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Das Aussterben der Linken ĂŒberleben.
Es gibt eine ErzĂ€hlung ĂŒber Karl Marxâ Mitstreiter und Freund Friedrich Engels, der in seiner Jugend, als ein guter Hegelianischer Idealist ĂŒberzeugt von der sinnvollen, vernĂŒnftigen Evolution der Natur und der Rolle der menschlichen Vernunft in dieser, vom Schnabeltier (engl.: Platypus) las und ihn empört fĂŒr eine FĂ€lschung englischer PrĂ€paratoren hielt. FĂŒr Engels ergab das Schnabeltier keinerlei Sinn in der Naturgeschichte.
Als er einige Zeit spĂ€ter ein Schnabeltier in einem Englischen Tiergarten sah, war er verdrossen. Wie Marx war er ein guter Materialist und aufgeschlossen gegenĂŒber Darwins Evolutionstheorie, welche den Menschen der Naturgeschichte entthronte, und er erkannte, dass âVernunftâ in Geschichte und Naturgeschichte nicht notwendigerweise mit der vorherrschenden AusprĂ€gung menschlicher Vernunft ĂŒbereinstimmen muss.
Diese Parabel fanden wir hilfreich, um den Zustand nachzuvollziehen, in dem sich die Linke heutzutage befindet. In Anbetracht der Geschichte der Gegenwart könnten wir fragen: Welches Recht auf Existenz hat die Linke?
Jedes Recht â genauso wie das Schnabeltier, so schwer dieses auch zu kategorisieren ist!
Wir behaupten, dass vergangene und gegenwĂ€rtige Geschichte nicht die Zukunft festlegen muss. Die vergangenen und gegenwĂ€rtigen Niederlagen und Verluste der Linken sollten uns belehren und warnen, nicht zurĂŒckhalten und fesseln.
Zu unserer Befreiung verkĂŒnden wir also: die Linke ist tot. â Oder genauer, wir sind alles, was von ihr ĂŒbrig geblieben ist.
Diese Aussage ist weniger faktisch zu verstehen, als absichtsvoll.
â Die Absicht, dass die Linke leben soll und die Einsicht, dass sie sich dafĂŒr ĂŒberwinden muss. Und wir sind diese Ăberwindung!
Was aber sind wir dann?
Wir sind linke Theoretiker, die aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts eine Lehre und zugleich eine Warnung ziehen wollen â aber nicht durch diese terrorisiert sind! âLasst die Toten die Toten begraben.â Unsere Handlungen können ihr Leiden noch erlösen.
Nach misslungenen und verratenen Versuchen der Emanzipation und im Lichte ihres falschen SelbstverstĂ€ndnisses sind wir gewillt, uns diese Geschichte, im Dienste der Möglichkeit des Kampfes fĂŒr Emanzipation in der Gegenwart â und in der Zukunft, wieder anzueignen.
FĂŒr einen solchen Zweck können wir (vielleicht provokativ) einige Namen auflisten, welche mit Gedanken, Problemen und Geschehnissen verbunden sind, die â (mit Benjamin gesprochen) Geschichte gegen den Strich gelesen â heute noch zu uns sprechen: Marx, Lenin, Luxemburg, Trotzki, Adorno. â Nicht viel mehr als das, was durch diese Persönlichkeiten reprĂ€sentiert wird, jedoch absolut nicht weniger.
Wir werden das einfache und falsche VerstĂ€ndnis dieser Namen ĂŒberwinden, all das ĂŒberkommene Wissen ĂŒber die Gedanken und Handlungen, die mit ihnen identifiziert werden, um ihr mögliches kritisches VerstĂ€ndnis zu erlangen und unsere Absicht zu entwickeln.
In der Geschichte der Linken sind es die Jahre 1848 und 1917, weniger 1968, nicht 1989: das Nachwirken verworrener Siege und Niederlagen; vor allem aber die Einsichten, die durch Niederlagen hervorgebracht wurden, und das VerstĂ€ndnis der Gegenwart und der Geschichte als einer, die nicht so sein musste, fĂŒr eine Zukunft, die nicht festgelegt ist.
Die unruhigen Geister von 1848 und 1917 werden, aufgrund der nicht verwirklichten Möglichkeiten, weiterhin einer unerlösten Zukunft zusprechen. Die Geschichte der Moderne ist noch nicht beendet, und sie kann nicht beendet werden, ohne ihre Versprechen eingelöst zu haben. Daher teilen wir nicht die (verlegene) Erschöpfung an der Moderne, sondern sehen ein gewisses Ausbleiben ihrer emanzipatorischen Umgestaltung, welche uns stets in ihrer Notwendigkeit verfolgt.
Wir sehen unsere Notwendigkeit.
Wir folgen dem jungen Marx in seiner ârĂŒcksichtslosen Kritik alles Bestehenden.â Anders als Hegel in seinem Kampf gegen die romantische Verzweiflung nach 1789, sehen wir die Notwendigkeit unserer Gegenwart nur als âschlechteâ. Unsere Gegenwart verdient keine Affirmation oder gar Respekt; wir sehen sie nur als das, was kam, nachdem die Linke zerstört wurde und sich selbst abschaffte.
Lasst uns so, mit der Geschichte von Engels und dem Schnabeltier, die unwahrscheinlichen aber nicht unmöglichen Aufgaben ansprechen â das Projekt der nĂ€chsten Linken.
Juni 2006
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Marx und 1848
Marx war nicht der BegrĂŒnder, sondern der geistvolle und kritische Mitgestalter der Linken im 19. Jahrhundert. Der Sozialismus und Kommunismus wurden nicht von Marx und Engels oder ihren Mitstreitern (und Gegnern) innerhalb der Linken erfunden, sondern sind vielmehr das Resultat der inneren WidersprĂŒche moderner Gesellschaft, vor allem sichtbar an der Französischen Revolution im Jahre 1789 und der Arbeiterbewegung, die sich wĂ€hrend der Industriellen Revolution im frĂŒhen 19. Jahrhundert heraus bildete. Marxâ groĂe Einsicht bestand darin, die Linke selbst als Symptom des Kapitalismus zu begreifen, was so viel bedeutet, dass die Linke dem Kapitalismus nicht von âauĂenâ entgegen tritt, sondern vielmehr immanent, von âinnenâ heraus. Dennoch unterstĂŒtzte Marx die sozialistische Arbeiterbewegung mit dem Ziel, ihre Entwicklung voran zu treiben und ihr Bewusstsein darĂŒber zu schĂ€rfen, wie sie ĂŒber sich selbst hinaus wies.
Die Ideen von Marx entstanden in der Auseinandersetzung und Kritik mit den emanzipatorischen Theorien seiner Zeit, die auf 1789 folgten: dem französischen Sozialismus, der deutschen idealistischen Philosophie und der englischen Politischen Ăkonomie. Im Jahre 1848 -dem Erscheinungsjahr des âManifests der kommunistischen Parteiâ und der revolutionĂ€ren Erhebung in Deutschland, Frankreich und anderen Teilen Europas (durch die globale ökonomische Rezession hervor gerufen) â wurde das politische Problem und die Frage nach Gleichheit und Demokratie komplizierter und vor allem grundlegender gestellt. Eine rousseauistische Kritik der modernen Zivilisation (beispielhaft in Proudhons âEigentum ist Diebstahlâ) griff in dieser neu entstandenen gesellschaftlichen Konfliktsituation viel zu kurz. Die radikal demokratischen KrĂ€fte des âdritten Standesâ (stĂ€dtisches BĂŒrgertum und Arbeiter) stieĂen schnell auf ein Hindernis: Das Kapital wurde zunehmend in seiner Existenz bedroht, da die sozialdemokratische Bewegung eine höhere Stufe gesellschaftlicher Produktion anstrebte. Die Folgen der gescheiterten Revolution von 1848 bedeuteten den Beginn einer Politik der Massen und des modernen national-parlamentarischen und bonapartistischen Staates, in welchem wir heute noch leben.
Nach dieser Krise, die auf 1848 folgte, begann Marx, einen kritischen und dialektischen Begriff des Kapitalismus zu entwickeln. Das Kapital erkannte Marx als eine Form sozialer Befreiung, welche dazu tendiert, alle sozialen Beziehungen zu beherrschen â und gleichzeitig die Bedingungen einer allgemeinen Gesellschaftlichkeit schafft: der ökonomische Zwang zur Produktion von âMehrwertâ, der darauf basiert, Arbeit zeitlich messbar zu machen und in eine Ware zu verwandeln â als Ware âArbeitskraftâ. Das Kapital begriff Marx also als eine Form des Reichtums, dessen Quelle die lebendige Arbeit ist, die von nun an dem Kommando der Wertproduktion untersteht â weshalb Marx die Metapher gebraucht, im Kapitalismus herrsche die "toteâ ĂŒber die âlebendigeâ Arbeit.
In den Jahren nach der russischen Revolution (1917), versuchte Georg LukĂĄcs angesichts der verĂ€nderten historischen Situation, diese Erkenntnis des widersprĂŒchlichen Charakters kapitalistischer Vergesellschaftung neu an zueignen. Es handelt sich bei diesem Widerspruch um einen, der alle Menschen in ihrem sozialen Dasein und ihrem Bewusstsein bestimmt, die innerhalb warenförmiger Beziehungen leben und arbeiten. Durch diese âVerdinglichungâ -wie LukĂĄcs diesen Sachverhalt bezeichnet- vollzieht sich die Erkenntnis der Menschen in ideologischen Formen (der Linken mit eingeschlossen), die sowohl die gesellschaftlichen VerhĂ€ltnisse reproduzieren, sowie die Möglichkeit ihrer Aufhebung mit erzeugen.
FĂŒr Marx ist die kapitalistische Gesellschaftsform die Grundlage und Bedingung fĂŒr die Möglichkeit emanzipatorischer Praxis , die jedoch gleichzeitig in ihrer Verwirklichung gehemmt wird. Als gesellschaftliches Prinzip, weist das Kapital jedoch zwangslĂ€ufig ĂŒber sich selbst hinaus.
Lenin, Luxemburg und das Jahr 1917
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm die jĂŒngere Generation der radikalen Linken in der Sozialdemokratie den revolutionĂ€ren Charakter ihrer VorgĂ€nger (Kautsky, Plechanov) mit SelbstverstĂ€ndlichkeit hin, stieĂ jedoch auf Probleme in ihrer eigenen Bewegung, an deren Seite sie so enthusiastisch kĂ€mpften. Die TrĂ€ger des revolutionĂ€ren marxistischen FlĂŒgels fanden sich beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 in einer extrem isolierten Position innerhalb der Linken wieder. Russland erwies sich als das âschwĂ€chste Gliedâ im globalen Kapitalismus, wodurch es zum Epizentrum des revolutionĂ€ren politischen Kampfes wurde. Das paradoxe Resultat dieser Ausgangslage war -in Lenins Worten- ein âdeformierter Arbeiterstaatâ, ein administrativer âStaatskapitalismusâ, der sich auf dem Fahrwasser des sich nach dem Krieg âerholendenâ globalen Kapitals entwickelte. Luxemburg und ihre Genossen in Deutschland unterstĂŒtzten zwar die Bolschewisten, blieben jedoch als Marxisten kritisch, da sie sich voll und ganz bewusst waren, dass die Oktoberrevolution von 1917 die Notwendigkeit einer globalen Revolution dringlicher denn je machte. Die russische Revolution warf zwar das Problem des revolutionĂ€ren sozialistischen Umbruchs auf historisch einzigartige Weise auf; gelöst konnte dieses Problem jedoch nur auf der internationalen Ebene sozialistischer Revolution. In ihren Anstrengungen, den marxistischen Prinzipien treu zu bleiben, verĂ€nderten Lenin, Luxemburg und ihre Mitstreiter zwar die marxistische Bewegung, jedoch in einer so unausgeglichenen Weise, dass dadurch -nach dem ultimativen Scheitern der antikapitalistischen Revolution zwischen 1917-1919- die Grundlage fĂŒr einen erheblichen Verfall der Linken geschaffen wurde â nicht zuletzt in ihrem SelbstverstĂ€ndnis.
Trotzki
Als Stalin den âSozialismus in einem Landeâ ausrief, hat er nicht explizit eine revolutionĂ€re marxistische Perspektive aufgegeben, sondern sich vielmehr den Bedingungen der russischen Lage um 1924 angepasst. Selbst die RevolutionĂ€re, die nicht so zynisch waren wie Stalin und die Bolschewisten, die er manipulierte und ermordete, haben die riskante Politik des internationalen Kommunismus nicht als die einzige Möglichkeit gutgeheiĂen, die bescheidenen Erfolge von 1917 aufrecht zu erhalten, geschweige denn, sie auszubauen. In dieser Abwesenheit verlangte die âVerteidigung der Revolutionâ noch höhere Opfer â eine Katastrophe fĂŒr die Menschheit.
Adorno
Der Zerfall des revolutionĂ€ren Marxismus bis in die 1930er hinein, wurde zu einem schwerwiegenden Problem fĂŒr kritisches Bewusstsein innerhalb der Linken. Die radikale Krise von Krieg und sozialer Revolution zwischen 1914 und 1919 schuf eine reaktionĂ€re Gegenbewegung. Der Faschismus und Nationalsozialismus brachten einen erneuten Weltkrieg, wodurch auch die Linke spĂ€testens im Jahre 1945 völlig zerstört wurde. Als Folge der Konterrevolution und Reaktion nach 1919, entwickelte sich der âautoritĂ€re Charakterâ als eine Form von sozialer und politischer SubjektivitĂ€t, die sich ĂŒberall manifestierte â nicht nur in den schwarzen und braunen Reihen des Faschismus, sondern auch in der von der sowjetischen Komintern organisierten âVolksfrontâ und spĂ€ter in den nationalistischen Bewegungen der âDritten Weltâ. Der âautoritĂ€re Charakterâ mit seiner narzisstischen KrĂ€nkung und seinem Sado-Masochismus, offenbarte eine reaktionĂ€re âFurcht vor der Freiheitâ.
Der âMarxismusâ der Ostblockstaaten wurde selbst zu einem Bestandteil der allgemeinen Ideologie spĂ€tkapitalistischer Gesellschaft, jedoch in einer widersprĂŒchlichen Weise, da dieser immer noch ĂŒber bĂŒrgerliche Ideologie hinaus wies und deren âLeerstelleâ symbolisch besetzte und aufzeigte. In dieser Phase triumphierender Konterrevolution im fortgeschrittenen 20. Jahrhundert, tauchte deshalb die Frage und das Problem gesellschaftskritischen Bewusstseins wieder auf. Die Wiederaneignung des kritischen Stachels marxistischer Theorie und Praxis hat sich in den 1960er Jahren als eine obskure Aufgabe herausgestellt; jedoch als eine, die die Linke in ihrer sozialen und politischen Verwirrung und in der Verschleierung des Projekts der Emanzipation verfolgte â einem Projekt, welches das profunde VermĂ€chtnis der besiegten und verlorenen Revolution ist.
1968 â 1989- und Heute
In den 60er Jahren hat die Linke in zunehmender Weise das Recht und die Möglichkeit der Revolution in den kapitalistischen âZentrenâ bzw. Industrienationen in Zweifel gezogen. â Beispielhaft in Susan Sontags Ausspruch: âthe white race is the cancer of human history.â â Es entwickelte sich eine passive Hoffnung und Erwartung, welche die allgemeine Befreiung von den sozialen Bewegungen der globalen âSubalternenâ abhĂ€ngig machte. Dabei wurde jede kritische Untersuchung der tatsĂ€chlichen politischen Formen dieser Bewegungen unterlassen und vergessen. â Adorno merkte zu Beginn der Dekolonisierung kritisch an:
âDie Wilden sind nicht bessere Menschenâ (1944)- Dieser Verzicht auf das Politische nahm unterschiedliche Formen der Selbstverleugnung an, beispielhaft in einer rassistischen Idealisierung âkultureller Unterschiedeâ, die dem Politischen jegliche Substanz nahm und in der OberflĂ€chlichkeit mĂŒndete.
Die revolutionĂ€re Linke nach 1945 war zwar bereits so gut wie zerfallen, ihr endgĂŒltiges Todesurteil ist jedoch in dem Moment eingetreten, als sich diese angesichts der studentisch geprĂ€gten âNeuen Linkenâ der Bedeutung und der Rolle des kritischen Bewusstseins entledigt hat. Die Entzauberung der linken Bewegung der 60er, warf einen groĂen Schatten auf die darauf folgenden Jahrzehnte, die in dem Zusammenbruch der Sowjetunion um 1989-1992 kulminierte â dem âEnde der Geschichteâ und dem Ende aller âgroĂenâ Projekte und ErzĂ€hlungen von allgemeiner gesellschaftlicher Emanzipation. Die âNeue Linkeâ bekam die Welt, die sie verdiente; jeder Versuch, den damaligen pseudo-radikalen Antimarxismus der âNeuen Linkenâ zu erhalten, laufen darauf hinaus, ein Gespenst wieder beleben zu wollen.
Adornos berĂŒhmt-berĂŒchtigter Satz âEs gibt kein richtiges Leben im Falschenâ (1944) wurde meist als ein existenzielles Problem missverstanden, anstatt als politisches. Das Problem der Praxis ist jedoch kein ethisches Problem.
Vielmehr steht bei der Frage von politischer Praxis das Anliegen im Mittelpunkt, Möglichkeiten der Emanzipation zu eröffnen.
Die Utopie einer befreiten Gesellschaft, in der die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung fĂŒr die freie Entwicklung aller wĂ€re und in der das Prinzip âjeder nach seinen FĂ€higkeiten, jedem nach seinen BedĂŒrfnissenâ (Marx) gelten wĂŒrde, hat die historische Linke in ihrer TĂ€tigkeit geleitet â diese Utopie ist gegenwĂ€rtig jedoch kaum noch wahrnehmbar.
So wie es denkbar ist, unterdrĂŒckt zu sein, ohne die GrĂŒnde und Ursachen dafĂŒr zu kennen â worauf der Begriff der âEntfremdungâ hin deutet -, ist es ebenso möglich, dass bisher nicht-verwirklichte Möglichkeiten bestehen bleiben, auch wenn von diesen kein allgemeines Bewusstsein existiert. Die Möglichkeit des kritischen Bewusstseins fĂŒr Emanzipation ĂŒberlebt daher ihren scheinbaren Niedergang;
sie fordert uns daher nach wie vor â auf welch unbewusste Weise auch immer.
Die Rolle des Bewusstseins ist von grundlegender Wichtigkeit fĂŒr jede mögliche gesellschaftliche Emanzipation.
(Juni/Juli 2006, aus dem Englischen)
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Platypus (englisch: Schnabeltier) ist ein Projekt der Selbstkritik und der âSelbstbildungâ mit dem Ziel einer praktischen Re- und Neuorganisation einer marxistischen Linken. GegenwĂ€rtig erscheint die marxistische Linke als historisches Zerfallsprodukt.
Die gĂ€ngige Meinung betrachtet die vergangenen, gescheiterten Versuche von gesellschaftlicher Emanzipation nicht als historische Möglichkeiten, deren Verwirklichung noch aussteht, sondern bloĂ als Vergangenheit, als âtoteâ Geschichte â die historischen Momente gelten als blanker Utopismus, der von Anfang an zum Scheitern verurteilt war.
Als kritische Erbin einer besiegten Tradition, vertritt Platypus die These, dass die gegenwĂ€rtige Orientierungslosigkeit der Linken dafĂŒr spricht, dass wir â angesichts des Scheiterns der âNeuen Linkenâ (1968), der Demontage des âSozialstaatesâ und dem Kollaps der Sowjetunion in den 1980er Jahren â heute nicht besser wissen, wie die Aufgaben und Ziele sozialer Emanzipation aussehen könnten, als die âUtopistenâ der Vergangenheit.
Unsere Aufgabe besteht darin, die Neuorganisation einer marxistischen Linken durch das Medium der gegenseitigen Kritik und Bildung anzustreben und zu ermöglichen. Platypus ist der Ansicht, dass die Fragmente der heutigen Linken einer Tradition entstammen, deren Niederlage zu einem groĂen Teil selbst verschuldet ist. Insofern ist die marxistische Linke âhistorischâ und in einer so ernsten und Besorgnis erregenden Auflösung begriffen, dass es zunehmend schwieriger geworden ist, einheitliche, programmatische und in sich kohĂ€rente sozialpolitische Forderungen zu stellen.
Angesichts der vergangenen und gegenwĂ€rtigen Katastrophen, stellt sich deshalb als erste unmittelbare Aufgabe einer potentiellen Neuorganisation, die Erkenntnis der Ursachen und GrĂŒnde des Scheiterns des Marxismus und die AufklĂ€rung ĂŒber die Notwendigkeit einer marxistischen Linken fĂŒr Gegenwart und Zukunft.
- Wenn die Linke die Welt verÀndern will, muss sie sich zuallererst selbst verÀndern !
Die unwahrscheinliche â aber nicht unmögliche â Neuorganisation einer emanzipatorischen Linken ist eine dringende Aufgabe; wir sind der Ansicht, dass die Zukunft der Menschheit hiervon abhĂ€ngt.
WĂ€hrend die verheerenden KrĂ€fte, die durch die moderne kapitalistische Gesellschaft hervor gerufen werden, weiterhin existieren und sich entwickeln, bleibt das soziale Versprechen gesellschaftlicher Emanzipation unerfĂŒllt.
Sich von dieser Aufgabe zurĂŒckziehen oder die Bedeutung vergangener Niederlagen und Fehler in Nebel zu hĂŒllen, indem Hoffnung auf âWiderstandâ von einem gedachten âAuĂerhalbâ der kapitalistischen Dynamik gesetzt wird, bedeutet nichts anderes, als die Affirmation eben jener Dynamik in der Gegenwart und die Befestigung ihrer zukĂŒnftigen zerstörerischen RealitĂ€t.
Platypus stellt deshalb folgende Fragen:
Inwiefern sind die Gedanken kritischer Gesellschaftstheoretiker wie zum Beispiel Marx, LukĂĄcs, Benjamin und Adorno relevant fĂŒr die heutige Auseinandersetzung um Emanzipation ?
Auf welche Weise können wir Sinn aus der langen Geschichte âverarmenderâ linker Politik ziehen â betrachtet von der internationalistischen marxistischen Linken von Lenin, Luxemburg und Trotzki bis zu der gegenwĂ€rtigen âLeereâ- ohne von dieser Geschichte eingeschĂŒchtert oder entmutigt zu werden?
Inwiefern können die Antworten auf diese Fragen der Reorganisation einer Linken auf der fundamentalen Ebene von Theorie und Praxis förderlich sein ? Wie können wir dazu beitragen, die Sackgassen linker Politik zu ĂŒberwinden, in welche die Linke heute geraten ist ?
Wir hoffen, eine Debatte innerhalb der Linken wieder zu beleben, die seit langer Zeit entweder vergreist oder verstummt ist, um aufs Neue einer potentiell emanzipatorischen Praxis zum Leben zu verhelfen, die gegenwÀrtig abwesend ist.
Was ist die Linke gewesen und was kann sie noch werden ?
- Platypus existiert, weil die Antwort auf solch eine Frage -sogar in ihrer einfachen Formulierung- , schon lange nicht mehr als selbstverstÀndlich angesehen werden kann.
April, 2007
I. Was ist die âLinke?â â Was ist âMarxismus?â
Zum VerhÀltnis von Theorie und Praxis in der Geschichte des Marxismus
TU Darmstadt
Lesekreis Wintersemester 2013/14
Donnerstags 18:05â19:30 Uhr
Beginn: 31.10.
Kontakt: Nico (E-Mail-Kontakt:Â Nicolas.Schliessler[Ă€t]web.de)
Ort: S1/03/Raum 296 (der Raum befindet sich im Alten HauptgebÀude der TU Darmstadt in der Stadtmitte/Herrengarten)
âąÂ vorausgesetzte / + empfohlene Texte
Woche 1: Was ist die Linke? I. Das Kapital in der Geschichte
âą Inschriften von James Miller (ĂŒber Jean-Jacques Rousseau), Louis Menand (ĂŒber Edmund Wilson) und Karl Marx (âĂber das Werdenâ) ĂŒber moderne Geschichte und Freiheit
âą Chris Cutrone, âCapital in historyâ (2008) [deutsche Ăbersetzung (Seite 19)]
âąÂ Cutrone, âThe Marxist hypothesisâ (2010)
+Â Capital in history timeline and chart of terms
Woche 2:Â Was ist die Linke? II. BĂŒrgerliche Gesellschaft
âą Immanuel Kant, âIdee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbĂŒrgerlicher Absichtâ und âWas ist AufklĂ€rung?â (1784)
âą Benjamin Constant, âThe liberty of the ancients compared with that of the modernsâ (1819)(Deutsch: Benjamin Constant. Ăber die Freiheit der Alten im Vergleich zu der der Heutigen (1819), in: Werke, herausgegeben von Alex Blaeschke, Lothar Gall, PropylĂ€en, Berlin, 1972, Bd. 4, S.363-396.) AUF DEUTSCH.
+ Jean-Jacques Rousseau,Abhandlung ĂŒber den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen (1754)
+ Rousseau, AuszĂŒge aus Der Gesellschaftsvertrag (1762) (Erstes Buch: Kap. 5 â 9, Zweites Buch: Kap. 1 â 4)
Woche 3: Was ist die Linke? III. Scheitern des Marxismus
âą Max Horkheimer, AuszĂŒge aus DĂ€mmerung (1926â31)
âąÂ Adorno, âAusschweifungenâ (1944â47) (GS4:297-300, Anhang in Minima Moralia)
 Woche 4: Was ist die Linke? IV. Utopie und Kritik
âą Leszek Kolakowski, âDer Sinn des Begriffes âLinkeââ (1968)
âą Karl Marx, Auszug aus den Anmerkungen zur Doktordissertation (1839â41) [MEW 40, S. 325 - 331]
âąÂ Marx, Brief von Marx an Arnold Ruge ( September 1843)
Woche 5: Was ist Marxismus? I. Sozialismus (erster Teil)
âąÂ Marx and Friedrich Engels, Manifest der Kommunistischen Partei (1848)
âąÂ Marx, Ansprache der Zentralbehörde an den Bund (1850)
Woche 6:Â Was ist Marxismus? I. Sozialismus (zweiter Teil)
âąÂ Marx, AuszĂŒge aus Ăkonomisch-philosophische Manuskripte (1844): Die entfremdete Arbeit;Privateigentum und Kommunismus; BedĂŒrfnis, Produktion und Arbeitsteilung (bis |XXI||, MEW 40:556 [exclusiv ||XXXIV|| Die Grundrente]).
Woche 7: Was ist Marxismus? II. Revolution von 1848
âąÂ Engels, Einleitung zu Karl Marxâ âKlassenkĂ€mpfe in Frankreich 1848 bis 1850âł (1895)
âąÂ Marx, AuszĂŒge aus Die KlassenkĂ€mpfe in Frankreich 1848 bis 1850 (1850) [MEW Bd. 7: Teil I (S.11-34), S. 87-90, S.97-98]
âąÂ Marx, AuszĂŒge aus Der achtzehnte Brumaire des Louis Napoleon (1852) [Teil I und VII]
Woche 8: Was ist Marxismus? III. Bonapartismus (erster Teil)
+ Karl Korsch, âThe Marxism of the First Internationalâ (1924)
âąÂ Marx, Inauguraladresse der Internationalen Arbeiter-Assoziation (1864)
âąÂ Marx, AuszĂŒge aus Der BĂŒrgerkrieg in Frankreich [Teil III und IV] (1871, mit Engels Einleitung von 1891)
Woche 9: Was ist Marxismus? III. Bonapartismus (zweiter Teil)
+ Korsch, Einleitung zu Marx, Randglossen zum Programm der deutschen Arbeiterpartei (1922)
âąÂ Marx, Kritik des Gothaer Programms (1875)
âąÂ Marx, Einleitung zum Programm der französischen Arbeiterpartei (1880) [Ăber den Entwurf]
Woche 10: Was ist Marxismus? IV. Kritik der politischen Ăkonomie
âąÂ Marx, Einleitung zur Kritik der Politischen Ăkonomie (1857â61) [MEW Bd. 13, S.615-641]
âąÂ Marx, Kapital Bd. I, Kap. 1 Teil. 4 âDer Fetischcharakter der Ware und sein Geheimnisâ (1867) [MEW Bd. 23, S.85-98]
Woche 11:Was ist Marxismus? V. Verdinglichung
âą Georg LukĂĄcs, âDas PhĂ€nomen der Verdinglichungâ (Teil I des Kapitels âDie Verdinglichung und das Bewusstsein des Proletariats,â Geschichte und Klassenbewusstsein (1923)
Woche 12: Was ist Marxismus? VI. Klassenbewusstsein
âąÂ LukĂĄcs, Vorwort von 1922, âWas ist orthodoxer Marxismus?â (1919), âKlassenbewusstseinâ (1920), Geschichte und Klassenbewusstsein (1923)
+ Marx, Vorwort zur ersten Auflage und Nachwort zur zweiten Auflage (1873) des Kapitals (1867)
Woche 13: Was ist Marxismus? VII. Ziel und Zweck der Philosophie
âąÂ Korsch, âMarxismus und Philosophieâ (1923) [in der verlinkten Ausgabe S.84-160] + Karl Marx, Auszug aus den Anmerkungen zur Doktordissertation (1839â41) [MEW 40, S. 325 - 331] + Marx, Brief von Marx an Arnold Ruge ( September 1843)
+ Marx, Thesen ĂŒber Feuerbach (Fassung 1845)
Literatur fĂŒr die Semesterferien
âąÂ Spartakist-BroschĂŒre, âLenin und die Avantgardeparteiâ (1978) [PDF]
âąÂ Sebastian Haffner, âDie deutsche Revolution 1918/19â (1968)
[English]  |  [ÎλληΜÎčÎșÏ]
In heutigen Diskussionen wird Marx hĂ€ufig schlicht als Gegner des Liberalismus angesehen; der Marxismus dementsprechend als eine Bewegung, die den Kapitalismus abschaffen will. Diese Auffassung lĂ€sst unberĂŒcksichtigt, dass Marxâ Werke eine Kritik der bĂŒrgerlichen Gesellschaft darstellen, sich also direkt auf die bĂŒrgerlich-liberale Gesellschaft des 19. Jahrhunderts als Grundlage der Kritik beziehen. Doch was bedeutet hier Kritik?
Die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, und auch die Geschichte des Marxismus im 19. und 20. Jahrhundert, haben dazu beigetragen, dass die TrennschĂ€rfe der Begriffe âLiberalismusâ und âKapitalismusâ oft nicht mehr in ausreichendem MaĂe gegeben ist. Inwiefern und warum ist eine GegenĂŒberstellung dieser Begriffe wieder, oder immer noch, sinnvoll? Wie kann ĂŒberhaupt die marxistische Sicht auf die Begriffe âLiberalismusâ und âKapitalismusâ, insbesondere in ihrem VerhĂ€ltnis zu dem der âbĂŒrgerlichen Gesellschaftâ, wieder neu heraus erarbeitet werden? Und welche Bedeutung hat diese Frage ĂŒberhaupt fĂŒr heutige politische Probleme?
Um diese Fragen nĂ€her zu beleuchten, werden wir uns im kommenden Semester mit dem Begriff des Liberalismus beschĂ€ftigen, wie er vor Marx von bĂŒrgerlichen AufklĂ€rern wie Benjamin Constant, Immanuel Kant und Jean-Jacques Rousseau verwendet wurde, und wie Marx selbst das VerhĂ€ltnis der Begriffe in seinem Werk behandelte. Des Weiteren werden wir die Entwicklung und VerĂ€nderung seiner Theorien durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts betrachten, indem wir uns mit Schriften unterschiedlicher Marx-Interpreten und Marxist_innen, wie Georg LukĂĄcs, Theodor Adorno, Moishe Postone und Robert Pippin auseinandersetzen.
Dieser Weg durch die geschichtliche Entwicklung der bĂŒrgerlichen Gesellschaft soll Aufschluss darĂŒber geben, ob und inwiefern der â scheinbare â Gegensatz von Marxismus und Liberalismus heute noch immer GĂŒltigkeit besitzt.
 Alle sind herzlich willkommen!
Termin:Â Jeden Freitag, 14 Uhr
Ort:Â Neue Mensa 117 (Campus Bockenheim)
Leseliste:
âą Basistexte
+ Zusatztexte
Woche 1, 18.10.2013: Zum VerhĂ€ltnis von bĂŒrgerlicher Gesellschaft und Marxismus
âą Inschriften von Louis Menand (ĂŒber Edmund Wilson), Karl Marx (ĂŒber âWerdenâ), JamesMiller (ĂŒber Rousseau) und Peter Preuss (ĂŒber Nietzsche) ĂŒber moderne Geschichte und Freiheit
âą Chris Cutrone, âDas Kapital in der Geschichteâ (2008) (im Reader S. 19-22)
âąÂ Cutrone, âThe Marxist hypothesisâ (2010)
+Â Capital in history timeline and chart of terms
Woche 2, 25.10.2013: BĂŒrgerliches Denken Teil 1: Rousseau
Wer den Mut besitzt, einem Volke Einrichtungen zu geben, muĂ sich imstande fĂŒhlen, gleichsam die
menschliche Natur umzuwandeln, jedes Individuum, das fĂŒr sich ein vollendetes und einzeln bestehendes Ganze ist, zu einem Teile eines gröĂeren Ganzen umzuschaffen, aus dem dieses Individuum
gewissermaĂen erst Leben und Wesen erhĂ€lt; die Beschaffenheit des Menschen zu seiner eigenen
KrÀftigung zu verÀndern und an die Stelle des leiblichen und unabhÀngigen Daseins, das wir alle von
der Natur empfangen haben, ein nur teilweises und geistiges Dasein zu setzen. Kurz, er muĂ dem
Menschen die ihm eigentĂŒmlichen KrĂ€fte nehmen, um ihn mit anderen auszustatten, die seiner Natur
fremd sind und die er ohne den Beistand anderer nicht zu benutzen versteht.â Jean-Jacques Rousseau, Der Gesellschaftsvertrag (1762)
âą Jean Jacques Rousseau, AuszĂŒge aus Der Gesellschaftsvertrag (1762) (Erstes Buch: Kap. 5 â 9, Zweites Buch: Kap. 1 â 4)
+ Rousseau, Abhandlung ĂŒber den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen (1754)
+ Rainer Maria Rilke, âArchaischer Torso Apollosâ (1908)
+ Robert Pippin, âOn Critical Theoryâ (2004)
Woche 3, 01.11.2013: BĂŒrgerliches Denken Teil 2: Kant und Constant
âą Immanuel Kant, âIdee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbĂŒrgerlicher Absichtâ und âWas ist AufklĂ€rung?â (1784)
âą Benjamin Constant, âVon der Freiheit des Altertums, verglichen mit der Freiheit der Gegenwartâ (1819)
Woche 4, 08.11.2013: Das Scheitern des Marxismus
âą Max Horkheimer, AuszĂŒge aus DĂ€mmerung (1926â31)
âąÂ Adorno, âAusschweifungenâ (1944â47) (GS4:297-300, Anhang in Minima Moralia)
Woche 5, 15.11.2013: Utopie und Kritik
âą Leszek Kolakowski, âDer Sinn des Begriffes âLinkeââ (1968)
âą Karl Marx, Auszug aus den Anmerkungen zur Doktordissertation (1839â41) [MEW 40, S. 325 - 331]
âąÂ Marx, Brief von Marx an Arnold Ruge ( September 1843)
Woche 6, 22.11.2013: Sozialismus
âąÂ Marx, AuszĂŒge aus Ăkonomisch-philosophische Manuskripte (1844): Die entfremdete Arbeit;Privateigentum und Kommunismus; BedĂŒrfnis, Produktion und Arbeitsteilung (bis |XXI||, MEW 40:556 [exclusiv ||XXXIV|| Die Grundrente])
âąÂ Marx und Friedrich Engels, Manifest der Kommunistischen Partei (1848)
+ Marx, Ansprache der Zentralbehörde an den Bund (1850)
Woche 7, 29.11.2013: Die Revolution von 1848
âąÂ Engels, Zur Taktik der Sozialdemokratie (Einleitung zu Karl Marxâ âKlassenkĂ€mpfe in Frankreich 1848 bis 1850âł (1895))
âąÂ Marx, AuszĂŒge aus Die KlassenkĂ€mpfe in Frankreich 1848 bis 1850 (1850) (nur Teil I, der verlinkt ist)
âąÂ Marx, AuszĂŒge aus Der achtzehnte Brumaire des Louis Napoleon (1852) [Teil I und VII]
Woche 8, 06.12.2013: Bonapartismus
âąÂ Marx, Inauguraladresse der Internationalen Arbeiter-Assoziation (1864)
âąÂ Marx, AuszĂŒge aus Der BĂŒrgerkrieg in Frankreich [Teil III und IV] (1871, mit Engels Einleitung von 1891)
+ Karl Korsch, âThe Marxism of the First Internationalâ (1924)
+ Korsch, Einleitung zu Marx, Randglossen zum Programm der deutschen Arbeiterpartei (1922)
âąÂ Marx, Kritik des Gothaer Programms (1875)
+Marx, Einleitung zum Programm der französischen Arbeiterpartei (1880) [Ăber den Entwurf]
Woche 9, 13.12.2013: Kritik der politischen Ăkonomie
âąÂ Marx, Einleitung zur Kritik der Politischen Ăkonomie (1857â61) [MEW Bd. 13, S.615-641] âąÂ Marx, Kapital Bd. I, Kap. 1 Teil. 4 âDer Fetischcharakter der Ware und sein Geheimnisâ (1867) [MEW Bd. 23, S.85-98]
Woche 10, 20.12.2013: Neomarxismus und die Neue Linke
âą Martin Nicolaus, âThe unknown Marxâ (1968)
âą Moishe Postone, âNecessity, labor, and timeâ (1978)
+ Postone, âHistory and helplessness: Mass mobilization and contemporary forms of anticapitalismâ (2006)
+ Postone, âTheorizing the contemporary world: Brenner, Arrighi, Harveyâ (2006)
Woche 11, 17.01.2014: Gender und SexualitÀt in der Neuen Linken
âą Juliet Mitchell, âWomen: The longest revolutionâ (1966)
âą Clara Zetkin, âErinnerungen an Leninâ (1925)
âą Theodor W. Adorno, âSexual taboos and the law todayâ (1963) (deutscher Audiolink folgt)
+ John DâEmilio, âCapitalism and gay identityâ (1983)
Woche 12, 24.01.2014: Verdinglichung
âą Georg LukĂĄcs, âDas PhĂ€nomen der Verdinglichungâ (Teil I des Kapitels âDie Verdinglichung und das Bewusstsein des Proletariats,â Geschichte und Klassenbewusstsein (1923))
Woche 13, 31.01.2014: Klassenbewusstsein
âąÂ LukĂĄcs, Vorwort von 1922, âWas ist orthodoxer Marxismus?â (1919), âKlassenbewusstseinâ (1920). aus: Geschichte und Klassenbewusstsein (1923)
+ Marx, Vorwort zur ersten Auflage und Nachwort zur zweiten Auflage (1873) des Kapitals (1867)
Woche 14, 07.02.2014: Liberalismus, Marxismus und Philosophie
âąÂ Korsch, âMarxismus und Philosophieâ (1923) [in der verlinkten Ausgabe S.84-160]
+ Karl Marx, Auszug aus den Anmerkungen zur Doktordissertation (1839â41) [MEW 40, S. 325 - 331]
+ Marx, Brief von Marx an Arnold Ruge ( September 1843)
+ Marx, âThesen ĂŒber Feuerbachâ (1845)