Die Ohnmacht der Linken lĂ€sst sich nachverfolgen bis in die 30er-Jahre, zu den sozialistischen und kommunistischen Massenparteien in Europa im Angesicht des Faschismus. Auf das Wachstum faschistischer Bewegungen antworteten sie mit Panik und Kapitulation, ihre Politik resultierte in ihrer Selbstaufgabe als unabhĂ€ngige politische und soziale Vertretungsorgane des Proletariats. RevolutionĂ€re Parteien verwandelten sich in StĂŒtzen des bĂŒrgerlich-demokratischen Regimes.
Wolf Wetzel war Mitglied der ehemaligen autonomen L.U.P.U.S.-Gruppe, welche unter anderem durch die Startbahnbewegung 1980-1991, die Anti-AKW-Bewegung, die HÀuserkampfbewegung und die LibertÀren Tage in Frankfurt a. M. 1986 geprÀgt war. Er ist seit 1991 journalistisch und publizistisch tÀtig. Zuletzt erschien 2015 sein Buch Der Rechtsstaat im Untergrund: Big Brother, der NSU-Komplex und notwendige IlloyalitÀt im PapyRossa Verlag.
Inwiefern lassen sich KontinuitĂ€ten im organisierten Antifaschismus ausmachen, von heute bis zu seiner Entstehung in den 1920er bzw. -30er-Jahren? LĂ€sst sich ein Problemfeld identifizieren in der Wahrnehmungen der Antifaschistischen Bewegung sowohl als staatstragendes zivilgesellschaftliches Engagement wie ârevolutionĂ€rer Bestrebungâ? Ob die Geschichte des Antifaschismus als eine des Scheiterns oder des Siegens wahrgenommen wird, hĂ€ngt schlieĂlich nicht zuletzt mit der Idee zusammen, die Linke heute von ihrer eigenen Geschichte â und Zukunft â haben.