwickelt daraus ein Philosophieverständnis des „eingreifenden Denkens“.
Die Antideutschen schienen vielversprechend, da sie offenbar in immer fundamentalere Differenz zur Restlinken gerieten und (u.a. durch ihre Wiederentdeckung der Frankfurter Schule) den Anschein gaben, als wären sie die benötigte kritische Kraft, um den historischen Moment zu nutzen und die Neuausrichtung und Rekonstitution der revolutionären Linken anzustoßen. Dies ist aber nicht geschehen. Der Moment potenzieller linker Selbstbesinnung ist ungenutzt verstrichen und anstatt sich aus den vereinseitigenden Spaltungen der vorherigen Linken herauszuarbeiten, haben die Antideutschen die Fragestellung, was die Linke ist und wie sie aus ihrer Krise herauskommt, nur weiter verdunkelt.
In meinem Buch "Links–Nietzscheanismus. Eine Einführung" untersuche ich erstmals in umfassender Form einen nahezu übergangenen Bestandteil der Geschichte der Linken. Weder in der allgemeinen Geistesgeschichte noch in der Historiographie der linken Bewegung hat diese Strömung die Aufmerksamkeit erhalten, die sie eigentlich verdiente. Es ist Zeit das zu ändern – nicht zuletzt, weil mit dem Etikett „Links–Nietzscheanismus“ ein unabgegoltenes Erbe verbunden ist. Dieses zu verstehen kann dabei helfen, das Scheitern des linken Experiments an sich zu begreifen – und es vielleicht in Zukunft besser zu machen.