Vortrag und Diskussion mit der Platypus Affiliated Society, veranstaltet am 01.12.16 in Bielefeld.
In Kooperation mit der Antifa AG an der Uni Bielefeld.
Viele Interpreten unterstellen der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule eine Abkehr vom Marxismus, weil sie sich der politischen Praxis enthalten habe. Wo Adorno nicht gleich ganz von der Tradition Marxens gelöst wird, packt man ihn in Abgrenzung zu Lenin und dem orthodoxen Marxismus in die Schubladen des „Westlichen“ oder des „Neo“-Marxismus.
In einem Gespräch mit Max Horkheimer von 1956, das unter dem Namen „Diskussion über Theorie und Praxis“ bekannt wurde, bemerkte Adorno jedoch: „Ich wollte immer […] eine Theorie entwickeln, die Marx, Engels und Lenin die Treue hält, aber auch andererseits nicht hinter die fortgeschrittenste Kultur zurückfällt“. Adorno, so scheint es, war ein Leninist. Wie aber genau wollte Adorno Marx, Engels und Lenin die „Treue“ halten? Welche Politik erscheint Adorno möglich und notwendig in einer Zeit, in der weder eine revolutionäre Partei noch eine selbstbewusste Arbeiterbewegung besteht? Welche Verbindungen zur Praxis bestehen bei Adornos Theorie? Adornos Kritik wurde von der Neuen Linken ignoriert und ist insofern von der Geschichte übergangen worden. Nicht, weil die Kritik ein Ende von Praxis überhaupt forderte, sondern im Gegenteil, weil sie, wie Adorno in den „Marginalien zu Theorie und Praxis“ kurz vor seinem Tod schrieb, „zu praktisch“ für die Aktivisten gewesen ist. Ist das Projekt der Kritischen Theorie gescheitert? Was würde es bedeuten die berühmte „Flaschenpost“ zu entkorken?
The political and cultural Left, which have stood for increasing the scope of freedom, have historically shifted positons on issues of gender and sexuality. For instance, where once the Left challenged gender and family norms in society, there has been a turn to advocation participation in predominant institutions, for instance in legal reforms and the medical industry: there has been some conflict in LGBTQ circles over the politcs of the trans identity, whether it should be considered a subjective development or an objective condition, and further if it should be considered at all by the Left. What do such controversies tell us about the politics of sexual freedom and the history of the Left, moving forward? How are issues of sexual freedom related to issues in the greater society and not of concern merely to sexual minorities and subcultures? Is there simply a need to be recognized as present, as expressed by Queer Nation? Or might we look forward to renewed politcal disputes around issues of sexual freedom? What can history teach us about this?
Which way forward for trans liberation?
Which way forward for human emancipation?
"Es ist sicherlich nicht einfach, das globale Kapital zu begreifen und ihm entgegenzutreten – in jedem Fall ist es von entscheidender Bedeutung, einen Internationalismus wieder herzustellen und neu zu formulieren, der ohne jeden Dualismus auskommt. Wer am verdinglichten Dualismus des Kalten Krieges festhält, läuft Gefahr, eine Politik zu treiben, die vom Standpunkt menschlicher Emanzipation, vom Standpunkt des »Kommunismus« aus, bestenfalls fragwürdig wäre, wie viele Menschen sie auch ansprechen mag."
- Moishe Postone "Geschichte und Ohnmacht" (2005)
Eine moderierte Podiumsdiskussion über Fragen des globalen Kapitals, Imperialismus und Krieg, die Möglichkeiten für progressive politische Opposition und die Probleme und Aufgaben einer Linken in einer Welt nach dem "Kalten Krieg" und nach "9/11", wie sie durch die Invasion und Besetzung von Afghanistan und Irak und den militärischen Interventionen in Libyen, Jemen und Syrien gestellt wurden.
Mit:
Manfred Dahlmann (Ca ira, sans phrase)
Matthias (Gruppe Arbeitermacht, Liga fĂĽr die 5. Internationale)
Jan Schröder (Platypus)
Podiumsdiskussion am 16.06.2016: Was ist Imperialismus? Warum sollten wir dagegen sein?
"Es ist sicherlich nicht einfach, das globale Kapital zu begreifen und ihm entgegenzutreten – in jedem Fall ist es von entscheidender Bedeutung, einen Internationalismus wieder herzustellen und neu zu formulieren, der ohne jeden Dualismus auskommt. Wer am verdinglichten Dualismus des Kalten Krieges festhält, läuft Gefahr, eine Politik zu treiben, die vom Standpunkt menschlicher Emanzipation, vom Standpunkt des »Kommunismus« aus, bestenfalls fragwürdig wäre, wie viele Menschen sie auch ansprechen mag."
- Moishe Postone "Geschichte und Ohnmacht" (2005)
Eine moderierte Podiumsdiskussion über Fragen des globalen Kapitals, Imperialismus und Krieg, die Möglichkeiten für progressive politische Opposition und die Probleme und Aufgaben einer Linken in einer Welt nach dem "Kalten Krieg" und nach "9/11", wie sie durch die Invasion und Besetzung von Afghanistan und Irak und den militärischen Interventionen in Libyen, Jemen und Syrien gestellt wurden.
Mit:
Manfred Dahlmann (Ca ira, sans phrase)
Matthias (Gruppe Arbeitermacht, Liga fĂĽr die 5. Internationale)
Jan Schröder (Platypus)
Zeit: 16.06.2016 // 18.00 - 21.00 Uhr
Ort: Festsaal, Studierendenhaus Campus Bockenheim, Frankfurt am Main
Facebook: https://www.facebook.com/events/1032915593412226/
Juan Roch (Podemos)
Jens Wissel (Assoziation fĂĽr Kritische Gesellschaftsforschung)
Martin Suchanek (GAM/LFI)
Nikos Nikisianis (DIKTIO)
Moderator: Thodoris Velissaris
A united and peaceful Europe seemed to be a distant dream for a generation which went through the experience of war and destruction. Today, this hope gained shape in the new realities of the European Union. Despite its official proclamation of peace, social well being and an “alternative to capitalism and communism” the project finds itself in a prolonged crisis with uncertain expectations. The Euro-Âcrisis, massive austerity and the increasing interference into democratic principles, a growing division between powerful and weak economies, Germany's new hegemony and the growing influence of financial capital appear in stark contrast to the official slogans of “European values and solidarity”.
The desperate struggle of SYRIZA demonstrated the necessity and seeming impossibility of the Left across Europe to answer with a politics that would be truly international and go beyond “resisting austerity.” Despite growing social unrest, the deep ambivalence towards the EU expresses itself in the inability of the Left to formulate a coherent vision of a political alternative. At the same time the rejection of the EU is ceded to a growing Right. What is the EU for the Left today? Should it be overcome on the basis of the EU itself, or against the EU? The clarification of its nature and appropriate responses seem to be one of the most pressing issues for the Left on the continent and beyond.