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Bini Adamczaks neu erschienenes Buch Der schönste Tag im Leben des Alexander Berkman. Vom möglichen Gelingen der Russischen Revolution nimmt sich ihrer Geschichte an, um die potentiellen, aber nicht realisierten Möglichkeiten des historischen Moments erfahrbar zu machen. Mit der freundlichen Zustimmung des edition assamblage Verlags sowie Adamczak selbst kann hier ein kleiner Auszug aus dem Kapitel

Hier findet ihr einen Audiomitschnitt zur Podiumsdiskussion "Was ist Sozialismus" vom 07.12.2017 in Frankfurt am Main.

Was ist Sozialismus? Internationale Sozialdemokratie

Diese Podiumsdiskussion will die Teilnehmenden dazu einladen, über die Geschichte der Sozialdemokratie aus linker Perspektive zu reflektieren. Nicht zuletzt richtet sich der Blick damit auf die sozialistische (Zweite) Internationale — als von Marxisten geführte politische Organisation der sozialistischen Arbeiterbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In den Vereinigten Staaten fand dies Ausdruck durch Eugene Debs, einem radikalen Gewerkschaftsführer, der während seiner Gefängnishaft durch die Schriften des deutschen Marxisten Karl Kautsky zum Marxisten wurde. In Deutschland war dies Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts KPD, die aus dem Widerstand des Spartakusbunds gegen die Kriegsbeteiligung des Deutschen Kaiserreichs im Ersten Weltkrieg hervorging und in Russland ergriff bekanntermaßen die bolschewistische Partei unter Lenins Führung die Staatsmacht. Demnach ermöglichte die Zweite Internationale, den wahrscheinlich größten Versuch in unserer Geschichte die Welt zu verändern: die Revolutionen 1917-1919 in Russland, Deutschland, Ungarn und Italien. In diesen Revolutionen spalteten sich Kommunisten von Sozialdemokraten, während letztere das Bollwerk der Konterrevolution errichteten.

Im Verlauf des 20. Jahrhunderts setzte sich innerhalb der „radikalen Linken“ ein „Marxistisch-Leninistischer“ Geschichtsnarrativ durch, welcher vom Fortschritt der Dritten gegenüber der Zweiten Internationale ausging. Demnach hatten sich die „Radikalen“ der Zweiten Internationale gegen die politisch weiter rechts agierenden Sozialdemokraten (wie Kautsky) durchgesetzt.

Unter dem Siegeszug des Faschismus in den 1930er Jahren aber schien die Spaltung zwischen Kommunismus und Sozialdemokratie zur Nebensache geworden. Erst eine Generation später, nach dem 2. Weltkrieg, setzten sich die gleichen Sozialdemokratischen Parteien im Westen für weitreichende Reformen ein — nach wie vor in Opposition zum Kommunismus im Osten. Während einiger Jahrzehnte der „Annäherung“ zwischen Ost und West, schien die frühere revisionistische Geschichtsauffassung des evolutionären Hinübergleitens in den Sozialismus — im Gegensatz zur kommunistischen Revolution — sich als richtig erwiesen zu haben.

Die „Neue Linke“ der 60er und 70er Jahre entstand aber gegen solch einen Reformismus, auf der Suche nach radikaleren Politikansätzen. Sie wähnte sich in der früheren revolutionären Tradition stehend, wenngleich sie signifikante Veränderungen anzubieten hatte. Im Zeitalter des Neoliberalismus wurde diese Unterscheidung zwischen „Reform“ und „Revolution“ jedoch verwischt, wenn nicht sogar gänzlich unkenntlich gemacht. So befindet sich die Sozialdemokratie heute nicht mehr als in der Defensive gegen den Neoliberalismus, selbst wenn Phänomene wie SYRIZA, Podemos, Jeremy Corbyn und Bernie Sanders Versuche ihrer Wiederbelebung darstell(t)en.

Müssen wir uns also mit der früheren Geschichte des Marxismus — vor der Spaltung von Kommunismus und Sozialdemokratie— auseinandersetzen, um das Problem und das Projekt der Sozialdemokratie heute verstehen zu können? Wie sind die Fragen zwischen Sozialdemokratie und sozialer Revolution heute, in Anbetracht der Geschichte, noch verbunden? Wofür steht die Sozialdemokratie politisch?

Mit:

Christoph Spehr (Die Linke)
André Leisewitz (Zeitschrift Marxistische Erneuerung)
Martin Veith (Institut fĂĽr Syndikalismusforschung)
Hans-Gerd Ă–finger (International Marxist Tedency)
Lukas Schneider (Jusos Frankfurt)

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