Transkript in Platypus Review #63 (Englisch)
Seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten vor achtzig Jahren, gehÜrt der Antifaschismus zu einem Kernelement linker Politik. Der Kampf gegen Faschisten und Nazis ist eine moralische Selbstverständlichkeit und so scheint auch das Konzept von Antifaschismus als Politik einen selbstevidenten Charakter zu haben.
Doch in den verschiedenen Phasen war der Kontext antifaschistischer Politik ein vĂśllig anderer, ebenso wie die Vorstellung dessen, was Antifaschismus im Hinblick auf eine linke Politik beizutragen habe. Dennoch lässt sich Ăźber die ständige Referenz und dem antikapitalistischen Anspruch eine gewisse Kontinuität feststellen. Doch woher kommt diese? Was war der Antifaschismus und wie hat er sich geändert? Inwiefern hilft der Begriff bzw. das Konzept des Antifaschismus bei dem Verständnis der historischen und gegenwärtigen Realitäten? Was bedeutet eine antifaschistische Politik heute â in der Abwesenheit des Faschismus als politischer Massenbewegung? Die Podiumsdiskussion mĂśchte die unterschiedlichen historisch-politischen Implikationen antifaschistischer Politik thematisieren um somit grundlegende Fragen und Probleme linker Politik in der Gegenwart aufzuwerfen.
- Jan Gerber (Buchautor bei Ca-Ira, Halle)
- Manuel Kellner (ISL, KĂśln)
- Henning Mächerle (VVN-BdA, GieĂen)
- Wolf Wetzel (ehem. autonome L.U.P.U.S.-Gruppe)
Teil II der Platypus Lesegruppe zur EinfĂźhrung in den Marxismus behandelt den Zeitraum der II. Internationale bis zur Frankfurter Schule.
Immer Freitags um 16 â 19 Uhr
Goetheuniversität Frankfurt
Campus Bockenheim: Neue Mensa NM 118.
Beginn: Freitag, 19. April 2013 // Kontakt:Â frankfurt@platypus1917.org
Neueinsteiger sind herzlich willkommen!
â˘Â vorausgesetzte / + empfohlene Texte
Woche 1, 19. April 2013:
â˘Â Luxemburg, âDie âJunius-BroschĂźreâ / Krise der Sozialdemokratieâ Teil I. (1917)
⢠J.P. Nettl, âThe German Social Democratic Party 1890-1914 as a Political Modelâ (1965)
⢠Cliff Slaughter, âWhat is revolutionary leadership?â (1960)
Woche 2, 26. April:
â˘Â Rosa Luxemburg, Sozialreform oder Revolution (1899)
Woche 3, 03. Mai:
â˘Â Spartakist-BroschĂźre, âLenin und die Avantgardeparteiâ (1978) [PDF]
Woche 4, 10. Mai:
Woche 5, 17. Mai:
â˘Â Leo Trotzki, Ergebnisse und Perspektiven (1906)
+ Tariq Ali and Phil Evans, Introducing Trotsky and Marxism / Trotsky for Beginners (1980)
Woche 6, 24. Mai:
â˘Â W.I. Lenin, Staat und Revolution (1917)
Woche 7, 31. Mai:
â˘Â Rosa Luxemburg, Was will der Spartakusbund? (1918)
â˘Â Rosa Luxemburg, Unser Programm und die politische Situation (1918)
+ Luxemburg, Die Sozialisierung der Gesellschaft (1918)
+ Luxemburg, Die Ordnung herrscht in Berlin (1919)
+ Sebastian Haffner, Die deutsche Revolution 1918/19 (1968)
Woche 8, 7. Juni:
â˘Â W.I. Lenin, Der âLinke Radikalismusâ, die Kinderkrankheit im Kommunismus (1920)
+ Lenin, Notizen eines Publizisten (1922/24)
Woche 9, 14. Juni:
â˘Â LukĂĄcs, âDer Standpunkt des Proletariatsâ (= Teil III. des Kapitels âDie Verdinglichung und das BewuĂtsein des Proletariatsâ) In: Geschichte und Klassenbewusstsein (1923)
Woche 10, 21. Juni:
â˘Â Leo Trotzki, 1917 â Die Lehren des Oktobers (1924)
+ Leo Trotzki, Bolschewismus und Stalinismus (1937)
Woche 11, 28. Juni:
ACHTUNG: unplanmäĂige Terminänderung â diese Sitzung wird bereits um 10 Uhr frĂźh im Studierendenhaus stattfinden (K1, 2 oder 3).
â˘Â Leo Trotzki, Der Todeskampf des Kapitalismus und die Aufgaben der 4. Internationale (Das Ăbergangsprogramm) (1938)
Woche 12, 05. Juli:
+ Benjamin, Zum Planetarium (aus: EinbahnstraĂe, 1928)
â˘Â Benjamin, Paralipomena zu den Thesen Ăber den Begriff der Geschichte (In: GS I) (1940)
Woche 13, 12. Juli:
⢠Theodor Adorno, Reflexionen zur Klassentheorie (1942)
â˘Â Adorno, Ausschweifungen (1944â47)
+ Adorno, âZuneigungâ, âVor MiĂbrauch wird gewarntâ und âZum Endeâ, aus: Minima Moralia(1944â47)
+ Horkheimer und Adorno, Diskussion ßber Theorie und Praxis (1956)
Woche 14. 19. Juli:
+ Adorno, âZu Subjekt und Objektâ (1969)
â˘Â Adorno, âMarginalien zu Theorie und Praxisâ (1969)
â˘Â Adorno, âResignationâ (1969)
+ Adorno and Herbert Marcuse, correspondence on the German New Left (1969)
+ Esther Leslie, Introduction to the 1969 Adorno-Marcuse correspondence (1999)
+ Adorno, âSpätkapitalismus oder Industriegesellschaft?â (1968)
Wir mĂśchten die Semesterferien nutzen, um die Zeit zwischen dem ersten Teil der Lesegruppe und dem zweiten Teil im Sommersemester zu ĂźberbrĂźcken und auf die Frage eingehen: âWas ist Platypus? Was ist die âLinkeâ?â
Hier werden wir die Gelegenheit haben, den Inhalt der Lesegruppe mit der Frage nach den gegenwärtigen Problemen von linker Politik und dem Selbstverständnis von Platypus einzugehen.
Dafßr werden wir uns an drei Terminen im Cafe Crumble Studierendenhaus (K2) (neben dem Kaffe KOZ) in Bockenheim treffen und folgende Texte besprechen:
â˘Â vorausgesetzt / + empfohlen
Erstes Treffen: Mittwoch 13. März 2013 (15 Uhr)
- Platypus: Eine kurze Geschichte der Linken /Short history of the Left (2006).
- Leonard, Khan, Rubin, Cutrone: The decline of the Left in the 20th century (2009).
- Morrison: Introducing Platypus (from The Platypus Synthesis, 2009).
+ Was ist ein Schnabeltier? (2006)
+ Mission / Selbstverständnis (2007)
Zweites Treffen: Donnerstag, 28. März (15 Uhr)
- Adorno: Resignation (1969).
- Cutrone: Vicissitudes of historical consciousness and possibilities for emancipatory social politics today (2007).
- Cutrone:Â History, theory(2009).
+ Audio: The Platypus Synthesis: History, Theory, and Practice (6/14/09)
Drittes Treffen: Donnerstag 11. April (15 Uhr)
- Panel: The 3 Rs: Reform, Revolution, and âResistanceâ (Chicago, 2007).
- Panel: Reform, Revolution, Widerstand (Frankfurt, 2012) (vorläufiger Link).
Tags: Frankfurt, Lesekreis, Marxismus, Platypus
Podiumsdiskussion mit
Stephan Lindner (attac)
Margit Rodrian-Pfennig (Uni Frankfurt)
David Salomon (Uni Siegen)
Beschreibung: Von der Finanzkrise und den Bankenrettungsschirmen zur Staatsverschuldungskrise; vom âarabischen FrĂźhlingâ zu Occupy Wall Street; vom Kampf um eine progressive Europa-Politik zu den Wahlen in Griechenland und Ăgypten, die doch so viel versprachen und so wenig veränderten â Ăźberall verspĂźrt man die Notwendigkeit, Ăźber reinen âProtestâ hinauszugehen. Die Frage nach einer politischen Revolution drängt sich wieder auf. Gleichzeitig scheint das Volk â der Demos â in Anbetracht seiner politischen Machtlosigkeit resigniert zu haben, auch wenn es zur selben Zeit gegen die Korruption der Politik aufbegehrt. Während also gegenwärtig Rufe nach einer Demokratisierung des Demos laut werden, kĂśnnte dies jedoch lediglich ein Zeichen sozialer und politischer Regression sein. Dieses Problem gilt es zu erkennen und zu reflektieren.
Forderungen nach einer Demokratie âvon untenâ verhallen oft im Nichts oder werden âvon obenâ herab getätigt. Weder behielten die sogenannten 99% einen organisierten Charakter, noch drĂźckten sie sich auf eine kohärente Weise in vergangenen Wahlen aus. Statt dessen teilten sie sich, wie so oft, in vielerlei Splittergruppen auf, manche davon durchaus reaktionären Typs. Demokratie verbleibt darum ein schleierhaftes Konzept: Sie nimmt nie eine ganzheitliche Form ein. Und die Menschen im Kapitalismus rufen dann abwechselnd nach âmehrâ und nach âechterâ Demokratie. Doch die Demokratie kann sein wie Janus: Mal mag sie sich durch progressive und emanzipatorische Forderungen auszeichnen â um am Ende besiegt zu werden mit der Wahl des nächsten âBonaparteâ.
Woher rĂźhrt der Ruf nach mehr Demokratie in unserer Gegenwart? Wie sieht der Einsatz der Linken fĂźr die Ermächtigung der Massen aus? Wie sieht die Zukunft âdemokratischerâ Revolutionen aus, besonders im Verständnis der gegenwärtigen Linken?
In Kooperation mit dem AStA der Goethe Uni.
In Kooperation mit dem AStA der Goethe Uni.
Die Podiumsdiskussion fand statt am 06.12.2012
Donnerstag, 06. Dezember, 2012 19 Uhr - Campus Westend / IG NG 1.741b (Nebengebäude)
Podiumsdiskussion mit
Stephan Lindner (attac)
Margit Rodrian-Pfennig (Uni Frankfurt)
David Salomon (Uni Siegen)
Beschreibung:
Von der Finanzkrise und den Bankenrettungsschirmen zur Staatsverschuldungskrise; vom âarabischen FrĂźhlingâ zu Occupy Wall Street; vom Kampf um eine progressive Europa-Politik zu den Wahlen in Griechenland und Ăgypten, die doch so viel versprachen und so wenig veränderten â Ăźberall verspĂźrt man die Notwendigkeit, Ăźber reinen âProtestâ hinauszugehen. Die Frage nach einer politischen Revolution drängt sich wieder auf. Gleichzeitig scheint das Volk â der Demos â in Anbetracht seiner politischen Machtlosigkeit resigniert zu haben, auch wenn es zur selben Zeit gegen die Korruption der Politik aufbegehrt. Während also gegenwärtig Rufe nach einer Demokratisierung des Demos laut werden, kĂśnnte dies jedoch lediglich ein Zeichen sozialer und politischer Regression sein. Dieses Problem gilt es zu erkennen und zu reflektieren.
Forderungen nach einer Demokratie âvon untenâ verhallen oft im Nichts oder werden âvon obenâ herab getätigt. Weder behielten die sogenannten 99% einen organisierten Charakter, noch drĂźckten sie sich auf eine kohärente Weise in vergangenen Wahlen aus. Statt dessen teilten sie sich, wie so oft, in vielerlei Splittergruppen auf, manche davon durchaus reaktionären Typs. Demokratie verbleibt darum ein schleierhaftes Konzept: Sie nimmt nie eine ganzheitliche Form ein. Und die Menschen im Kapitalismus rufen dann abwechselnd nach âmehrâ und nach âechterâ Demokratie. Doch die Demokratie kann sein wie Janus: Mal mag sie sich durch progressive und emanzipatorische Forderungen auszeichnen â um am Ende besiegt zu werden mit der Wahl des nächsten âBonaparteâ.
Woher rĂźhrt der Ruf nach mehr Demokratie in unserer Gegenwart? Wie sieht der Einsatz der Linken fĂźr die Ermächtigung der Massen aus? Wie sieht die Zukunft âdemokratischerâ Revolutionen aus, besonders im Verständnis der gegenwärtigen Linken?
In Kooperation mit dem AStA der Goethe Uni.