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Alle zwei Monate neu – zu hören im Stream bei Sphere Radio und auf SoundCloud

Welle:Platypus läuft am letzten Sonntag jeden zweiten Monats im Stream bei Sphere Radio. Nachhören kann man die Sendungen auf SoundCloud. Bisher erschienen sind:

Folge 1 (26.02.2023)

In der ersten Sendung von Welle:Platypus besprechen wir die Podiumsdiskussion „Was war die Millennial Linke?“ nach und geben einen Ausblick auf zwei kommende Lesekreise über Nietzsche und Marxismus & Feminismus. Hier nachhören.

Folge 2 (30.04.2023)

In der zweiten Folge von Welle:Platypus beschäftigen wir uns mit dem Verhältnis von Massenpartei und politischem Sektierertum. Wir erkunden, was es heißt, Psychoanalytiker der Linken zu sein.
Und schließlich berichten wir von alten und jungen Maoisten in Chicago. Hier nachhören.

Folge 3 (25.06.2023)

In der dritten Folge von Welle:Platypus lassen wir die Zweite Marxistische Arbeitswoche des Frankfurter Instituts für Sozialforschung Revue passieren und sprechen über die Bedeutung der Amerikanischen Revolution für die Linke. Hier nachhören.

Karl Wimmler, Jahrgang 1953, aufgewachsen in Liezen (Steiermark), studierte Germanistik und Geschichte und war in den 1970er-Jahren in linken Organisationen tätig. Er lebt in Graz als freier Autor und Mitarbeiter von CLIO (Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit). Das Interview wurde von Platypus-Mitglied Andreas Wintersperger am 12.11.2022 geführt. Es folgt eine gekürzte und editierte Version des Gesprächs.

Die Antideutschen schienen vielversprechend, da sie offenbar in immer fundamentalere Differenz zur Restlinken gerieten und (u.a. durch ihre Wiederentdeckung der Frankfurter Schule) den Anschein gaben, als wären sie die benötigte kritische Kraft, um den historischen Moment zu nutzen und die Neuausrichtung und Rekonstitution der revolutionären Linken anzustoßen. Dies ist aber nicht geschehen. Der Moment potenzieller linker Selbstbesinnung ist ungenutzt verstrichen und anstatt sich aus den vereinseitigenden Spaltungen der vorherigen Linken herauszuarbeiten, haben die Antideutschen die Fragestellung, was die Linke ist und wie sie aus ihrer Krise herauskommt, nur weiter verdunkelt.

Mittwoch 11. Juni 2014, 19 Uhr
Campus Westend (Raum TBA)

Mit:

Beschreibung:

Unter der „Neuen Linken“ werden gemeinhin verschiedene Strömungen der Linken in den 1960er/1970er Jahren in der BRD gefasst, die sich ausdrücklich von der „orthodoxen“, „traditionellen“ bzw. „alten“ Linken (sowohl vom Stalinismus im Osten wie auch von der reformistischen Sozialdemokratie im Westen) abgegrenzt haben. Die Abgrenzung von Organisations- und Aktionsformen der „alten“ Linken bestimmt seitdem maßgeblich die theoretische wie auch praktische Ausrichtung großer Teile dessen, was heute unter dem Begriff „Linke“ subsumiert wird.
Ungefähr zehn Jahre später gaben gerade diese Veränderungen, in den 1970er-Jahren in Deutschland, den Anstoß für zahlreiche, gescheiterte Versuche, eine neue Kommunistische Partei aufzubauen: die Zeit der sogenannten „K-Gruppen“. Der globalen Reorganisierung des Kapitals hin zum Postfordismus gegenüberstehend, waren diese Jahre sowohl in der Theorie wie auch in der Praxis von den Bemühungen geprägt, proletarische Klassenpolitik und marxistische Ansätze zu reetablieren. Gleichzeitig entstanden aus dem zerfallenden SDS verschiedene „Neue Soziale Bewegungen“, die sich spezifischeren Problemen annahmen und die klassischen marxistischen Kategorien und Praxisformen für unzureichend hielten, der neuen Situation gerecht zu werden.

Mehr als 45 Jahre nach dem weltweiten „Phänomen von '68“ stellt sich die Frage, was die Gemeinsamkeiten und vor allem, was die Unterschiede der „alten“ und „neuen“ Linken waren.

Inwiefern konnte die Neue Linke ihren Ansprüchen gerecht werden und inwieweit steht sie, verbunden durch ein Fortbestehen des Kapitalismus, in einer Traditionslinie mit jener „alten“ Linken, die im Nationalsozialismus größtenteils zerschlagen wurde? Welche Bedeutung für die westdeutsche Linke hatte der Umstand, dass Parallel zur Entwicklung in der BRD in der DDR gerade jene „alte Linke“ an der Macht war? Aber auch: Welche Verbindungen hat die heutige Linke zu jener Neuen Linken und welche Fragen, die vielleicht überwunden schienen, stellen sich heute erneut? Was war neu an der Neuen Linken und was ist ihre Erbe, nachdem die Mission, eine revolutionäre, emanzipatorische Umwälzung der Gesellschaft zu gestalten, heute nicht mehr in Aussicht zu stehen scheint? Wie aktuell sind die Fragen und Probleme, denen sich die Neue Linke gegenüber sah, heute?

In dieser Podiumsdiskussion sollen einerseits die Gründe für die scheinbare oder tatsächliche Niederlage der 1960er Jahre untersucht werden, andererseits aber auch die vernachlässigte Bedeutung des Erbes der 1970er Jahre für eine antikapitalistische und emanzipatorische Politik diskutiert werden.

19. Juni 2014, Campus Westend (Raum TBA), 19 Uhr