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Freitag, 08. Juli 2022, 19 Uhr im Pöge-Haus

FĂŒr Marxisten konnte die klassenlose Gesellschaft nur durch eine Übergangsphase, die Diktatur des Proletariats, erreicht werden. Das Proletariat und sein politischer Arm, die Partei, sollte die FĂŒhrung der demokratischen Revolution ĂŒbernehmen. Nach der Niederlage der Weltrevolution zu Beginn des 20. Jahrhunderts und vor allem mit dem Aufkommen der Neuen Linken in den 1960ern wurden zunehmend unterdrĂŒckte und marginalisierte Gruppen zum revolutionĂ€ren Subjekt erklĂ€rt.
Mit der Krise des Neoliberalismus scheint die Frage der Klasse wieder in Betracht gezogen zu werden.
Welche politische Bedeutung hatte der Klassenkampf im 19. und 20. Jahrhundert? Wer sollte die Gesellschaft fĂŒhren und was bedeutet revolutionĂ€re FĂŒhrung? Welche Beziehung besteht zwischen der Linken und der Klasse? Was ist die Klasse fĂŒr die Linke heute, und wie verhĂ€lt sie sich zur Aufgabe, den Kapitalismus zu ĂŒberwinden?

Sprecher*Innen:
- Ekkehard Lieberam
- Michael Fischer
- Jonathan Eibisch

Eine Veranstaltung von Platypus Leipzig.

Freitag, 29. April 2022, 19 Uhr im Conne Island

Die Veranstaltung lÀsst sich nun auf YouTube nachschauen.

Die Idee einer Befreiung der Geschlechter datiert zurĂŒck vor den Marxismus. Es waren utopische Sozialisten wie Charles Fourier und Mary Wollstonecraft, die formulierten, dass das Versprechen von “Gleichheit, Freiheit und BrĂŒderlichkeit” der bĂŒrgerlichen Revolutionen nur von Bedeutung sei, wenn es alle Menschen betrĂ€fe. Diese Forderung nahm der historische Marxismus des 19. und frĂŒhen 20. Jahrhunderts in der Frage nach der “Befreiung der Frau” auf und versuchte, sie in der proletarischen Weltrevolution umzusetzen. Nachdem der Versuch einer solchen Revolution in den Jahren 1919 bis 1923 als gescheitert galt, schienen Fragen nach Geschlecht von geringer Bedeutung fĂŒr die Überreste marxistischer und sozialistischer Politik.

Es war die Neue Linke, die Fragen nach SexualitĂ€t und Geschlecht erneut aufwarf und als Kritik des Marxismus in Stellung brachten, da dieser die Themen vernachlĂ€ssigt habe. Die “Zweite Welle des Feminismus”, die sich aus dem gescheiterten Projekt der Neuen Linken ergab, war desillusioniert: Eine Befreiung aller Geschlechter wurde gelesen als eine BetĂ€ubung gegen die realen MachtverhĂ€ltnisse eines jahrtausendealten Patriarchats - eine Befreiung der Geschlechter könne nicht bis zu einer imaginierten “Diktatur des Proletariats” vertagt werden. Doch bereits bald darauf zeichneten sich auch innerhalb des Feminismus ideologische und politische Differenzen und Konflikte ab. Der in den 1950ern vom Psychologen John Money eingefĂŒhrte Begriff Gender, der die psychische und soziale Dimension des Geschlechts betont, hielt Einzug in feministische Diskussionen, am prominentesten vielleicht in Judith Butlers “Gender Trouble”.

SpĂ€testens seit diesem Zeitpunkt scheint der Begriff Gender zunehmend politische Bedeutung zu erhalten, auch und vielleicht besonders innerhalb der Linken. Als Begriff scheint er traditionelle Grenzen zwischen den Geschlechtern einzureißen, aber auch neu zu errichten. Und auch fĂŒr die Linke ist Gender ein Zankapfel, ĂŒber dessen korrekte Beurteilung sich Gruppen und Zeitungen spalten.

Ist “Gender” eine Leerstelle des Marxismus, die nur durch neue Formen der Theorie komplettiert werden kann? Welche politische Bedeutung hat der Begriff Gender fĂŒr die Linke heute? Wie steht es um “Gender-Befreiung” mehr als 30 Jahre nachdem sie als politisches Projekt ausgerufen wurde? Was hat die Linke gelernt aus den 200 Jahren Kampf um die Befreiung der Geschlechter? Welche politische Rolle kĂ€me “Gender” in einem Kampf um die Emanzipationen der Geschlechter zu?

Sprecher*Innen:

  • Roswitha Scholz
  • Sara Rukaj
  • Stefan Hain

Eine Veranstaltung von Platypus Leipzig

Inwiefern lassen sich KontinuitĂ€ten im organisierten Antifaschismus ausmachen, von heute bis zu seiner Entstehung in den 1920er bzw. -30er-Jahren? LĂ€sst sich ein Problemfeld identifizieren in der Wahrnehmungen der Antifaschistischen Bewegung sowohl als staatstragendes zivilgesellschaftliches Engagement wie ‘revolutionĂ€rer Bestrebung‘? Ob die Geschichte des Antifaschismus als eine des Scheiterns oder des Siegens wahrgenommen wird, hĂ€ngt schließlich nicht zuletzt mit der Idee zusammen, die Linke heute von ihrer eigenen Geschichte – und Zukunft – haben.

Sonntag, 13.06, 17 Uhr

Zoom: https://zoom.us/j/98499553167

Welches sind die ererbten Probleme und Aufgaben der Alten und Neuen Linken, die zur GrĂŒndung der Partei DIE LINKE fĂŒhrten? Welche Bedeutung hat DIE LINKE im Kampf fĂŒr den Sozialismus und was sind die Lehren der letzten zwei Jahrzehnte fĂŒr eine neue Generation von Sozialisten?

Podium:

  • Georg FĂŒlberth (DKP)
  • Bernd Riexinger (DIE LINKE)
  • Martin Suchanek (Gruppe ArbeiterInnenmacht)
  • Thies Gleiss (Antikapitalistische Linke)

Hier findet ihr einen Audiomitschnitt zur Podiumsdiskussion "50 Jahre 68" vom 26.06.2018 in Frankfurt am Main.

Seit einem halben Jahrhundert kennzeichnet 1968 einen Meilenstein sozialer und politischer UmbrĂŒche - ein Jahr sozialer AufstĂ€nde, die die ganze Welt umspannten. Eingeleitet von einer Neuen Linken, welche sich von der Alten Linken der 20er und 30er abzugrenzen suchte, legten die Ereignisse von 1968 den Grundstein fĂŒr alles Folgende: von Protestpolitik bis hin zur akademischen Linken.
Heute, da die Vereinigten Staaten in einem scheinbar endlosen Krieg in Asien verwickelt sind, der Aufruf zur Amtsenthebung eines unbeliebten PrĂ€sidenten laut wird, und sich auf den Straßen Aktivisten um Forderungen nach Befreiung hinsichtlich Herkunft, Gender und SexualitĂ€t zum Kampf erheben, treten AnsprĂŒche, in denen sich der politische Horizont von 1968 wiederspiegelt, in Erinnerung. Mit möglicherweise nie dagewesener Dringlichkeit mĂŒssen wir die Frage stellen: Welche Lehren sind aus der Neuen Linken zu ziehen, wenn eine andere Generation an den Aufbau einer Linken des 21. Jahrhunderts herantreten soll?

Mit:

Jonathan Klein (unter_bau)
Ines Schwerdtner (das Argument, Ada-Magazine)
Klaus Wallenstein (MLPD)