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Die historischen Wurzeln der Linken und des Marxismus liegen in den bßrgerlichen Revolutionen des 17. und 18. Jahrhunderts und deren Krise im 19. Jahrhundert. Mit diesem Lesekreis wollen wir versuchen, jenen geschichtlichen Hintergrund durch Lektßre der Texte von Marx und der radikalen bßrgerlichen Philosophie der Aufklärung, Rousseau, Kant, Hegel sowie Nietzsche, herauszuarbeiten.

Im 20. Jahrhundert bemühten die Theoretiker der Frankfurter Schule, Marx und das politische Bewusstsein des Marxismus, kraft kritischer Reflexion, in seiner Relevanz lebendig zu erhalten. Durch Texte von Autoren wie Theodor W. Adorno, Max Horkheimer, Georg Lukács, Karl Korsch und Leszek Kołakowski, soll versucht werden, das Problem des politischen Bewusstseins der Linken im 20. Jahrhundert, das bis heute prägend bleibt, in seinem historischen Kontext zu beleuchten.

 


 

Erste Sitzung: 18. Oktober

Alle Sitzungen finden Mittwochs von 18-21 Uhr im Raum 1.G 092 des PEG-Gebäudes am Campus Westend statt.

• vorausgesetzte Texte
+ zusätzliche Texte

 


 

Woche 1: Kapital in der Geschichte – 18.10.17

• epigraphs on modern history and freedom by Louis Menand (on Marx and Engels) and Karl Marx, on "becoming" (from the Grundrisse, 1857–58)
• Cutrone, “Capital in history” (2008) [voläufige Übersetzung auf deutsch]
• Cutrone, “The Marxist hypothesis” (2010)
+ Capital in history timeline and chart of terms
+ video of Communist University 2011 London presentation

+ Horkheimer, Der Kleine Mann und die Philosophie der Freiheit, aus
Dämmerung (Dok. S.6)

 

Woche 2: Rousseau – 25.10.17

"Wer den Mut besitzt, einem Volke Einrichtungen zu geben, muß sich imstande fühlen, gleichsam die menschliche Natur umzuwandeln, jedes Individuum, das für sich ein vollendetes und einzeln bestehendes Ganze ist, zu einem Teile eines größeren Ganzen umzuschaffen, aus dem dieses Individuum gewissermaßen erst Leben und Wesen erhält; die Beschaffenheit des Menschen zu seiner eigenen Kräftigung zu verändern und an die Stelle des leiblichen und unabhängigen Daseins, das wir alle von der Natur empfangen haben, ein nur teilweises und geistiges Dasein zu setzen. Kurz, er muß dem Menschen die ihm eigentümlichen Kräfte nehmen, um ihn mit anderen auszustatten, die seiner Natur fremd sind und die er ohne den Beistand anderer nicht zu benutzen versteht".
– Jean-Jacques Rousseau, Der Gesellschaftsvertrag (1762)

• Jean Jacques Rousseau, Auszüge aus Der Gesellschaftsvertrag (1762) (Erstes Buch: Kap. 5 – 9, Zweites Buch: Kap. 1 – 4)
• Rousseau, Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen (1754)
+ Rainer Maria Rilke, “Archaischer Torso Apollos” (1908)
+ Robert Pippin, “On Critical Theory” (2004)

 

Woche 3: Kant und Constant – 01.11.17

• Immanuel Kant, “Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht” und “Was ist Aufklärung?” (1784)
• Benjamin Constant, “Von der Freiheit des Altertums, verglichen mit der Freiheit der Gegenwart” (1819)

 

Woche 4: Das Leben in der Geschichte – 08.11.17

• Friedrich Nietzsche, “Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben” (1874)
+ Nietzsche on history chart of terms

 

Woche 5: Askese der Moderne – 15.11.17

+ Human, All Too Human: Nietzsche: Beyond Good and Evil (1999)
• Nietzsche, Auswahl aus On Truth and Lie in an Extra-Moral Sense (1873)
• Nietzsche Geneologie der Moral (1887)

 

Woche 6: Vorläufer der Frankfurter Schule - 22.11.17

• Wilhelm Reich, “Ideologie als materielle Gewalt” aus "Massenpsychologie und Faschismus"1933/46)
• Siegfried Kracauer, “Das Ornament der Masse” (1927)
+ Kracauer, “Die Photographie” (1927)

 

Woche 7: Das Scheitern des Marxismus 29.11.17

• Max Horkheimer, Auszüge aus Dämmerung (1926–31)
• Adorno, “Ausschweifung” (1944–47) (GS4:297-300, Anhang in Minima Moralia)

 

Woche 8: Utopie und Kritik – 06.12.17

• Leszek Kolakowski, “Der Sinn des Begriffes ‘Linke’” (1968)
• Karl Marx, Auszug aus den Anmerkungen zur Doktordissertation (1839–41) [MEW 40, S. 325 - 331] • Marx, Brief von Marx an Arnold Ruge (September 1843)

 

Woche 9: Sozialismus – 13.12.17

• Marx, Auszüge aus Ökonomisch-philosophische Manuskripte (1844): Die entfremdete Arbeit; Privateigentum und Kommunismus; Bedürfnis, Produktion und Arbeitsteilung (bis |XXI||, MEW 40:556 [exklusiv ||XXXIV|| Die Grundrente])
• Marx und Friedrich Engels, Manifest der Kommunistischen Partei (1848)
• Marx, Ansprache der Zentralbehörde an den Bund vom März (1850)

+ Commodity form chart of terms

 

Woche 10: Die Revolution von 1848 - 20.12.17

• Engels, Einleitung zu Karl Marx’ “Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850″ (1895))
• Marx, Auszüge aus Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850 (1850) [Teil I] • Marx, Auszüge aus Der achtzehnte Brumaire des Louis Napoleon (1852) [Teil I und VII] • Marx, Brief an Joseph Weydemeyer (Brief vom 5. März 1852, MEW 28, S.503-509)
• Marx, Strikes und Arbeiterkoalitionen aus “Das Elend der Philosophie“ (1847, §5 im zweiten Kapitel)

 

--- Weihnachtspause

 

Woche 11: Bonapartismus – 10.01.18

• Marx, Inauguraladresse der Internationalen Arbeiter-Assoziation (1864)
• Marx, Auszüge aus Der Bürgerkrieg in Frankreich [Teil III und IV] (1871, mit Engels Einleitung von 1891)
• Marx, Kritik des Gothaer Programms (1875)
• Marx, Einleitung zum Programm der französischen Arbeiterpartei (1880) [Auf MEW 19, S.238 findet ihr die Einleitung und in den Anmerkungen (Nr.151) das Programm selbst, MEW 19, 570-71] + Karl Korsch, "The Marxism of the First International" (1924)
+ Korsch, Introduction to Marx, Critique of the Gotha Programme (1922)

 

Woche 12: Kritik der politischen Ökonomie – 17.01.18

• Marx, Auszüge aus den Grundrissen(1857-1861)
• Marx, Kapital Bd. I, Kap. 1 Teil. 4 “Der Fetischcharakter der Ware und sein Geheimnis” (1867) [MEW Bd. 23, S.85-98] + Commodity form chart of terms

 

Woche 13: Verdinglichung – 24.01.18

• Georg Lukács, “Das Phänomen der Verdinglichung” (Teil I des Kapitels “Die Verdinglichung und das Bewusstsein des Proletariats,” Geschichte und Klassenbewusstsein (1923)
+ Commodity form chart of terms

 

Woche 14: Klassenbewusstsein – 31.01.18

• Lukács, Vorwort von 1922, “Was ist orthodoxer Marxismus?” (1919), “Klassenbewusstsein” (1920) in Geschichte und Klassenbewusstsein (1923)
+ Marx, Vorwort zu ersten Auflage des Kapitals (1867) und Nachwort zur zweiten Auflage (1873) des Kapitals

 

Woche 15: Das Ende der Philosophie – 07.02.18

• Korsch, “Marxismus und Philosophie” (1923) [in der verlinkten Ausgabe S.84-160] + Marx, Thesen über Feuerbach (1845)

 

--- Beginn der vorlesungsfreien Zeit

 

Woche 16: Neo-Marxismus – 14.02.18

• Martin Nicolaus, “The unknown Marx” (1968)
• Moishe Postone, “Necessity, labor, and time” (1978)

+ Postone, “History and helplessness: Mass mobilization and contemporary forms of anticapitalism” (2006)
+ Postone, “Theorizing the contemporary world: Brenner, Arrighi, Harvey” (2006)
+ Adorno, "Spätkapitalismus oder Industriegesellschaft"  (1968)

 

Woche 17: Gender und Sexualität – 21.02.18

• Juliet Mitchell, “Frauen – die längste Revolution“ (1966)
• Clara Zetkin “Erinnerungen an Lenin” (1920)
• Theodor W. Adorno, “Sexualtabu und Recht heute” (1963)
• John D’Emilio, “Capitalism and gay identity” (1983)

 

Die Oktoberrevolution ist wahrscheinlich das umstrittenste Ereignis der Weltgeschichte. Innerhalb der Linken wie im politischen Mainstream einerseits verteufelt, andererseits glorifiziert, spaltet, verwirrt und transformiert das Jahr 1917 und seine Auswirkungen die politischen Ideologien des 19. Jahrhunderts: Liberalismus, Sozialismus und Anarchismus. Gleichzeitig diagnostizieren Denker und Politiker wie Lenin, Luxemburg und Trotzki eine tiefgreifende Krise des Marxismus, der sich bis dahin in der zweiten Internationale als kritische – treibende und notwendige – Kraft des Sozialismus verstanden hatte. Der scheinbare, vergiftete Sieg der Arbeiterklasse im Oktober 1917 ist das einzige Mal in der Geschichte der Menschheit, dass eine unterdrückte Klasse die Macht in einem Staat erobert hat. Welche Bedeutung hat die Revolution heute?

Sascha Staničić ist Bundessprecher der Sozialistischen Alternative (SAV) sowie verantwortlicher Redakteur des Internetportals und gleichnamigen Magazins sozialismus.info. Seit 1987 ist er aktiv in der sozialistischen und gewerkschaftlichen Bewegung, seit 2010 Mitglied der LINKEN. Er ist (Mit-)Autor der Bücher „Anti-Sarrazin“ (PapyRossa, 2011), „Brandstifter: AfD. Pegida. Islamhass“ (Manifest-Verlag, 2017) und Mitherausgeber von „Nach Goldschätzen graben und Regenwürmer finden. Die Linke und das Regieren“ (PapyRossa, 2016).
Ein Interview von Stefan Hain. Wolfgang Gehrcke ist Mitglied des Bundestags und seit 2007 Mitglied des Parteivorstands der Partei DIE LINKE. 1961 trat er in die damals verbotene KPD ein und war 1968 Gründungsmitglied der DKP, aus der er 1990 austrat. Im selben Jahr trat er der PDS bei, war von 1993–1998 deren stellvertretender Bundesvorsitzender und von 1998–2002 stellvertretender Vorsitzender der PDS-Bundestagsfraktion.
Werner Dreibus war Mitbegründer der WASG, die sich 2007 mit der Linkspartei.PDS zur Partei DIE LINKE vereinigt hat. Von 2010–2012 war er Bundesgeschäftsführer der Partei DIE LINKE. Außerdem arbeitete er langjährig als Gewerkschaftssekretär.