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A workshop with Cengiz Kulaç of the Austria Young Greens, held on November 6, 2015, as part of the 2nd Annual European Conference of the Platypus Affiliated Society in Frankfurt. Every year at Platypus conferences, speakers from various perspectives are asked to bring their experience of the Left’s recent history to bear on today’s political possibilities and challenges as part of the “Differing Perspectives on the Left” workshop series.

Einlernen bei Platypus Frankfurt am Zum Verhältnis Von Orthodoxem Marxismus Und Kritischer Theorie, 3. August 2015.

In gegenwärtigen Auseinandersetzungen erscheint das Verhältnis von "orthodoxem Marxismus" und "Kritischer Theorie" zumeist als ein rein negatives: Die Kritische Theorie, deren erste theoretische Ausformulierungen in der Antrittsrede Max Horkheimers im Jahre 1931 gefunden werden können, gilt als eine theoretische Vertiefung und Weiterentwicklung marxistischer Gesellschaftstheorie, die fundamental mit dem "Marxismus" als politischer Bewegung bricht. Während sich erstere durch die Einbeziehung der Freud'schen Psychoanalyse und der Anwendung interdisziplinärer Forschungsmethoden von den Fallstricken einer dogmatischen Marxauslegung befreit habe - so der Kanon - , sei der politische Gehalt des Marxismus in der Zeit der Zweiten Internationale, insbesondere in seiner Lenin'schen Ausprägung, per se autoritär und der logische Vorläufer des Stalinismus.

In unserer Diskussionsveranstaltung sollen schematische Vorstellungen wie diese kritisch hinterfragt werden, denn Debatten und Auseinandersetzungen innerhalb der sozialdemokratischen und kommunistischen Parteien und Organisationen werden dabei oft vernachlässigt. Waren Lenin und Luxemburg nicht gerade die schärfsten Kritiker jener vorherrschenden sozialdemokratischen Praxis, die durch eine passive Erwartungshaltung und ein deterministisches Geschichtsbild geprägt war? Und war es nicht gerade die Kritische Theorie, die ebenfalls einen Bruch mit Geschichtskonzeptionen solcher Art gefordert hatte? In der Veranstaltung soll genauer auf das Verhältnis von Marxismus, Arbeiterbewegung, deren Scheitern und der Reflexion auf dieses Scheitern durch Autoren wie Georg Lukács und Karl Korsch sowie die prominentesten Vertreter der späteren "Kritischen Theorie", Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, eingegangen werden. Des Weiteren soll ein genauerer Blick auf die Spezifik des Theorie-Praxis-Problems bei Adorno geworfen werden.

Die Veranstaltung kann auch ohne Vorkenntnisse besucht werden, allerdings könnte es hilfreich sein, als Vorbereitung ein Gespräch über Theorie und Praxis zu lesen, das Adorno und Horkheimer im Jahre 1956 geführt haben.

Der Link zum Text befindet sich hier:
http://platypus1917.org/wp-content/uploads/2011/12/horkheimeradorno_theorieundpraxis1956.pdf

Mittwoch 15, Juli 2015, 19 Uhr
Campus Bockenheim Studierendenhaus, K4

Beschreibung:

In gegenwärtigen Auseinandersetzungen erscheint das Verhältnis von "orthodoxem Marxismus" und "Kritischer Theorie" zumeist als ein rein negatives: Die Kritische Theorie, deren erste theoretische Ausformulierungen in der Antrittsrede Max Horkheimers im Jahre 1931 gefunden werden können, gilt als eine theoretische Vertiefung und Weiterentwicklung marxistischer Gesellschaftstheorie, die fundamental mit dem "Marxismus" als politischer Bewegung bricht. Während sich erstere durch die Einbeziehung der Freud'schen Psychoanalyse und der Anwendung interdisziplinärer Forschungsmethoden von den Fallstricken einer dogmatischen Marxauslegung befreit habe - so der Kanon - , sei der politische Gehalt des Marxismus in der Zeit der Zweiten Internationale, insbesondere in seiner Lenin'schen Ausprägung, per se autoritär und der logische Vorläufer des Stalinismus.

In unserer Diskussionsveranstaltung sollen schematische Vorstellungen wie diese kritisch hinterfragt werden, denn Debatten und Auseinandersetzungen innerhalb der sozialdemokratischen und kommunistischen Parteien und Organisationen werden dabei oft vernachlässigt. Waren Lenin und Luxemburg nicht gerade die schärfsten Kritiker jener vorherrschenden sozialdemokratischen Praxis, die durch eine passive Erwartungshaltung und ein deterministisches Geschichtsbild geprägt war? Und war es nicht gerade die Kritische Theorie, die ebenfalls einen Bruch mit Geschichtskonzeptionen solcher Art gefordert hatte? In der Veranstaltung soll genauer auf das Verhältnis von Marxismus, Arbeiterbewegung, deren Scheitern und der Reflexion auf dieses Scheitern durch Autoren wie Georg Lukács und Karl Korsch sowie die prominentesten Vertreter der späteren "Kritischen Theorie", Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, eingegangen werden. Des Weiteren soll ein genauerer Blick auf die Spezifik des Theorie-Praxis-Problems bei Adorno geworfen werden.

Die Veranstaltung kann auch ohne Vorkenntnisse besucht werden, allerdings könnte es hilfreich sein, als Vorbereitung ein Gespräch über Theorie und Praxis zu lesen, das Adorno und Horkheimer im Jahre 1956 geführt haben. Der Link zum Text befindet sich hier: http://platypus1917.org/wp-content/uploads/2011/12/horkheimeradorno_theorieundpraxis1956.pdf.

Donnerstag 6. August 2015, 18:30 Uhr

Campus Bockenheim, Studierendenhaus, Festsaal

Mit:

  • Max & Markus (Antifa Kritik und Klassenkampf)
  • Daniel Beruhzi (SAV - Sozialistische Alternative)
  • Thomas Seibert (Interventionistische Linke)
  • Mathias (Gruppe Arbeitermacht - Liga zum Aufbau der 5. Internationale)

 

Was ist eine linke, politische Organisation?

Trotz der vielen unterschiedlichen Strömungen und Tendenzen, ist der vielleicht wichtigste Streitpunkt der heutigen „Linken“ die Frage der Organisation. Nach der Wirtschaftskrise von 2008 und ihren Nachwirkungen formierten sich, anschlieĂźend an den „Arabischen FrĂĽhling“ und Occupy Wallstreet,  verschiedene Projekte fĂĽr eine „Linke Einheit“ und post-politische Tendenzen, die in der Tradition der 1980er und 1990er Jahre stehen (diese Perspektiven fanden Ausdruck in Hardts und Negris Theorie des Empire, John Holloways „Die Welt verändern, ohne die  Macht zu ĂĽbernehmen“, das „Manifest des kommenden Aufstands“ des Unsichtbaren Kommitees und das „Communique from an absent future“ der kalifornischen Studierendenproteste). Zur selben Zeit formierte sich in Griechenland SYRIZA und in Spanien die neue Partei Podemos (welche die „Marxistische Linke“ ebenso wie die etablierten Gewerkschaften als Teil der „politischen Kaste“ ablehnt), während die Partei DIE LINKE sich scheinbar selbstsicher an Koalitionsregierungen beteiligt.

Parallel dazu wuchs die Krise der „orthodox marxistischen“ Organisationen in den englischsprachigen und westeuropäischen Ländern, die charakterisiert wurde als die „Krise des (real-existierenden) Leninismus“ in den weit entwickelten kapitalistischen Ländern.

Neue Publikationen wie das „Jacobin magazine“, „n+1“ und das „Endnotes journal“ traten unter dem Label „millenial Marxism“ in Erscheinung. Damit in Beziehung stehend entwickelte sich eine Diskussion über das Vermächtnis der marxistischen Prinzipien politischer Organisation, zurückreichend in die Zeit der II. Internationalen 1889-1914 („Neo-Kautskyianismus“), beispielsweise in Lars Lihs „Revisionist History of Lenin“ und dem Buch von Mike Macnair, Mitglied der Communist Party of Great Britain, mit dem Titel „Revolutionary Strategy“ (2008).

Die vielleicht wichtigste Frage der sich eine internationale „Linke“ heute gegenüber sieht, reicht zurück bis zu Marx Streit mit den Anarchisten in der I. Internationale: Was würde es für die Linke heute bedeuten, politisch in Aktion zu treten?

Dennoch scheint die „Organisationsfrage“ fĂĽr die Linke mehr Probleme zu erzeugen, als sie löst. Politische Organisierung erscheint unerlässlich fĂĽr jede längerfristige Perspektive ĂĽber das Auf-und Abebben von Bewegungen hinaus. Dennoch haben Organisationen und Parteien als Aggregat politischer Aktion und Unzufriedenheit, die auf die Revolution hinarbeiteten, in der Geschichte ein ambivalentes Erbe: Sie haben gleichwohl die Rationalisierung politisch ineffektiver Strategien wie auch die Schaffung eines Nährbodens fĂĽr Opportunismus (Reformismus, Karrierismus etc.) ermöglicht. Heutzutage ist die Idee einer Organisation oder Partei als Mittel (und nicht als Selbstzweck), wodurch die Notwendigkeit zur Transformation der Gesellschaft vorangetrieben wird, theoretisch und praktisch schwer vorstellbar. Aus diesem Grundzustand - der Politik ohne Organisation - scheint gegenwärtig nur eine Affirmation der Unbeständigkeiten des fortwährend existierenden Kapitalismus' zu folgen.

Freitag 6, Februar 2015, 18:30 Uhr
Campus Bockenheim Studierendenhaus, Festsaal

Mit:

Beschreibung: 2014 jährten sich die Revolutionen von 1989 im ehemaligen Ostblock, der sogenannte „Herbst der Völker“, zum 25. Mal. FĂĽr die heutige Generation junger Erwachsener sind die Sowjetunion, der Ostblock und der Kalte Krieg zu bloĂźen Begriffen aus den GeschichtsbĂĽchern geworden. Im Allgemeinen wird 1989 als der entscheidende Abschluss des Kalten Kriegs zwischen Kapitalismus und Kommunismus betrachtet, aus der ersterer als Sieger hervorging, womit das Ende des politischen Marxismus besiegelt wurde. Planwirtschaft und Kollektivierung der Produktionsmittel wurden als Grund des Versagens der Sowjetunion und ihrer Satellitenstaaten ausgemacht und aufgrund ihrer totalitären Regierungen wurde die Möglichkeit der Herrschaft der Arbeiterklasse ĂĽberhaupt infrage gestellt. AuĂźerdem scheint die Fähigkeit der Linken, sich eine
Überwindung des Kapitalismus und eine klassenlose Gesellschaft vorzustellen, durch den Untergang des Kommunismus im Osten zutiefst beschädigt worden zu sein.

Da diese Geschehnisse nun scheinbar Geschichte geworden sind, kann und muss die Auswirkung von 1989 wieder überdacht werden. Die Platypus Affiliated Society möchte dieses 25. „Jubiläum“ nutzen, um herauszufinden, in welcher Art und Weise die Umbrüche von 1989 die Gegenwart beeinflussen. Wir fragen: Welche Bedeutung hatte das Jahr 1989 in seinem historischen Kontext und wie wirkt es sich auf die heutige Linke und ihre Politik aus?