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In meinem Buch "Links–Nietzscheanismus. Eine Einführung" untersuche ich erstmals in umfassender Form einen nahezu übergangenen Bestandteil der Geschichte der Linken. Weder in der allgemeinen Geistesgeschichte noch in der Historiographie der linken Bewegung hat diese Strömung die Aufmerksamkeit erhalten, die sie eigentlich verdiente. Es ist Zeit das zu ändern – nicht zuletzt, weil mit dem Etikett „Links–Nietzscheanismus“ ein unabgegoltenes Erbe verbunden ist. Dieses zu verstehen kann dabei helfen, das Scheitern des linken Experiments an sich zu begreifen – und es vielleicht in Zukunft besser zu machen.
Wenige Persönlichkeiten, Adam Smith vielleicht ausgenommen, sind von der Linken derart mit Verachtung gestraft worden wie Nietzsche. Allzu beflissen ist der Philosoph des Eises und Hochgebirges in die Untiefen der rechten Reaktion verbannt oder als kurzlebige Koketterie verspottet worden, lediglich tauglich für Pubertätskrisen männlicher Jugendlicher.

„Philosophie, die einmal überholt schien, erhält sich am Leben, weil der Augenblick ihrer Verwirklichung versäumt ward“

Adorno

Ihr seid herzlich zu unserem ersten Lesekreis in persona nach der Lock-Down-Situation eingeladen! Wir treffen uns jeden Dienstag von 18-21 Uhr im Haus des Neuen Deutschland, Franz-Mehring-Platz 1, Raum 133 („Video- und Filmverband Sachsen“), Nähe S-Ostbahnhof.

( • vorausgesetzt / + empfohlen)

Vorausgesetzte HintergrundlektĂĽre:

• Chris Cutrone:        "Revolution without Marx? Rousseau, Kant and Hegel" (2013)

                                   Review of Andrew Feenberg, The Philosophy of Praxis (2015)

"Why still read Lukacs? The place of 'philosophical' questions in Marxism" (2014)

                                   "Ends of philosophy" (2018)

                                   "On philosophy and Marxism" (2020)

                                   “The negative dialectic of Marxism” (2021)

Zusätzlich empfohlen:

+ Adorno:       Vorlesung ĂĽber Negative Dialektik

Zur Lehre von der Geschichte und von der Freiheit

EinfĂĽhrung in die Dialektik

Ontologie und Dialektik

Metaphysik: Begriff und Probleme

Primärtext:

• Theodor Adorno: Negative Dialektik (1966)

Charts of terms:

+ Being and becoming (freedom in transformation) / immanent dialectical critique chart of terms

+ Kant's 3 Critiques [PNG] and philosophy [PNG] chart of terms

+ Capitalist contradiction chart of terms

+ Commodity form chart of terms

+ Reification chart of terms

+ Adorno's critique of actionism chart of terms

Woche 1: 10. August 2021

• Gillian Rose: Review of Adorno's Negative Dialectics (1976)

• Theodor W. Adorno: "Wozu noch Philosophie?"

• Chris Cutrone: "Ends of philosophy" (2018); "On philosophy and Marxism" (2020); “The negative dialectic of Marxism” (2021)

Woche 2: 17. August 2021

• Adorno: Negative Dialektik, Prolog (Vorrede und Einleitung) [S.7-66] (Suhrkamp Ausgabe)

Woche 3: 24. August 2021

• Adorno: Negative Dialektik, Erster Teil: Verhältnis zur Ontologie: I. Das ontologische Bedürfnis [S.67-103]

Woche 4: 31. August 2021

• Adorno: Negative Dialektik, Erster Teil: Verhältnis zur Ontologie: II. Sein und Existenz [S.104-136]

Woche 5: 7. September 2021

• Adorno: Negative Dialektik, Zweiter Teil: Begriff und Kategorien [S.137-208]

Woche 6: 14. September 2021

• Adorno: Negative Dialektik, Dritter Teil: Modelle: I. Freiheit [S.209-294]

Woche 7: 21. September 2021

• Adorno: Negative Dialektik, Dritter Teil: Modelle: II. Weltgeist und Naturgeschichte [S.295-353]

Woche 8: 28. September 2021

• Adorno: Negative Dialektik, Dritter Teil: Modelle: III. Meditationen zur Metaphysik [S.354-400]

+ Cutrone,     "Ends of philosophy" (2018)

                        "On philosophy and Marxism" (2020)

“The negative dialectic of Marxism” (2021)

Am Anfang des vergangenen Jahrhunderts kam es in der Naturwissenschaft zu einer tiefgreifenden Krise: In der Zeit um 1900 erwiesen sich die Vorstellungen und Begriffe, die man sich bis dahin in der klassischen Physik von der Materie gemacht hatte, als nicht mehr länger haltbar.
Wann immer Adorno sich einem Phänomen nähert, ist seine Methode eine der immanenten dialektischen Kritik. Das Phänomen wird weder als zufällig noch als beliebig betrachtet, sondern als notwendige Erscheinungsform, die die Bedingungen der Möglichkeit für Veränderung anzeigt.