Da Platypus ein Projekt ist, das sich vorwiegend mit der Frage nach Marxismus und der Linken beschäftigt, liegen Fragen nahe: Was ist Psychoanalyse? Weshalb sollte sich die Linke für sie interessieren? Was ist ihr geschichtlicher Zusammenhang?
Nicht erst seit der Wahlschlappe der Partei Die Linke bei der letzten Bundestagswahl ist offensichtlich, dass die Linke im weiteren Sinn marginalisiert und politisch irrelevant ist. Nun widmet sich der deutsch-polnische Schriftsteller Artur Becker der Krise der Linken in seinem kürzlich erschienenen Essay Links: Ende und Anfang einer Utopie. Um die Krise der Linken zu verstehen, fragt Becker in Anknüpfung an Leszek Kołakowskis Ausführungen zum Sinn des Begriffes ‚Linke‘ von 1960 danach, was mit dem Begriff ‚links‘ überhaupt gemeint ist.
Welches sind die ererbten Probleme und Aufgaben der Alten und Neuen Linken, die zur Gründung der Partei DIE LINKE führten? Welche Bedeutung hat DIE LINKE im Kampf für den Sozialismus und was sind die Lehren der letzten zwei Jahrzehnte für eine neue Generation von Sozialisten?
Die umstrittenste Annahme des Marxismus ist die Diktatur des Proletariats. Und in der Tat bildet sie das, wodurch sich der Marxismus politisch, ideologisch und theoretisch, intellektuell, praktisch und organisatorisch auszeichnet. Der Tod der Linken misst sich an der Abkehr von dieser These.
Für Luxemburg lag das Wesen des Sozialismus in der Verbindung von „revolutionärer Tatkraft und weitherzigster Menschlichkeit“.1 Sie hat der Linken für das 20. Jahrhundert eine Aufgabe hinterlassen gehabt, an der diese scheiterte: die Einheit von Sozialismus und Demokratie. Dafür gibt es viele Ursachen. Ich will nur auf eine einzige Ursache eingehen – es ist das Verständnis von Sozialismus und von Demokratie, mit dem die marxistische Linke in das 20. Jahrhundert gegangen ist.