RSS FeedRSS FeedYouTubeYouTubeTwitterTwitterFacebook GroupFacebook Group
You are here: The Platypus Affiliated Society/Archive for category Frankfurt
Die Antideutschen schienen vielversprechend, da sie offenbar in immer fundamentalere Differenz zur Restlinken gerieten und (u.a. durch ihre Wiederentdeckung der Frankfurter Schule) den Anschein gaben, als wären sie die benötigte kritische Kraft, um den historischen Moment zu nutzen und die Neuausrichtung und Rekonstitution der revolutionären Linken anzustoßen. Dies ist aber nicht geschehen. Der Moment potenzieller linker Selbstbesinnung ist ungenutzt verstrichen und anstatt sich aus den vereinseitigenden Spaltungen der vorherigen Linken herauszuarbeiten, haben die Antideutschen die Fragestellung, was die Linke ist und wie sie aus ihrer Krise herauskommt, nur weiter verdunkelt.

Die historischen Wurzeln der Linken und des Marxismus liegen in den bürgerlichen Revolutionen des 17. und 18. Jahrhunderts und deren Krise im 19. Jahrhundert. Der Lesekreis versucht diesen geschichtlichen Hintergrund durch die Lektüre von Texten von Marx und der radikalen bürgerlichen Philosophie der Aufklärung herauszuarbeiten.

„Philosophie, die einmal überholt schien, erhält sich am Leben, weil der Augenblick ihrer Verwirklichung versäumt ward“

Adorno

Ihr seid herzlich zu unserem ersten Lesekreis in persona seit der Lockdown-Situation eingeladen!

Wir treffen uns jeden Dienstag ab 18 Uhr im Raum K3 des Studierendenhauses (MertonstraĂźe 26, 60325 Frankfurt am Main).

( • vorausgesetzt / + empfohlen)

Vorausgesetzte HintergrundlektĂĽre:

• Chris Cutrone:        "Revolution without Marx? Rousseau, Kant and Hegel" (2013)

                                   Review of Andrew Feenberg, The Philosophy of Praxis (2015)

"Why still read Lukacs? The place of 'philosophical' questions in Marxism" (2014)

                                   "Ends of philosophy" (2018)

                                   "On philosophy and Marxism" (2020)

                                   “The negative dialectic of Marxism” (2021)

Zusätzlich empfohlen:

+ Adorno:       Vorlesung ĂĽber Negative Dialektik

Zur Lehre von der Geschichte und von der Freiheit

EinfĂĽhrung in die Dialektik

Ontologie und Dialektik

Metaphysik: Begriff und Probleme

Primärtext:

• Theodor Adorno: Negative Dialektik (1966)

Charts of terms:

+ Being and becoming (freedom in transformation) / immanent dialectical critique chart of terms

+ Kant's 3 Critiques [PNG] and philosophy [PNG] chart of terms

+ Capitalist contradiction chart of terms

+ Commodity form chart of terms

+ Reification chart of terms

+ Adorno's critique of actionism chart of terms

Woche 1: 10. August 2021

• Gillian Rose: Review of Adorno's Negative Dialectics (1976)

• Theodor W. Adorno: "Wozu noch Philosophie?"

• Chris Cutrone: "Ends of philosophy" (2018); "On philosophy and Marxism" (2020); “The negative dialectic of Marxism” (2021)

Woche 2: 17. August 2021

• Adorno: Negative Dialektik, Prolog (Vorrede und Einleitung) [pdf: S.3-97; Suhrkamp: S.7-66]

Woche 3: 24. August 2021

• Adorno: Negative Dialektik, Erster Teil: Verhältnis zur Ontologie: I. Das ontologische Bedürfnis [pdf: S.99-159; Suhrkamp: S.67-103]

Woche 4: 31. August 2021

• Adorno: Negative Dialektik, Erster Teil: Verhältnis zur Ontologie: II. Sein und Existenz [pdf: S.160-219; Suhrkamp: S.104-136]

Woche 5: 7. September 2021

• Adorno: Negative Dialektik, Zweiter Teil: Begriff und Kategorien [pdf: S.221-340; Suhrkamp: S.137-208]

Woche 6: 14. September 2021

• Adorno: Negative Dialektik, Dritter Teil: Modelle: I. Freiheit [pdf: S.342-489; Suhrkamp: S.209-294]

Woche 7: 21. September 2021

• Adorno: Negative Dialektik, Dritter Teil: Modelle: II. Weltgeist und Naturgeschichte [pdf: S.490-592; Suhrkamp: S.295-353]

Woche 8: 28. September 2021

• Adorno: Negative Dialektik, Dritter Teil: Modelle: III. Meditationen zur Metaphysik [pdf: S.593-677; Suhrkamp: S.354-400]

+ Cutrone,     "Ends of philosophy" (2018)

                        "On philosophy and Marxism" (2020)

“The negative dialectic of Marxism” (2021)

In meinem Buch "Links–Nietzscheanismus. Eine Einführung" untersuche ich erstmals in umfassender Form einen nahezu übergangenen Bestandteil der Geschichte der Linken. Weder in der allgemeinen Geistesgeschichte noch in der Historiographie der linken Bewegung hat diese Strömung die Aufmerksamkeit erhalten, die sie eigentlich verdiente. Es ist Zeit das zu ändern – nicht zuletzt, weil mit dem Etikett „Links–Nietzscheanismus“ ein unabgegoltenes Erbe verbunden ist. Dieses zu verstehen kann dabei helfen, das Scheitern des linken Experiments an sich zu begreifen – und es vielleicht in Zukunft besser zu machen.
Wenige Persönlichkeiten, Adam Smith vielleicht ausgenommen, sind von der Linken derart mit Verachtung gestraft worden wie Nietzsche. Allzu beflissen ist der Philosoph des Eises und Hochgebirges in die Untiefen der rechten Reaktion verbannt oder als kurzlebige Koketterie verspottet worden, lediglich tauglich für Pubertätskrisen männlicher Jugendlicher.