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You are here: The Platypus Affiliated Society/Archive for category Frankfurt Media

Eine Veranstaltung der Platypus Affiliated Society Deutschland. Mit freundlicher UnterstĂĽtzung der Rosa Luxemburg Stiftung.

Mit:
Pablo Graubner (SDAJ)
Thomas Lohmeier (Die Linke/prager frĂĽhling)
Karin (Interventionistische Linke/No Troika)
Stefan Torak (campusantifa/ M31)

Mittwoch, 5. Juni
19-22h

Festsaal, Studierendenhaus (ĂĽber KOZ)
Campus Bockenheim
Frankfurt am Main

Mit der Einführung des Euro im Jahr 2002 als gemeinsamer Währung der Europäischen Union und dem damit einhergehenden Integrationsprozess der EU wurde eine weitgehende politische Stabilisierung Europas angestrebt. Gleichzeitig wurde durch den Euro jedoch auch eine Freihandelszone geschaffen, von der in erster Linie die starke Exportwirtschaft Deutschlands profitierte. Besonders seit der Einführung der Hartz-Reformen unter Gerhard Schröder und der extremen Ausweitung des Niedriglohnsektors auf dem deutschen Arbeitsmarkt begannen strukturell schwächere Ökonomien wie Griechenland, Spanien und Italien, aber auch Frankreich und Belgien, zu stagnieren oder drifteten gar in eine große Rezession ab. Aus dieser Perspektive betrachtet, hatte der Prozess der Europäischen Integration einen gegenteiligen Effekt als ursprünglich intendiert: Unter der gegenwärtigen Wirtschaftskrise hat es den Anschein, als ob Europa zerfällt, und in vielen Ländern befinden sich nationalistische Separationsbewegungen im Aufwind, wie in Norditalien, Flandern oder im Elsass.

Die Krise drückt sich also nicht nur in einem ökonomischen, sondern auch in einem politischen Zerfallsprozess aus: Statt einer transnationalen europäischen Föderation kehrt in Europa das alte Gespenst des Nationalismus wieder ein. Daneben fühlen sich viele Menschen innerhalb der EU ohnmächtig und entmündigt in Anbetracht der Entdemokratisierung im Zuge der Austeritätspolitik. Dies geht einher mit einem Vertrauensverlust in klassische politische Institutionen wie Parteien und Parlamente. Selbst der Erfolg von SYRIZA in Griechenland lässt sich nicht erklären ohne Berücksichtigung der sozialen Bewegungen, die der Partei starken Aufwind verschafften. Auch in anderen Ländern der EU drückt sich der Protest gegen die sog. „Troika“ im Erstarken außerparlamentarischer Bewegungen aus, wie der „Indignados“ in Spanien oder „Blockupy“ in Deutschland.

Laut Eigendarstellung von „Blockupy“ ist es Ziel des Bündnisses, „gegen das autoritäre Krisenmanagement und die Troika-Politik Widerstand zu leisten, um die demokratischen und sozialen Rechte der Beschäftigten, Prekarisierten und Erwerbslosen in Europa zu verteidigen.“ Doch wogegen genau richtet sich dieser Widerstand? Gegen ökonomische Institutionen wie die Europäische Zentralbank und den Internationalen Währungsfond? Oder gegen die neoliberale Ideologie als solche? In welche Richtung weist so ein Widerstand? Zurück zum Wohlfahrtsstaatsmodell des Fordismus? Oder können die Proteste gar der Beginn einer neuen anti-kapitalistischen Ausrichtung der europäischen Linken bedeuten? Wäre die EU dabei als transnationale Föderation erhaltenswert oder gehört sie abgeschafft? Was würde an ihre Stelle treten? Wie würde ein demokratisches Europa aussehen und welche Verantwortung kommt dabei Parteien und Parlamenten zu? Wie also sieht die Zukunft linker Politik in Europa aus? Welche Möglichkeiten auf Erfolg bestehen für die neuen Protestbewegungen? Und wie würde ein solcher Erfolg überhaupt definiert werden?

Transkript in Platypus Review #63 (Englisch)

Seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten vor achtzig Jahren, gehört der Antifaschismus zu einem Kernelement linker Politik. Der Kampf gegen Faschisten und Nazis ist eine moralische Selbstverständlichkeit und so scheint auch das Konzept von Antifaschismus als Politik einen selbstevidenten Charakter zu haben.

Doch in den verschiedenen Phasen war der Kontext antifaschistischer Politik ein völlig anderer, ebenso wie die Vorstellung dessen, was Antifaschismus im Hinblick auf eine linke Politik beizutragen habe. Dennoch lässt sich über die ständige Referenz und dem antikapitalistischen Anspruch eine gewisse Kontinuität feststellen. Doch woher kommt diese? Was war der Antifaschismus und wie hat er sich geändert? Inwiefern hilft der Begriff bzw. das Konzept des Antifaschismus bei dem Verständnis der historischen und gegenwärtigen Realitäten? Was bedeutet eine antifaschistische Politik heute – in der Abwesenheit des Faschismus als politischer Massenbewegung? Die Podiumsdiskussion möchte die unterschiedlichen historisch-politischen Implikationen antifaschistischer Politik thematisieren um somit grundlegende Fragen und Probleme linker Politik in der Gegenwart aufzuwerfen.

- Jan Gerber (Buchautor bei Ca-Ira, Halle)
- Manuel Kellner (ISL, Köln)
- Henning Mächerle (VVN-BdA, Gießen)
- Wolf Wetzel (ehem. autonome L.U.P.U.S.-Gruppe)

Podiumsdiskussion mit
Stephan Lindner (attac)
Margit Rodrian-Pfennig (Uni Frankfurt)
David Salomon (Uni Siegen)

Beschreibung: Von der Finanzkrise und den Bankenrettungsschirmen zur Staatsverschuldungskrise; vom „arabischen Frühling” zu Occupy Wall Street; vom Kampf um eine progressive Europa-Politik zu den Wahlen in Griechenland und Ägypten, die doch so viel versprachen und so wenig veränderten – überall verspürt man die Notwendigkeit, über reinen „Protest“ hinauszugehen. Die Frage nach einer politischen Revolution drängt sich wieder auf. Gleichzeitig scheint das Volk – der Demos – in Anbetracht seiner politischen Machtlosigkeit resigniert zu haben, auch wenn es zur selben Zeit gegen die Korruption der Politik aufbegehrt. Während also gegenwärtig Rufe nach einer Demokratisierung des Demos laut werden, könnte dies jedoch lediglich ein Zeichen sozialer und politischer Regression sein. Dieses Problem gilt es zu erkennen und zu reflektieren.

Forderungen nach einer Demokratie „von unten“ verhallen oft im Nichts oder werden „von oben“ herab getätigt. Weder behielten die sogenannten 99% einen organisierten Charakter, noch drückten sie sich auf eine kohärente Weise in vergangenen Wahlen aus. Statt dessen teilten sie sich, wie so oft, in vielerlei Splittergruppen auf, manche davon durchaus reaktionären Typs. Demokratie verbleibt darum ein schleierhaftes Konzept: Sie nimmt nie eine ganzheitliche Form ein. Und die Menschen im Kapitalismus rufen dann abwechselnd nach „mehr“ und nach „echter“ Demokratie. Doch die Demokratie kann sein wie Janus: Mal mag sie sich durch progressive und emanzipatorische Forderungen auszeichnen – um am Ende besiegt zu werden mit der Wahl des nächsten „Bonaparte“.
Woher rührt der Ruf nach mehr Demokratie in unserer Gegenwart? Wie sieht der Einsatz der Linken für die Ermächtigung der Massen aus? Wie sieht die Zukunft „demokratischer“ Revolutionen aus, besonders im Verständnis der gegenwärtigen Linken?
In Kooperation mit dem AStA der Goethe Uni.

In Kooperation mit dem AStA der Goethe Uni.

Die Podiumsdiskussion fand statt am 06.12.2012

[vimeo https://vimeo.com/53764071]

In October, the Platypus Review published it's fiftieth issue. In celebration of this landmark occasion, at the issue No. 50 release party held in New York City on November 15, 2012, an international video conference with the members of the current and past editorial staff of the Platypus Review was held, including speakers involved with the Platypus Review from New York City and Chicago, USA, London, UK, Thessaloniki, Greece, Maastricht, the Netherlands, Frankfurt, Germany, and Graz, Austria.

Die Podiumsdiskussion soll die heute prominenten Vorstellungen von sozialem Wandel, Reform, Revolution und Widerstand kritisch hinterfragen und historisch einordnen. Alle stellen problematische Formen des historischen und gegenwärtigen “Antikapitalismus” dar, ohne dass Klarheit darüber herrscht, was genau damit gemeint ist – im Gegenteil, gerade angesichts vergangener Niederlagen der Linken und einer sich immer weiter verschärfenden Situation in der Gegenwart fällt auf, dass diese Konzepte heute diffuser denn je sind.

Klicke auf den Banner um den Artikel zu lesen.

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Reform, Revolution, Widerstand: welche Bedeutung haben diese Kategorien für die heutige Linke? Wie werden sie benutzt, was sollen sie bewirken und wie ist ihre Geschichte? Wir möchten mit der Diskussion zu einer Klärung dieser Vorstellungen beitragen.
Referierende:

Thomas Seibert: Aktivist seit den 70er Jahren und Philosoph. Zahlreiche Publikationen zu Philosophie und Politik, zu Globalisierung und globalisierungskrititischen Bewegungen. Zuletzt erschienen: alle zusammen. jede für sich. die demokratie der plätze. (zus. mit M. Jäger, 2012) und Humanismus nach dem Tod des Menschen. Flucht und Rückkehr des subjektiven Faktors der Geschichte.

Norbert Trenkle: Redakteur der Zeitschrift Krisis. Co-Autor des Buches Die große Entwertung (2012).

Janine Wissler: Fraktionsvorsitzende der LINKEN in Hessen. Mitglied u.a. bei Marx 21 und ver.di.

Daniel Loick: Philosoph an der Goetheuniversität Frankfurt. Autor des Buches Kritik der Souveränität (2012).

Moderiert von: Jerzy Sobotta (Mitglied der Platypus Affiliated Society)

Eine Veranstaltung der Platypus Affiliated Society,
in Zusammenarbeit mit dem Asta der Uni-Frankfurt.

1. Seit den 1960er Jahren, und ganz besonders seit den 90ern, werden Kämpfe für soziale, wirtschaftliche und politische Emanzipation eher im Sinne von “Widerstand” verstanden anstatt in Form von strukturellen Reformen oder gar in Form einer revolutionären Transformation. Was verstehen Sie unter “Widerstand”? Welche Möglichkeit für sozialen Wandel bietet er?

2. “Widerstand” wird heutzutage ganz besonders im kulturellen Raum verortet, als politische Äußerung gegen den “Alltagswahn”. Welche implizite (wenn nicht gar explizite) Unterscheidung sehen Sie hier zwischen einer politischen Praxis, die sich gegen die Gesellschaft als Ganzes richtet, und den scheinbar einfacheren Anliegen alltäglichen Daseins?

3. Wo sehen Sie die Ursachen und Folgen dieser historischen Wendung weg von Bewegungen für reformistische oder revolutionäre Politik, hin zu Taktiken, Strategien, und dem Selbstverständnis von “Widerstand” als Praxis?

4. Wohin deuten diese Akte des “Widerstandes”, Ihrer Einschätzung nach, für mögliche soziale Emanzipation, heute und in der Zukunft?

5. Welche Veränderungen sozialer Probleme stehen uns heute bevor? Auf welche Art und Weise werden sich diese potentiellen Veränderungen äußern?

6. Welche Taktiken und Strategien kann und soll eine Linke, die sich sozialer Emanzipation verpflichtet fühlt, wählen, um diesen Wandel zu ermöglichen?