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You are here: The Platypus Affiliated Society/Archive for author Salim A
Detlev Claussen ist emeritierter Professor fĂŒr Gesellschaftstheorie, Kultur- und Wissenschaftssoziologie an der Gottfried Wilhelm Leibniz UniversitĂ€t in Hannover. Entgegen einer Vereinnahmung durch den akademischen Betrieb und der Anklage eines kulturpessimistischen RĂŒckzuges in einen vermeintlichen Elfenbeinturm verteidigt Claussen die politische Relevanz der Kritischen Theorie und geht in seinen Schriften auch dem Einfluss Lenins auf Adornos Denken nach. Jan Schroeder ist Mitglied bei Platypus. Das nachfolgende Interview fand am 21. MĂ€rz 2017 statt.

Die Frankfurter Schule behandelte das Problem des politischen Scheiterns des Sozialismus unter dem Gesichtspunkt des revolutionĂ€ren Subjekts: der Massen in der demokratischen Revolution und der politischen Partei fĂŒr den Sozialismus.

Rajko Eichkamp ist Publizist und lebt in Berlin. Er veröffentlicht in der Zeitschrift „Bahamas“ in unregelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden. Seine Texte hinterfragen linke SelbstverstĂ€ndlichkeiten und gĂ€ngige Freund-Feind-ErklĂ€rungen. Frederic Eylenstein ist Mitglied von Platypus und sprach mit Eichkamp ĂŒber aktuelle UmbrĂŒche in der internationalen Politik und deren Bedeutung fĂŒr die Linke. Das Interview fand am 2. Dezember 2017 statt.

Was bedeutet nationale Selbstbestimmung fĂŒr die Linke, fĂŒr Sozialisten, fĂŒr Marxisten? Die Ära des Kapitalismus sah verschiedene politische Bewegungen fĂŒr nationale Selbstbestimmung, entlang nationalistischer, liberaler, demokratischer, sozialistischer und „marxistischer“ Begriffe.
Wie können wir diese lange und vielseitige Geschichte heute verstehen?
Welche Beziehung besteht zwischen Kapitalismus und nationaler Selbstbestimmung? Welche Bedeutung hat diese Beziehung fĂŒr den Kampf um den Sozialismus heute?

Lena Rackwitz (UniversitÀt Bonn/Jungle World) 
Martin Suchanek (Gruppe Arbeiter*innenmacht) 
Anton Stortchilov (DIE LINKE)
Vertreter von YXK&JXK

Datum: Dienstag, 24.4.18
Zeit: 18 Uhr 30 - 21 Uhr
Ort: Campus Westend, Seminarhaus SH 0.107

facebook Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/2360630287295888/

Am 18. April beginnt mit dem Sommersemester auch unser Lesekreis "Was ist revolutionÀrer Marxismus?". Der Lesekreis findet jeden Mittwoch von 18 bis 21 Uhr am Campus Westend der Goethe-UniversitÀt statt. Der Raum ist im Seminarhaus SH 1.105. Die Texte werden im voraus gelesen und dann in der Sitzung diskutiert. Neueinsteiger/innen sind herzlich Willkommen. Vorkenntnisse werden keine benötigt.

Der Marxismus nach dem Tod von Marx und Engels erfĂ€hrt mit dem rasanten Wachstum der Arbeiterbewegung und der Entstehung der zweiten Internationale den Charakter einer politischen Massenbewegung, die sich in alle Teile der Welt verbreitet. Wir möchten im ersten Teil des Seminars genauer betrachten, worin der berĂŒhmt-berĂŒchtigte Marxismus der Arbeiterbewegung bestanden hat und welche Krise ihn vor dem Beginn des Ersten Weltkrieges erfasst hat und große Teile der Arbeiterbewegung in diesen stĂŒrzte. Der Kampf gegen diese “Krise des Marxismus” hat mit der Oktoberrevolution und der deutschen Arbeiterrevolution von 1918-19 einen welthistorischen Maßstab erreicht, der die Hoffnungen und Katastrophen des zwanzigsten Jahrhunderts vorbereitete. Was war das Ziel der 1917 eingeleiteten internationalen Revolution und wie ist diese gescheitert? Welche politischen und ideologischen Konsequenzen hat dieses Scheitern und wie hĂ€ngt es mit den verhĂ€ngnisvollen Entwicklungen der 30er und 40er Jahre zusammen?
Um diese Fragen nĂ€her zu beleuchten, werden wir uns in der zweiten HĂ€lfte des Semesters mit den Reflexionen dieser Entwicklungen beschĂ€ftigen, wie sie von zentralen Figuren der Frankfurter Schule entwickelt wurden. Mit LukĂĄcs, Benjamin, Horkheimer und Adorno werden wir die Spannung, KontinuitĂ€t und Differenz zu den Vertretern der klassischen Periode des Marxismus entwickeln und uns somit ein bedeutendes Instrumentarium zum VerstĂ€ndnis der gegenwĂ€rtigen Welt anzueignen suchen. Das problematische VerhĂ€ltnis von Theorie und Praxis im Marxismus und seiner Entwicklung hat die Welt des zwanzigsten Jahrhunderts entscheidend geprĂ€gt und hinterlĂ€sst ihre Narben bis in die Gegenwart. Mit der Erforschung dieses VerhĂ€ltnisses möchten wir Aufschluss darĂŒber erhalten, wie die Vergangenheit unsere eigene Imagination der Zukunft in Bann hĂ€lt.

 

Literaturliste

  • vorausgesetzte / + empfohlene Texte

 

Woche 1, 18. April, RevolutionĂ€re FĂŒhrung

 

Woche 2, 25. April, ‹Reform oder Revolution:

+ Eugene Debs, "Competition versus Cooperation" (1900)

 

Woche 3, 02. Mai‹, Lenin und die Avantgardepartei

 

Woche 4, 09. Mai, ‹Was tun?

+ Richard Appignanesi und Oscar Zarate / A&Z, "Introducing Lenin and the Russian Revolution / Lenin for Beginners" (1977)

 

Woche 5, 16. Mai, ‹Massenstreik und Sozialdemokratie

 

Woche 6, 23. Mai‹, Permanente Revolution

+ Tariq Ali and Phil Evans, "Introducing Trotsky and Marxism / Trotsky for Beginners" (1980)

 

Woche 7, 30. Mai, ‹Staat und Revolution

 

Woche 8, 06. Juni, Imperialismus

+ Lenin, “Sozialismus und Krieg”, I. Kapitel: Die GrundsĂ€tze des Sozialismus und der Krieg 1914/1915 (1915)

 

Woche 9, 13. Juni, ‹Das Scheitern der Revolution

+ Luxemburg, "The Socialisation of Society" (1918)

+ Luxemburg, „Die russische Tragödie“ (1918)

+ Luxemburg, "Die Ordnung herrscht in Berlin" (1919)
+ Eugene Debs, “The Day of the People” (1919)

+ Sebastian Haffner, "Die deutsche Revolution 1918/19" (1968)

 

Woche 10, 20. Juni, ‹RĂŒckzug nach der Revolution

+ Lenin, "Notizen eines Publizisten" (1922/24)

 

Woche 11, 27. Juni, Dialektik der Verdinglichung

  • LukĂĄcs, “Der Standpunkt des Proletariats” (= Teil III. des Kapitels “Die Verdinglichung und das Bewußtsein des Proletariats”) In: Geschichte und Klassenbewusstsein (1923)

+ Being and becoming (freedom in transformation) / immanent dialectical critique chart of terms

 

Woche 12, 04. Juli, Lehren des Oktobers

+Leo Trotzki, "Bolschewismus und Stalinismus" (1937)

 

Woche 13, 11. Juli, Trotzkismus

+ Leo Trotzki, „Gewerkschaften in der Epoche des imperialistischen Niedergangs“ (1940)

+ Leo Trotzki, „Brief an James P. Cannon“ (12. September 1939)

+ Leo Trotzki, “To build communist parties and an international anew” (1933)

 

Woche 14, 18. Juli, Der autoritÀre Staat

 

Woche 15, 25. Juli, Der Begriff der Geschichte

+ Charles Baudelaire, from Fusées [Rockets] (1867)

+ Bertolt Brecht, "An die Nachgeborenen" (1939)

+ Benjamin, "Erfahrung und Armut" (1933)

+ Benjamin, "Theologisch-politisches Fragment" (1921/39?)

+ Benjamin, "Zum Planetarium" (aus: Einbahnstraße, 1928)

+ Being and becoming (freedom in transformation) / immanent dialectical critique chart of terms

 

Woche 16, 01. August, Reflexionen auf den Marxismus

+ Adorno, Adorno, "Zueignung", "Vor Mißbrauch wird gewarnt" und "Zum Ende", aus Minima Moralia (1944-47)

+ Horkheimer und Adorno, Diskussion ĂŒber Theorie und Praxis (1956)

+ Being and becoming (freedom in transformation) / immanent dialectical critique chart of terms

 

Woche 17, 08. August‹, Theorie und Praxis:

+ Adorno, "Zu Subjekt und Objekt" (1969)

+ Adorno, "SpÀtkapitalismus oder Industriegesellschaft?" (1968) [Audio] [Text]

+ Theodor W. Adorno and Marcuse, Briefwechsel ĂŒber die Neue Linke (1969) [Dokumente Nr. 300. 313, 322, 336, 338, 340, 349] (1969)

+ Esther Leslie, "Introduction to the 1969 Adorno-Marcuse correspondence" (1999)