Zum Beginn der Semesterferien möchten wir zu drei Extrasitzungen unseres Lesekreises einladen, die einen spezifischen Blick auf die Frage des Imperialismus und seiner Relevanz heute werfen. An drei Terminen werden wir die Möglichkeit haben die Frage aufzuwerfen, wie das Konzept von Lenin entwickelt wurde, welche Wirkung es hatte und werden es auf seine Relevanz für ein Verständnis des Kapitalismus heute befragen können.
Alle Sitzungen jeweils um 16 Uhr.
• vorausgesetzte / + empfohlene Texte/Audios
1. Sitzung: Freitag, 26.07.2013 /Neue Mensa (Campus Bockenheim) NM 118.
• Panel: Kevin Anderson, Chris Cutrone, Nick Kreitman, Danny Postel, and Adam Turl –Imperialism: What is it, why should we be against it? (2007)
• Audio: Larry Everest, Joseph Green, James Turley – What is Imperialism? (What Now?) (2013)
• Audio: Atiya Khan, Spencer Leonard, Sunit Singh – The Imperialism Question and the Twentieth Century (2010)
+ Chris Cutrone – Platypus “position” on “imperialism” (letter to the Weekly Worker) (2013)
+ Video des Panels: Imperialism: What is it, why should we be against it?
2. Sitzung: Mittwoch, 31. 07.2013 / 16 Uhr, voraussichtlich Studierendenhaus Bockenheim.
• Wladimir Iljitsch Lenin – Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus(1916)
+ Chris Cutrone, Ian Morrison, Lars T Lih, Paul Le Blanc – Lenin’s Marxism (2011)
3. Sitzung: Mittwoch, 07.08.2013 / 16 Uhr, voraussichtlich Studierendenhaus Bockenheim.
• Friedrich Pollock – Staatskapitalismus (1941)
• Max Horkheimer, “Autoritärer Staat” (1940/42)
Im Anschluss an diese Sitzung werden wir ab 19 Uhr ins Cafe Albatros gehen und laden auch Personen herzlich ein, die nicht an der Textbesprechung teilnehmen!
Audioaufzeichnung online anhören oder runterladen
Mit freundlicher Unterstützung der Rosa Luxemburg Stiftung.
Mit:
Pablo Graubner (SDAJ) | Thomas Lohmeier (Die Linke/prager frühling) | Karin (Interventionistische Linke/No Troika) | Stefan Torak (campusantifa/ M31)
Mittwoch, 5. Juni
19-22h
Festsaal, Studierendenhaus (über KOZ)
Campus Bockenheim
Frankfurt am Main
Facebook-Einladung: https://www.facebook.com/
Um die Aufzeichnung der Veranstaltung anzuhören, hier klicken.
Mit der Einführung des Euro im Jahr 2002 als gemeinsamer Währung der Europäischen Union und dem damit einhergehenden Integrationsprozess der EU wurde eine weitgehende politische Stabilisierung Europas angestrebt. Gleichzeitig wurde durch den Euro jedoch auch eine Freihandelszone geschaffen, von der in erster Linie die starke Exportwirtschaft Deutschlands profitierte. Besonders seit der Einführung der Hartz-Reformen unter Gerhard Schröder und der extremen Ausweitung des Niedriglohnsektors auf dem deutschen Arbeitsmarkt begannen strukturell schwächere Ökonomien wie Griechenland, Spanien und Italien, aber auch Frankreich und Belgien, zu stagnieren oder drifteten gar in eine große Rezession ab. Aus dieser Perspektive betrachtet, hatte der Prozess der Europäischen Integration einen gegenteiligen Effekt als ursprünglich intendiert: Unter der gegenwärtigen Wirtschaftskrise hat es den Anschein, als ob Europa zerfällt, und in vielen Ländern befinden sich nationalistische Separationsbewegungen im Aufwind, wie in Norditalien, Flandern oder im Elsass.
Die Krise drückt sich also nicht nur in einem ökonomischen, sondern auch in einem politischen Zerfallsprozess aus: Statt einer transnationalen europäischen Föderation kehrt in Europa das alte Gespenst des Nationalismus wieder ein. Daneben fühlen sich viele Menschen innerhalb der EU ohnmächtig und entmündigt in Anbetracht der Entdemokratisierung im Zuge der Austeritätspolitik. Dies geht einher mit einem Vertrauensverlust in klassische politische Institutionen wie Parteien und Parlamente. Selbst der Erfolg von SYRIZA in Griechenland lässt sich nicht erklären ohne Berücksichtigung der sozialen Bewegungen, die der Partei starken Aufwind verschafften. Auch in anderen Ländern der EU drückt sich der Protest gegen die sog. „Troika“ im Erstarken außerparlamentarischer Bewegungen aus, wie der „Indignados“ in Spanien oder „Blockupy“ in Deutschland.
Laut Eigendarstellung von „Blockupy“ ist es Ziel des Bündnisses, „gegen das autoritäre Krisenmanagement und die Troika-Politik Widerstand zu leisten, um die demokratischen und sozialen Rechte der Beschäftigten, Prekarisierten und Erwerbslosen in Europa zu verteidigen.“ Doch wogegen genau richtet sich dieser Widerstand? Gegen ökonomische Institutionen wie die Europäische Zentralbank und den Internationalen Währungsfond? Oder gegen die neoliberale Ideologie als solche? In welche Richtung weist so ein Widerstand? Zurück zum Wohlfahrtsstaatsmodell des Fordismus? Oder können die Proteste gar der Beginn einer neuen anti-kapitalistischen Ausrichtung der europäischen Linken bedeuten? Wäre die EU dabei als transnationale Föderation erhaltenswert oder gehört sie abgeschafft? Was würde an ihre Stelle treten? Wie würde ein demokratisches Europa aussehen und welche Verantwortung kommt dabei Parteien und Parlamenten zu? Wie also sieht die Zukunft linker Politik in Europa aus? Welche Möglichkeiten auf Erfolg bestehen für die neuen Protestbewegungen? Und wie würde ein solcher Erfolg überhaupt definiert werden?
Eine Veranstaltung der Platypus Affiliated Society Deutschland. Mit freundlicher Unterstützung der Rosa Luxemburg Stiftung.
Mit:
Pablo Graubner (SDAJ)
Thomas Lohmeier (Die Linke/prager frühling)
Karin (Interventionistische Linke/No Troika)
Stefan Torak (campusantifa/ M31)
Mittwoch, 5. Juni
19-22h
Festsaal, Studierendenhaus (über KOZ)
Campus Bockenheim
Frankfurt am Main
Mit der Einführung des Euro im Jahr 2002 als gemeinsamer Währung der Europäischen Union und dem damit einhergehenden Integrationsprozess der EU wurde eine weitgehende politische Stabilisierung Europas angestrebt. Gleichzeitig wurde durch den Euro jedoch auch eine Freihandelszone geschaffen, von der in erster Linie die starke Exportwirtschaft Deutschlands profitierte. Besonders seit der Einführung der Hartz-Reformen unter Gerhard Schröder und der extremen Ausweitung des Niedriglohnsektors auf dem deutschen Arbeitsmarkt begannen strukturell schwächere Ökonomien wie Griechenland, Spanien und Italien, aber auch Frankreich und Belgien, zu stagnieren oder drifteten gar in eine große Rezession ab. Aus dieser Perspektive betrachtet, hatte der Prozess der Europäischen Integration einen gegenteiligen Effekt als ursprünglich intendiert: Unter der gegenwärtigen Wirtschaftskrise hat es den Anschein, als ob Europa zerfällt, und in vielen Ländern befinden sich nationalistische Separationsbewegungen im Aufwind, wie in Norditalien, Flandern oder im Elsass.
Die Krise drückt sich also nicht nur in einem ökonomischen, sondern auch in einem politischen Zerfallsprozess aus: Statt einer transnationalen europäischen Föderation kehrt in Europa das alte Gespenst des Nationalismus wieder ein. Daneben fühlen sich viele Menschen innerhalb der EU ohnmächtig und entmündigt in Anbetracht der Entdemokratisierung im Zuge der Austeritätspolitik. Dies geht einher mit einem Vertrauensverlust in klassische politische Institutionen wie Parteien und Parlamente. Selbst der Erfolg von SYRIZA in Griechenland lässt sich nicht erklären ohne Berücksichtigung der sozialen Bewegungen, die der Partei starken Aufwind verschafften. Auch in anderen Ländern der EU drückt sich der Protest gegen die sog. „Troika“ im Erstarken außerparlamentarischer Bewegungen aus, wie der „Indignados“ in Spanien oder „Blockupy“ in Deutschland.
Laut Eigendarstellung von „Blockupy“ ist es Ziel des Bündnisses, „gegen das autoritäre Krisenmanagement und die Troika-Politik Widerstand zu leisten, um die demokratischen und sozialen Rechte der Beschäftigten, Prekarisierten und Erwerbslosen in Europa zu verteidigen.“ Doch wogegen genau richtet sich dieser Widerstand? Gegen ökonomische Institutionen wie die Europäische Zentralbank und den Internationalen Währungsfond? Oder gegen die neoliberale Ideologie als solche? In welche Richtung weist so ein Widerstand? Zurück zum Wohlfahrtsstaatsmodell des Fordismus? Oder können die Proteste gar der Beginn einer neuen anti-kapitalistischen Ausrichtung der europäischen Linken bedeuten? Wäre die EU dabei als transnationale Föderation erhaltenswert oder gehört sie abgeschafft? Was würde an ihre Stelle treten? Wie würde ein demokratisches Europa aussehen und welche Verantwortung kommt dabei Parteien und Parlamenten zu? Wie also sieht die Zukunft linker Politik in Europa aus? Welche Möglichkeiten auf Erfolg bestehen für die neuen Protestbewegungen? Und wie würde ein solcher Erfolg überhaupt definiert werden?
Transkript in Platypus Review #63 (Englisch)
Seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten vor achtzig Jahren, gehört der Antifaschismus zu einem Kernelement linker Politik. Der Kampf gegen Faschisten und Nazis ist eine moralische Selbstverständlichkeit und so scheint auch das Konzept von Antifaschismus als Politik einen selbstevidenten Charakter zu haben.
Doch in den verschiedenen Phasen war der Kontext antifaschistischer Politik ein völlig anderer, ebenso wie die Vorstellung dessen, was Antifaschismus im Hinblick auf eine linke Politik beizutragen habe. Dennoch lässt sich über die ständige Referenz und dem antikapitalistischen Anspruch eine gewisse Kontinuität feststellen. Doch woher kommt diese? Was war der Antifaschismus und wie hat er sich geändert? Inwiefern hilft der Begriff bzw. das Konzept des Antifaschismus bei dem Verständnis der historischen und gegenwärtigen Realitäten? Was bedeutet eine antifaschistische Politik heute – in der Abwesenheit des Faschismus als politischer Massenbewegung? Die Podiumsdiskussion möchte die unterschiedlichen historisch-politischen Implikationen antifaschistischer Politik thematisieren um somit grundlegende Fragen und Probleme linker Politik in der Gegenwart aufzuwerfen.
- Jan Gerber (Buchautor bei Ca-Ira, Halle)
- Manuel Kellner (ISL, Köln)
- Henning Mächerle (VVN-BdA, Gießen)
- Wolf Wetzel (ehem. autonome L.U.P.U.S.-Gruppe)
Teil II der Platypus Lesegruppe zur Einführung in den Marxismus behandelt den Zeitraum der II. Internationale bis zur Frankfurter Schule.
Immer Freitags um 16 – 19 Uhr
Goetheuniversität Frankfurt
Campus Bockenheim: Neue Mensa NM 118.
Beginn: Freitag, 19. April 2013 // Kontakt: frankfurt@platypus1917.org
Neueinsteiger sind herzlich willkommen!
• vorausgesetzte / + empfohlene Texte
Woche 1, 19. April 2013:
• Luxemburg, “Die ‘Junius-Broschüre’ / Krise der Sozialdemokratie” Teil I. (1917)
• J.P. Nettl, “The German Social Democratic Party 1890-1914 as a Political Model” (1965)
• Cliff Slaughter, “What is revolutionary leadership?” (1960)
Woche 2, 26. April:
• Rosa Luxemburg, Sozialreform oder Revolution (1899)
Woche 3, 03. Mai:
• Spartakist-Broschüre, “Lenin und die Avantgardepartei” (1978) [PDF]
Woche 4, 10. Mai:
Woche 5, 17. Mai:
• Leo Trotzki, Ergebnisse und Perspektiven (1906)
+ Tariq Ali and Phil Evans, Introducing Trotsky and Marxism / Trotsky for Beginners (1980)
Woche 6, 24. Mai:
• W.I. Lenin, Staat und Revolution (1917)
Woche 7, 31. Mai:
• Rosa Luxemburg, Was will der Spartakusbund? (1918)
• Rosa Luxemburg, Unser Programm und die politische Situation (1918)
+ Luxemburg, Die Sozialisierung der Gesellschaft (1918)
+ Luxemburg, Die Ordnung herrscht in Berlin (1919)
+ Sebastian Haffner, Die deutsche Revolution 1918/19 (1968)
Woche 8, 7. Juni:
• W.I. Lenin, Der „Linke Radikalismus“, die Kinderkrankheit im Kommunismus (1920)
+ Lenin, Notizen eines Publizisten (1922/24)
Woche 9, 14. Juni:
• Lukács, “Der Standpunkt des Proletariats” (= Teil III. des Kapitels “Die Verdinglichung und das Bewußtsein des Proletariats”) In: Geschichte und Klassenbewusstsein (1923)
Woche 10, 21. Juni:
• Leo Trotzki, 1917 – Die Lehren des Oktobers (1924)
+ Leo Trotzki, Bolschewismus und Stalinismus (1937)
Woche 11, 28. Juni:
ACHTUNG: unplanmäßige Terminänderung – diese Sitzung wird bereits um 10 Uhr früh im Studierendenhaus stattfinden (K1, 2 oder 3).
• Leo Trotzki, Der Todeskampf des Kapitalismus und die Aufgaben der 4. Internationale (Das Übergangsprogramm) (1938)
Woche 12, 05. Juli:
+ Benjamin, Zum Planetarium (aus: Einbahnstraße, 1928)
• Benjamin, Paralipomena zu den Thesen Über den Begriff der Geschichte (In: GS I) (1940)
Woche 13, 12. Juli:
• Theodor Adorno, Reflexionen zur Klassentheorie (1942)
• Adorno, Ausschweifungen (1944–47)
+ Adorno, “Zuneigung”, “Vor Mißbrauch wird gewarnt” und “Zum Ende”, aus: Minima Moralia(1944–47)
+ Horkheimer und Adorno, Diskussion über Theorie und Praxis (1956)
Woche 14. 19. Juli:
+ Adorno, “Zu Subjekt und Objekt” (1969)
• Adorno, “Marginalien zu Theorie und Praxis” (1969)
• Adorno, “Resignation” (1969)
+ Adorno and Herbert Marcuse, correspondence on the German New Left (1969)
+ Esther Leslie, Introduction to the 1969 Adorno-Marcuse correspondence (1999)
+ Adorno, “Spätkapitalismus oder Industriegesellschaft?” (1968)