RSS FeedRSS FeedYouTubeYouTubeTwitterTwitterFacebook GroupFacebook Group
You are here: The Platypus Affiliated Society/Archive for author Salim A

Die Ohnmacht der Linken lässt sich nachverfolgen bis in die 30er-Jahre, zu den sozialistischen und kommunistischen Massenparteien in Europa im Angesicht des Faschismus. Auf das Wachstum faschistischer Bewegungen antworteten sie mit Panik und Kapitulation, ihre Politik resultierte in ihrer Selbstaufgabe als unabhängige politische und soziale Vertretungsorgane des Proletariats. Revolutionäre Parteien verwandelten sich in Stützen des bürgerlich-demokratischen Regimes.

Donnerstag, 05. Mai 2022, 19 Uhr im Index, Breite Straße 1

Passend zu unserem Lesekreis des Sommersemesters "Was ist revolutionärer Marxismus?" wollen wir zusammen mit euch einen Film über eine der bedeutendsten Figuren des Marxismus schauen.

"Rosa Luxemburg", erschienen 1986, von der Regisseurin Margarethe von Trotta zeichnet die Biographie der Sozialdemokratin nach und liefert ein anschauliches Panorama der damaligen gesellschaftlichen Situation.

Vor dem Film wird es einen kleinen historischen Input geben.

Kommt vorbei, der Eintritt ist kostenlos!

Ort: Index, Breite Straße 1, 04317 Leipzig

Zeit: 05.05.2022, 19 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)

Freitag, 29. April 2022, 19 Uhr im Conne Island

Die Veranstaltung lässt sich nun auf YouTube nachschauen.

Die Idee einer Befreiung der Geschlechter datiert zurück vor den Marxismus. Es waren utopische Sozialisten wie Charles Fourier und Mary Wollstonecraft, die formulierten, dass das Versprechen von “Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit” der bürgerlichen Revolutionen nur von Bedeutung sei, wenn es alle Menschen beträfe. Diese Forderung nahm der historische Marxismus des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in der Frage nach der “Befreiung der Frau” auf und versuchte, sie in der proletarischen Weltrevolution umzusetzen. Nachdem der Versuch einer solchen Revolution in den Jahren 1919 bis 1923 als gescheitert galt, schienen Fragen nach Geschlecht von geringer Bedeutung für die Überreste marxistischer und sozialistischer Politik.

Es war die Neue Linke, die Fragen nach Sexualität und Geschlecht erneut aufwarf und als Kritik des Marxismus in Stellung brachten, da dieser die Themen vernachlässigt habe. Die “Zweite Welle des Feminismus”, die sich aus dem gescheiterten Projekt der Neuen Linken ergab, war desillusioniert: Eine Befreiung aller Geschlechter wurde gelesen als eine Betäubung gegen die realen Machtverhältnisse eines jahrtausendealten Patriarchats - eine Befreiung der Geschlechter könne nicht bis zu einer imaginierten “Diktatur des Proletariats” vertagt werden. Doch bereits bald darauf zeichneten sich auch innerhalb des Feminismus ideologische und politische Differenzen und Konflikte ab. Der in den 1950ern vom Psychologen John Money eingeführte Begriff Gender, der die psychische und soziale Dimension des Geschlechts betont, hielt Einzug in feministische Diskussionen, am prominentesten vielleicht in Judith Butlers “Gender Trouble”.

Spätestens seit diesem Zeitpunkt scheint der Begriff Gender zunehmend politische Bedeutung zu erhalten, auch und vielleicht besonders innerhalb der Linken. Als Begriff scheint er traditionelle Grenzen zwischen den Geschlechtern einzureißen, aber auch neu zu errichten. Und auch für die Linke ist Gender ein Zankapfel, über dessen korrekte Beurteilung sich Gruppen und Zeitungen spalten.

Ist “Gender” eine Leerstelle des Marxismus, die nur durch neue Formen der Theorie komplettiert werden kann? Welche politische Bedeutung hat der Begriff Gender für die Linke heute? Wie steht es um “Gender-Befreiung” mehr als 30 Jahre nachdem sie als politisches Projekt ausgerufen wurde? Was hat die Linke gelernt aus den 200 Jahren Kampf um die Befreiung der Geschlechter? Welche politische Rolle käme “Gender” in einem Kampf um die Emanzipationen der Geschlechter zu?

Sprecher*Innen:

  • Roswitha Scholz
  • Sara Rukaj
  • Stefan Hain

Eine Veranstaltung von Platypus Leipzig

Die vorgeführten Filme sollen einen Rahmen schaffen für den zweiten Teil des Lesekreises der Platypus Affiliated Society, „Was ist revolutionärer Marxismus?“.
Sie beschäftigen sich mit der historischen Periode des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, eine Zeit des Umbruchs sowohl welthistorisch wie auch in der Geschichte des Marxismus und der Linken.
Es werden die folgenden Filme gemeinsam geschaut und anschließend in einer gelassenen Atmosphäre diskutiert.

Zeit: Dienstags 20:00 Uhr, an den unten zu findenden Daten
Ort: Online via Zoom; Zoom-Meeting: https://us02web.zoom.us/j/88946790256

Die Sitzungen beinhalten immer ca. 2 Stunden Film

FILME

26.04. - Rosa Luxemburg Film.

03.05. - Fall of Eagles Episode #5 "The Last Tsar" und #6 "Absolute Beginners" über die Ursprünge der Bolschewiki.

10.05. - 37 Days Episode #3 "One Long Weekend" über den Beginn des 1.WK; und Fall of Eagles Episode #12 "The Secret War" über den ersten Weltkrieg und die Russische Revolution.

17.05. - Fall of Eagles Episode #13 "End Game" über die deutsche Revolution 1918-19; und Oliver Stones' Untold History of the United States Prequel Episode A. 1900-20, über Imperialismus, den ersten Weltkrieg und die Russische Revolution.

24.05. - Fall of Eagles Episode #7 "Dearest Nicky" und #8 "The Appointment" über den Russisch-Japanischen Krieg, die Russische Revolution 1905, über Modernisierung, Narodniki und die Sozialrevolutionäre.

07.06. - Lenin: The Train über Lenins Reise im plombierten Wagen aus der Schweiz nach Petrograd im Jahr 1917. Während der Fahrt diskutiert Lenin mit den Mitreisenden seine politischen Vorstellungen.

14.06. - Reds über die amerikanischen Anarchisten, Sozialisten und Kommunisten während des 1. WK und die russische Revolution.

05.07. - Oliver Stones' Untold History of the United States Prequel Episode B. 1920-40 über Konterrevolution, Faschismus, die Große Depression, Stalinismus und Nazismus.

19.07. - Arguing The World, ein dokumentarisches Porträt der New York Intellectuals Irving Kristol, Irving Howe, Daniel Bell und Nathan Glazer.

16.08. - Was war links? Teil 1: Protest und Theorie und Teil 2: Dutschke und Konsorten, eine Dokumentation über die Neue Linke.

23.08. - Was war links? Teil 3: Lärm und Gewalt und Teil 4: Kunst und Klassenkampf, eine Dokumentation über die Neue Linke.

Durch die Lektüre von bedeutenden Texten der Hochphase des Marxismus in der 2. Internationalen und ihrer Krise im 20. Jahrhundert betrachten wir das Problem des Bewusstseins dieser Geschichte und ihrer politischen Implikationen für die Gegenwart. Die Textauswahl beinhaltet Schriften von Luxemburg, Lenin und Trotzki, die philosophische Reflexion des Marxismus von Lukács und Korsch und ihre Auswirkungen auf die Kritische Theorie von Benjamin, Horkheimer und Adorno.