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Lenins Verteidigung des naturwissenschaftlichen Materialismus: Materialismus und Empiriokritizismus (1909)

Michael Jekel

Die Platypus Review Ausgabe #14 | November 2020

Skulptur eines kontemplierenden Affens, der Lenins Schreibtisch zierte

Naturwissenschaft und revolutionärer Marxismus   

Am Anfang des vergangenen Jahrhunderts kam es in der Naturwissenschaft zu einer tiefgreifenden Krise: In der Zeit um 1900 erwiesen sich die Vorstellungen und Begriffe, die man sich bis dahin in der klassischen Physik von der Materie gemacht hatte, als nicht mehr länger haltbar. In Materialismus und Empiriokritizismus zitiert Lenin den französischen Naturwissenschaftler Louis Houllevigue, der die Situation wie folgt beschreibt: „Das Atom entmaterialisiert sich [...], die Materie verschwindet.“1 Mit diesem Verschwinden der Materie entstand der Anschein, als ob der Materialismus nun auch obsolet sei.

Marx und Engels waren Materialisten; für sie diente der Materialismus als philosophisch-erkenntnistheoretischer Hintergrund, unter dessen Voraussetzung sie ihre gesellschaftlich-ökonomische Theorie entwickelten. Die Krise des naturwissenschaftlichen Materiebegriffs ließ sodann eine Situation entstehen, in der zusammen mit dem Materialismus auch der Marxismus widerlegt bzw. veraltet zu sein schien. Aus der Krise der modernen Physik drohte daher eine Krise des Marxismus zu werden: Insofern die neuesten Entwicklungen in der Naturwissenschaft nun der Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft des Materialismus einen Schlag versetzten, wurde hierdurch ebenfalls auch der Marxismus in Mitleidenschaft gezogen.

Um die marxistische Gesellschaftstheorie trotz dieser Probleme dennoch zu retten, hielt man es in dieser Situation für angebracht, den Marxismus so weit wie möglich vom Materialismus zu trennen, um ihm stattdessen eine nicht-materialistische Erkenntnistheorie unterzuschieben. Der russische Arzt und Revolutionär Alexander Bogdanow schlägt vor, den Marxismus mit den erkenntnistheoretischen Lehren des österreichischen Physikers Ernst Mach zu kombinieren. Am 25. Februar 1908 schreibt Lenin an Maxim Gorki, wobei er auf den Kontext der gescheiterten Revolution des Jahres 1905 Bezug nimmt:

In der rastlosen Zeit der Revolution kam man wenig dazu, sich mit Philosophie zu beschäftigen. Im Gefängnis schrieb Bogdanow Anfang 1906 ein weiteres Buch – ich glaube, den dritten Teil des ‚Empiriomonismus’. Im Sommer 1906 schenkte er es mir, und ich begann es aufmerksam zu lesen. Nachdem ich es gelesen hatte, packte mich eine ungeheure Wut […].2

Lenin ist davon überzeugt, dass Bogdanow „sich auf einem grundfalschen, unmarxistischen Weg“ befindet;3 einen großen Teil des Jahres 1908 verwendet er sodann für das Studium der naturwissenschaftlichen und philosophischen Literatur,4 woraufhin schließlich im Jahre 1909 sein Buch Materialismus und Empiriokritizismus erscheint.

Im Gegensatz zu Houllevigue hält Lenin die Rede vom ‚Verschwinden der Materie’ für verfehlt und irreführend. Zwar haben sich die bisherigen Vorstellungen von der Materie in der Tat als unzulänglich erwiesen, dies ist aber noch kein Grund, den Begriff der Materie voreilig über Bord zu werfen. Denn die Krise der Physik bedeutet nichts anderes, als dass die Naturwissenschaft auf dem Weg ist, sich eine angemessenere und genauere Vorstellung vom Gegenstand der Materie zu bilden. Hierbei ist es unumgänglich, den Begriff weiterzuentwickeln und mit einem präziseren Inhalt zu füllen. Zu einem Verzicht auf den Materiebegriff besteht dementsprechend kein Anlass; der Materialismus bleibt mit dem Marxismus weiterhin verbunden.

Materialismus und Idealismus   

Die entscheidende philosophische Grundvoraussetzung des Materialismus, so argumentiert Lenin, besteht in der erkenntnistheoretischen Anerkennung des Gegenstandes in seiner materiellen Existenz auch unabhängig davon, wie er sich in unserer Wahrnehmung und in unserem Bewusstsein jeweils für uns darstellt. Nach materialistischem Verständnis werden unsere Wahrnehmungen von Gegenständen der Außenwelt hervorgerufen, weshalb einerseits Rückschlüsse von unseren subjektiven Wahrnehmungen und Empfindungen auf die objektive Wirklichkeit möglich sind, während andererseits jedoch Wahrnehmung und Wirklichkeit keineswegs miteinander identisch sind. Hieraus ergibt sich einerseits die Möglichkeit für Irrtum, Verblendung und (Selbst-)Täuschung, andererseits aber auch eine Perspektive auf kontinuierliche Erkenntniserweiterung durch systematischen, wissenschaftlichen Fortschritt. In seiner erkenntnistheoretischen Streitschrift Materialismus und Empiriokritizismus nimmt Lenin die folgende Gegenüberstellung von philosophischem Materialismus und Idealismus vor:

Materialismus ist die Anerkennung der „Objekte an sich“ oder der Objekte außerhalb des Geistes; die Ideen und Empfindungen sind Kopien oder Abbilder dieser Objekte. Die entgegengesetzte Lehre (Idealismus) sagt: die Objekte existieren nicht „außerhalb des Geistes“; sie sind „Verbindungen von Empfindungen“.5

Im Gegensatz zwischen Materialismus und Idealismus erkennt Lenin den fundamentalen Grundkonflikt der Philosophie, der auch durch Einführung einer bereinigten Ausdrucksweise und Terminologie nicht aus der Welt zu schaffen ist. Von dem französischen Enzyklopädisten Denis Diderot übernimmt Lenin im einleitenden Abschnitt seines Buches die folgende Erläuterung des Begriffs „Idealismus“ in der Philosophie:

Idealisten werden diejenigen Philosophen genannt, die nur ihre eigene Existenz und die Existenz der Empfindungen, die sich in ihnen selbst abspielen, und nichts anderes anerkennen. Ein extravagantes System, dessen Entstehung, wie mir scheint, nur Blinden verständlich gemacht werden kann! Und dieses System ist zur Schande des menschlichen Geistes und der Philosophie am schwierigsten zu widerlegen, obwohl es am absurdesten ist!6

Dieser Sichtweise schließt Lenin sich an: „Diderot hat die beiden philosophischen Grundrichtungen einander deutlich gegenübergestellt.“7 Als philosophische Idealisten dürfen mit Diderot und Lenin demnach diejenigen Zeitgenossen angesehen werden, die den eigenen Wahrnehmungs- und Bewusstseinsvorgängen erkenntnistheoretischen Vorrang gegenüber den Gegenständen der objektiven Außenwelt zusprechen. Der Materialismus hingegen geht von der objektiven Vorrangigkeit des materiellen Gegenstands aus, der in der Wahrnehmung und im bewussten Gedanken in mehr oder weniger abbildartiger Weise zur subjektiven Darstellung gelangt.

In seiner Feuerbachschrift spricht Friedrich Engels von der Grundfrage der Philosophie; auf diese vielzitierte Textstelle weist auch Lenin in Materialismus und Empiriokritizismus hin, wobei er zusammenfasst:

In seinem Ludwig Feuerbach erklärt Engels Materialismus und Idealismus für die Grundrichtungen der Philosophie. Der Materialismus betrachtet die Natur als das Primäre, den Geist als das Sekundäre, er setzt das Sein an die erste, das Denken an die zweite Stelle. Für den Idealismus gilt das Umgekehrte. Diesen Grundunterschied der „zwei großen Lager“, in die sich die Philosophen der „verschiedenen Schulen“ des Idealismus und des Materialismus spalten, nimmt Engels zum Ausgangspunkt seiner Betrachtungen […].

Die „höchste Frage der gesamten Philosophie“, „die große Grundfrage aller, speziell neueren Philosophie“, sagt Engels, ist „die nach dem Verhältnis des Denkens zum Sein, des Geistes zur Natur“. Engels, der die Philosophen in dieser Grundfrage in „zwei große Lager“ einteilt, weist darauf hin, daß diese philosophische Grundfrage „noch eine andere Seite“ habe, und zwar: „Wie verhalten sich unsere Gedanken über die uns umgebende Welt zu dieser Welt selbst? Ist unser Denken imstande, die wirkliche Welt zu erkennen, vermögen wir in unseren Vorstellungen und Begriffen von der wirklichen Welt ein richtiges Spiegelbild der Wirklichkeit zu erzeugen?“8

Über die hier von Engels aufgeworfene philosophische Frage, ob und in welchem Ausmaß unsere Vorstellungen und Begriffe in der Tat dazu in der Lage sind, uns ein brauchbares und zutreffendes Abbild der wirklichen Welt zu liefern, reflektiert der Leipziger Indologe Klaus Mylius: „Ist unser Denken also imstande, richtige Abbilder der uns umgebenden Wirklichkeit zu erzeugen? Der dialektische Materialismus bejaht diese Frage grundsätzlich. Doch er fügt hinzu, dass die Widerspiegelung der objektiven Realität nicht absolut umfassend und auch nicht spontan, sondern nur im Laufe eines historischen Prozesses vor sich gehen kann.“9

Unser wahrnehmendes und empfindendes Bewusstsein ist somit grundsätzlich dazu geeignet, uns eine zutreffende Darstellung der objektiven Wirklichkeit zu geben, jedoch nur stückweise und nicht unmittelbar, spontan, sondern nur vermittelt und in methodischer Abhängigkeit vom geschichtlich fortschreitenden Wissenschaftsprozess. Während der Materialismus in der empirischen Beobachtung und Wahrnehmung trotz dieser Einschränkung einen potentiellen Zugang zur objektiven Wirklichkeit erblickt, besteht für den Idealismus hier ein unverbundenes Nebeneinander; Wahrnehmung und Wirklichkeit erscheinen ihm durch eine unüberbrückbare Kluft getrennt:

Für […] jeden Materialisten ist die Empfindung tatsächlich die unmittelbare Verbindung des Bewußtseins mit der Außenwelt, die Verwandlung der Energie des äußeren Reizes in eine Bewußtseinstatsache. Diese Verwandlung beobachtet der Mensch millionenmal und beobachtet sie tatsächlich Schritt auf Tritt. Der Sophismus der idealistischen Philosophie besteht darin, daß die Empfindung nicht für die Verbindung des Bewußtseins mit der Außenwelt gehalten wird, sondern für eine Mauer, die das Bewußtsein von der Außenwelt trennt, nicht für das Abbild einer der Empfindung entsprechenden äußeren Erscheinung, sondern für das „einzig Seiende“.10

Wahrnehmung und Bewusstsein

Nach materialistischer Auffassung besteht zwischen subjektiver Wahrnehmung und äußerer Wirklichkeit ein Verhältnis des objektiven Zusammenhangs. Die bewusste Wahrnehmung ist nicht mit der objektiven Wirklichkeit identisch, ermöglicht jedoch eine kritisch vermittelte Annäherung. Zwar liegt der philosophische Idealismus richtig damit, wenn er zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit einen ganz entscheidenden Unterschied hervorhebt; daraufhin verfällt er jedoch dem Irrtum, beide Seiten als unverbunden, getrennt voneinander zu behandeln. Mit besonderer Schärfe wendet Lenin sich gegen das positivistisch-phänomenologische Weltbild des österreichischen Physikers Ernst Mach, der die Wahrnehmung als das ‚einzig Seiende’ behandelt und nach dessen erkenntnistheoretischer Lehre man den Begriff der objektiven Wirklichkeit und der realen Außenwelt als überflüssig und entbehrlich betrachten kann. Im Unterschied zu offen und bewusst idealistisch auftretenden Philosophen – wie Berkeley, Hume oder Kant – versteht Mach sich selbst nicht als Anhänger des Idealismus, sondern glaubt stattdessen, mit seinem subjektseitigen Verzicht auf eine grundsätzliche Unterscheidung zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit einen neuen Weg erschlossen zu haben, um den fundamentalen philosophischen Gegensatz zwischen Materialismus und Idealismus hinter sich zu lassen.

Gegen den radikal-sensualistischen Idealismus Machs polemisiert auch der Wiener Naturforscher Ludwig Boltzmann, der den philosophischen Gegensatz zwischen Idealismus und Materialismus wie folgt auf den Punkt bringt:

Bekannt ist der alte Streit zwischen Idealismus und Materialismus. Der Idealismus behauptet nur die Existenz des Ich, die Existenz der verschiedenen Vorstellungen, und sucht daraus die Materie zu erklären. Der Materialismus geht von der Existenz der Materie aus und sucht daraus die Empfindungen zu erklären.11

In dem von Mach geschätzten anglo-irischen Philosophen und Kleriker George Berkeley erblickt Boltzmann den „Erfinder der größten Narrheit […], die je ein Menschenhirn ausgebrütet hat, des philosophischen Idealismus, der die Existenz der materiellen Welt leugnet […]“.12 Lenin merkt zu Boltzmann in Materialismus und Empiriokritizismus an: „Von den deutschen [sic] Physikern kämpfte der 1906 verstorbene Ludwig Boltzmann systematisch gegen die machistische Strömung.“13 In seiner Polemik gegen die idealistische Erkenntnistheorie Schopenhauers fordert Boltzmann in materialistischer Weise:

Wir dürfen nicht die Natur aus unseren Begriffen ableiten wollen, sondern müssen die letzteren der ersteren anpassen. Wir dürfen nicht glauben, daß sich alles nach unseren Kategorien einteilen läßt und es eine vollkommenste Einteilung gäbe.14

Die hier von Boltzmann vertretene materialistische Überzeugung der objektiven Vorrangigkeit der Natur und ihrer Gesetzmäßigkeit vor dem subjektseitigen Abbild, das in der wissenschaftlichen Theoriebildung von ihr entsteht, kommt ebenfalls in Dietmar Daths materialistischer Streitschrift Maschinenwinter zum Ausdruck: „Daß man Naturvorgänge kapiert, ist für deren Ablauf nicht nötig, sondern ein Luxus, der eine sehr grundsätzliche Differenz zwischen ihnen und dem menschlichen Handeln setzt.“15 In ähnlichem Sinn auch Klaus Zweiling in seiner Schrift über Lenins Materiebegriff im Kontext der modernen Atomphysik:

Die Materie beweist uns ihre Wirklichkeit durch die Wirkungen, die sie beständig auf uns ausübt, die unabhängig sind von dem, was wir uns wünschen, und unabhängig sind davon, ob wir begreifen, wodurch sie zustande kommen, oder ob wir das nicht begreifen.16

Eine naturwissenschaftlich-materialistische Sicht nimmt auch der Physiker Max Planck ein, wenn er vor einem Publikum in München am 1. Dezember 1924 erklärt:

Daß nicht wir uns aus Zweckmäßigkeitsgründen die Außenwelt schaffen, sondern daß umgekehrt sich uns die Außenwelt mit elementarer Gewalt aufzwingt, ist ein Punkt, welcher in unserer stark von positivistischen Strömungen durchsetzten Zeit nicht als selbstverständlich unausgesprochen bleiben darf.17

Die Realität ist nicht unsere Konstruktion. Sie ist etwas, was auch unabhängig von uns, von unserer Wahrnehmung und unserem Bewusstsein vorhanden ist und auf uns einwirkt; sie ist das, was wir zunächst einmal möglichst gut untersuchen und durchschauen müssen, gerade dann, wenn wir sie nicht mehr länger hinnehmen wollen, sondern die Absicht haben, sie zu verändern. Der materialistische Leibniz-Kenner Hans Heinz Holz sagt zusammenfassend:

„Materialismus“, das heißt die materielle Natur als den Boden zu nehmen, aus dem der Mensch mit seinem Bewußtsein und seiner gesellschaftlichen Tätigkeit hervorgegangen ist. Es heißt, die natürliche Reproduktion des Menschen als den Ausgangspunkt der materiellen und ideellen Verhältnisse begreifen. Es heißt, die Wirklichkeit für erkennbar halten und die Geschichte der Wissenschaften für einen Annäherungsprozeß an die objektive Erkenntnis der Welt.18

Slavoj Žižek nimmt die folgende Gegenüberstellung vor: „For standard materialism, things exist independently of our knowledge of them; for subjectivist idealism, esse = percipi, i.e., things exist only insofar, as they are known or perceived by a mind […].”19 Mit einem Seitenhieb gegen seinen naturwissenschaftlichen Fachkollegen Ernst Mach greift Boltzmann die von Engels formulierte Grundfrage der Philosophie aus dem Blickwinkel der modernen Physik auf: „Zu den Fragen, [...] welche so alt sind wie die Naturwissenschaft selbst […], gehört die, ob die Materie kontinuierlich, oder ob sie aus diskreten Bestandteilen […] zusammengesetzt zu denken ist. Es ist dies eine der schwierigen Fragen, welche das Grenzgebiet der Philosophie und Physik bilden.“20 Lenin weist darauf hin, dass Boltzmann zwar dazu bereit ist, an der Wiener Universität seine naturwissenschaftlich-materialistische Sichtweise gegen die Anhänger Machs in streitbarer Weise zu verteidigen, dabei zugleich jedoch einem eindeutigen Bekenntnis zum philosophischen Materialismus mit Vorsicht aus dem Weg geht:

Wir haben schon darauf hingewiesen, daß er [Boltzmann] den Leuten […] einfach und klar entgegenhielt, daß der Machismus auf den Solipsismus hinauslaufe […]. Boltzmann hat natürlich Angst, sich Materialist zu nennen […]. Seine Erkenntnistheorie ist jedoch ihrem Wesen nach materialistisch und bringt […] die Meinung der meisten Naturforscher zum Ausdruck.21

Im Jahre 1908 schreibt der österreichische Ingenieur und Romanschriftsteller Robert Musil in Berlin seine Doktorarbeit über Ernst Mach. Darin gibt er die folgende Zusammenfassung der positivistischen Wissenschaftssicht:

Alle Naturwissenschaft beschreibt bloß das Geschehene, statt es zu erklären. Zumal sind Naturgesetze nichts weiter als tabellarische Beschreibungen der Tatsachen bezw. mathematische Symbole, die solchen Tabellen äquivalent sind, und naturwissenschaftliche Theorieen [sic] nichts als Zusammenhänge, in die wir solche Tabellen miteinander setzen […]. Weder das einzelne Gesetz noch die Theorie sagt mehr als auch die Kenntnis der zugrundeliegenden Erfahrungen für sich schon sagen würde.22

Das Ziel der Wissenschaft besteht nach positivistischer Auffassung somit nicht in der Erkenntnis der Wirklichkeit, sondern stattdessen in einer übersichtlichen Zusammenstellung und Verknüpfung von Messergebnissen, Beobachtungsdaten und Wahrnehmungen. Darüber hinaus hebt Musil die Nähe von Machs Weltsicht zu Condillac, Comte und Hume hervor; die positivistische Arbeitsweise beruhe auf der „Beschränkung der Erkenntnis auf den Zusammenhang der ‚Erscheinungen’“,23 sie bestehe „in nichts anderem als in dem Aufsuchen von Gleichungen zwischen Elementen.“24

Mit der Grundfrage der Philosophie im Sinne von Engels, Boltzmann und Lenin befasst sich auch der Frankfurter Kritische Theoretiker Max Horkheimer; in seiner Antrittsrede als Direktor des Instituts für Sozialforschung spricht Horkheimer zum Beispiel von „der alten Frage nach dem Zusammenhang von besonderer Existenz und allgemeiner Vernunft, von Realität und Idee, von Leben und Geist“ und von der „aktuelle[n] Fassung ältester und wichtigster philosophischer Probleme“.25 Im Wintersemester 1928/29 gelangt Horkheimer unter Verweis auf den von Lenin zitierten Engels-Text zu der Einschätzung, dass es sich bei Machs phänomenalistisch-sensualistischer Weltsicht in der Tat um eine Form des philosophischen Idealismus handelt:

Auf [Machs] Philosophie findet die Engelssche Definition des Idealismus zweifellos Anwendung. Die Empfindung und nicht die Natur gelten ihr als das Primäre, die Welt der materiellen Dinge als ein Produkt begrifflicher Ordnung des Gegebenen, in gewissem Sinn als eine Schöpfung des ordnenden Prozesses. Machs Gedanken entsprechen ganz genau der von Engels bekämpften idealistischen These der ursprünglichen Identität von Denken und Sein. Der Empiriokritizismus läuft daher den philosophischen Ansichten von Marx und Engels tatsächlich zuwider.26

Horkheimer verweist im gleichen Manuskript auch auf die kritische Stellungnahme des Berliner Naturforschers und Physik-Nobelpreisträgers Max Planck, in dessen schonungsloser Polemik gegen Mach er ein hohes Maß an Übereinstimmung zur erkenntnistheoretischen Argumentation Lenins erkennt: „[...] Planck vertritt in der entscheidenden Streitfrage, die Lenins Buch behandelt, den gleichen erkenntnistheoretischen Standpunkt wie er selbst.“27 Ebenfalls in seinem Aufsatz Materialismus und Metaphysik kommt Horkheimer auf die von Lenin bei Engels hervorgehobene Grundfrage der Philosophie zurück, ohne Engels und Lenin jedoch explizit beim Namen zu nennen:

Der die Geschichte der Philosophie durchziehende Gegensatz zwischen den zwei gedanklichen Verhaltensweisen, welcher von unserer geschichtlichen Situation aus als der entscheidende erscheint, der Gegensatz zwischen Materialismus und Idealismus, wird in der heutigen philosophischen Literatur daher keineswegs begriffen.28

Wahrnehmung und Erkenntnis

Im Jahre 1933 schreibt Horkheimer in Materialismus und Metaphysik über das Verhältnis von empirischer Wahrnehmung und wissenschaftlicher Erkenntnis: „Der Materialismus hat mit der positivistischen Lehre gemein, daß er als wirklich nur anerkennt, was sich in sinnlicher Erfahrung ausweist.“29 Horkheimer führt die von Boltzmann, Lenin und Planck eingeleitete Kritik an Machs positivistischem Sensualismus fort, wenn er im gleichen Aufsatz einschränkend präzisiert:

Jede Behauptung muß sich in sinnlicher Erfahrung bewähren. Aber der Materialismus verabsolutiert nicht den Sensualismus. Die Forderung des Ausweises jeder Existenz durch die Sinnlichkeit bedeutet nicht, daß diese selbst sich im historischen Prozeß nicht verändere oder gar ihre Elemente als die festen Bausteine der Welt zu betrachten seien. Wenn der Aufweis durch sinnliche Erfahrungen jeweils notwendig mit zum Begründen von Existenzurteilen gehört, so sind die sinnlichen Erfahrungen noch lange nicht identisch mit den konstanten Elementen der Welt.30

Gegen Machs idealistische Identifizierung von Wahrnehmung und Erkenntnis gerichtet, fügt Horkheimer hier hinzu: „Sinnliche Erlebnisse bilden die Grundlage der Erkenntnis, überall sind wir auf sie angewiesen, aber Entstehung und Bedingungen der Erkenntnis sind nicht zugleich Entstehung und Bedingungen der Welt.“31 In Materialismus und Empiriokritizismus reflektiert Lenin über das wechselseitig bedingte Verhältnis von objektivem und subjektiv-relativem Realitäts- bzw. Wahrheitsbegriff, wobei er sich an eine Textstelle des materialistischen Arbeiterphilosophen Joseph Dietzgen anlehnt:

Vom Standpunkte des modernen Materialismus, d.h. des Marxismus aus, sind die Grenzen der Annäherung unserer Kenntnisse an die objektive, absolute Wahrheit geschichtlich bedingt, die Existenz dieser Wahrheit selbst aber ist unbedingt, unbedingt ist, daß wir uns ihr nähern. Geschichtlich bedingt sind die Konturen des Bildes, aber unbedingt ist, daß dieses ein objektiv existierendes Modell wiedergibt.32

Mit Lenin nähert die Wissenschaft sich einem Gegenstand an, der auch unabhängig von ihr vorhanden ist, jedoch in historisch und gesellschaftlich bedingter Weise, sodass der an sich unbedingte Gegenstand stets nur in bedingter und eingeschränkter Weise unserer Erkenntnis zur Verfügung steht, dies allerdings im unabschließbaren Prozess einer progressiv fortschreitenden Annäherung. An anderer Stelle sagt Lenin zusammenfassend: „Die Anerkennung der objektiven Gesetzmäßigkeit der Natur und der annähernd richtigen Widerspiegelung dieser Gesetzmäßigkeit im Kopf des Menschen ist Materialismus.“33 Die Natur und die sie bestimmende Gesetzmäßigkeit ist prinzipiell in objektiver Weise erkennbar. Unsere Erkenntnis von ihr hat jedoch stets nur den relativen Charakter einer unvollendeten Annäherung an sie.

Die Anerkennung der objektiven Gesetzmäßigkeit, der Kausalität, der Notwendigkeit der Natur ist bei Engels ganz klar ausgesprochen neben der Betonung des relativen Charakters unserer, d.h. der menschlichen, annähernden Widerspiegelung dieser Gesetzmäßigkeit in diesen oder jenen Begriffen.34

Um Missverständnissen vorzubeugen, schränkt Lenin seine Widerspiegelungsmetapher andererseits aber auch wieder ein: „Eine Widerspiegelung kann eine annähernd genaue Kopie des Widergespiegelten sein, aber es wäre unsinnig, hierbei von Identität zu sprechen.“35 Über die Notwendigkeit der Nichtidentität von Denken und Sein sagt Horkheimer im Jahre 1935:

Der Materialismus behauptet dagegen, daß die objektive Realität nicht mit dem Denken der Menschen identisch ist und niemals in ihm aufgehen kann. Sosehr das Denken in seinem eigenen Element das Leben des Gegenstandes nachzubilden und insofern sich ihm anzuschmiegen sucht, so wenig ist doch der Gedanke zugleich der gedachte Gegenstand, es sei denn in der Selbstbeobachtung und Reflexion — und nicht einmal da.36

Die in jedem Fall zu beachtende Differenz zwischen realem Gegenstand und gedachtem Begriff stellt für Horkheimer ein unverzichtbares Moment seiner kritisch-materialistischen Praxis dar. Allerdings weist Horkheimer 1935 in seinem Aufsatz Zum Problem der Wahrheit auch auf die subjektseitige Bedingtheit des Erkenntnis- und Wissenschaftsprozesses hin: „Die Erkenntnis ist nicht nur durch den Gegenstand geformt, sondern auch durch die individuellen und gattungsmäßigen Eigentümlichkeiten der Menschen.“37 In dialektisch vervollständigender Weise ergänzt Theodor W. Adorno im Jahre 1969 (kurz vor seinem Tode): „Nicht nur ist […], wie der Positivismus zugestände, das Objekt der Erkenntnis durch das Subjekt vermittelt, sondern ebenso umgekehrt: das Subjekt seinerseits fällt als Moment in die von ihm zu erkennende Objektivität […].“38 In seinem Hauptwerk Das Kapital nimmt Marx in klarstellender Absicht eine Abgrenzung vom Hegelschen Idealismus vor, womit er sich zugleich ebenfalls als philosophischer Materialist ausweist:

Meine dialektische Methode ist der Grundlage nach der Hegelschen nicht nur verschieden, sondern ihr direktes Gegenteil. Für Hegel ist der Denkprozeß […] der Demiurg des Wirklichen, das nur seine äußere Erscheinung bildet. Bei mir ist umgekehrt […] das Ideelle nichts anderes als das im Menschenkopf umgesetzte und übersetzte Materielle.39

Relativität und objektive Realität 

Zwar nicht von der Grundfrage der Philosophie, aber doch von der gegenwärtigen „Hauptfrage“ spricht der Physiker Albert Einstein im Jahre 1916 in seiner Schrift Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie. Vor dem Hintergrund seiner relativistischen Erklärung der Gravitationswirkung gelangt er zu folgendem Fazit:

Die Hauptfrage ist gegenwärtig, ob eine Feldtheorie von der hier ins Auge gefaßten Art überhaupt zum Ziel führen kann. Es ist damit eine Theorie gemeint, welche das Physikalisch-Reale (mit Einschluß des vierdimensionalen Raumes) durch ein Feld erschöpfend beschreibt. Die gegenwärtige Physiker-Generation ist geneigt, diese Frage mit Nein zu beantworten; [...] es ist die Überzeugung vorherrschend, daß die experimentell gesicherte Doppelnatur (korpuskulare und Wellenstruktur) nur durch solche Abschwächung des Realitätsbegriffes erzielbar sei. Ich denke, daß ein so weitgehender theoretischer Verzicht durch unser tatsächliches Wissen einstweilen nicht begründet ist und daß man sich nicht davon abhalten lassen soll, den Weg der relativistischen Feldtheorie zu Ende zu denken.“40

Mit der für ihn charakteristischen Zurückhaltung versucht Einstein, hier dem wissenschaftsmethodischen Einfluss der erkenntnistheoretischen Ideen Machs auf seine Physikerkollegen mäßigend entgegenzuwirken. Dabei wendet er sich gegen die von den Anhängern Machs als unvermeidbar und wünschenswert angesehene Abschwächung oder gar Aufgabe des Realitätsbegriffs. Dagegen verteidigt Einstein seine materialistische Überzeugung, dass die Theorien der Naturwissenschaft es uns in gewissen Grenzen ermöglichen, die physikalische Realität tatsächlich zu erfassen und zu erkennen. Trotz philosophischer Vorbehalte erweist Einstein seinem naturwissenschaftlichen Vorbild Ernst Mach weiterhin vollen Respekt als einem bedeutenden Pionier und Bahnbrecher der modernen Physik. Zugleich geht er zu Machs Vorstellungen auf dem Gebiet von Erkenntnistheorie und Philosophie zunehmend auf Distanz. So urteilt Einstein im Jahre 1922 über Mach auf einer Tagung der Philosophischen Gesellschaft in Paris: „Autant Mach fut un bon mécanicien, autant il fut un déplorable philosophe.“41 Mit ähnlichen Worten äußert sich bereits Lenin im Jahre 1909 in Materialismus und Empiriokritizismus über den französischen Physiker Henri Poincaré: „Henri Poincaré, ein großer Physiker und ein kleiner Philosoph […].“42

Einsteins Bewusstsein für das Problem der sozialen Gegensätze in der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft zeigt sich in einer Äußerung des Jahres 1934: „Die sozialen Klassenunterschiede empfinde ich nicht als gerechtfertigt und letzten Endes auf Gewalt beruhend.“43 Lenin kommt auf Einstein, mit dessen Relativitätstheorie er in Materialismus und Empiriokritizismus noch nicht vertraut ist, erst relativ spät in seinem Leben, im Jahre 1922, in der Zeitschrift Unter dem Banner des Marxismus zurück. In diesem Beitrag bemüht Lenin sich darum, die mit Einstein einen Höhepunkt erreichende revolutionäre Umwälzung der modernen Physik gegen idealistische Fehlinterpretationen in Schutz zu nehmen.44 Dabei könnte Einstein in philosophischer Hinsicht, auf den ersten Blick, durchaus als eine sehr widersprüchliche und paradoxe Figur erscheinen, als ein eigenwilliger Grenzgänger zwischen Idealismus und Materialismus, der sich gegen eine eindeutige Zuordnung in eines der beiden erkenntnistheoretischen Lager der Philosophie hartnäckig zu sperren scheint. Im Verlauf seines außergewöhnlichen Wissenschaftslebens durchläuft Einstein allerdings eine Entwicklung, die ihn über das phänomenalistisch-positivistische Weltbild des radikalen Sensualisten Ernst Mach hinweg bis an die Schwelle des Materialismus heranführt. Während der junge Einstein in unbefangener Weise noch als begeisterter Anhänger und Bewunderer Machs auftritt, dem er für seine Relativitätstheorie in der Tat ganz entscheidende Anregungen und Anstöße verdankt, tut sich für den reiferen Einstein eine unüberwindbare erkenntnistheoretische Kluft zu seinem einstigen wissenschaftlichen Vorbild auf. Allerdings scheint die anfängliche Begeisterung des jungen Einstein für Mach auf einem philosophischen Missverständnis zu beruhen; der amerikanische Mach-Forscher John Blackmore kommentiert: „In spite of Einstein’s considerable debt to Mach, Einstein was neither Mach’s philosophical nor scientific ‚successor,’ nor, as Einstein himself increasingly realized, was Einstein’s theory of relativity ‚positivistic’ or even compatible with positivism.”45 Blackmore gelangt zu der Einschätzung, dass Einsteins rein physikalisch zu verstehender Relativitätsbegriff und Machs sensualistisch bzw. positivistisch motivierter Erkenntnisrelativismus miteinander unvereinbar sind:

Einstein argued that […] physical phenomena should not be identified with sensations, and that physical laws were not mere “economical descriptions of the appearances,” but had a constant validity independent of all sensations and conscious data. In other words, Mach’s epistemological theory of relativity and Einstein’s physical theory of relativity were dissimilar to the point of contradicting each other such that no rational person could or should hold both.46 

Trotzdem verdankt Einstein auf seinem indirekten Erkenntnisweg Machs philosophischen Irrtümern aber dennoch einen ganz entscheidenden Anstoß für seine allgemeine und spezielle Relativitätstheorie; Einsteins Umweg durch Machs Irrtümer hindurch kann als eine indirekte, nachträgliche Bestätigung von Lenins materialistischer Wissenschaftsauffassung betrachtet werden. Der ostdeutsche Mach-, Lenin- und Einstein-Kenner Friedrich Herneck konzediert hier: „Seine [Einsteins] Fehleinschätzung der Machschen Philosophie hat sich auf sein eigenes wissenschaftliches Werk nicht nachteilig ausgewirkt.“47 In Materialismus und Empiriokritizismus schreibt Lenin über den oftmals auch indirekten Erkenntnisweg der modernen Naturwissenschaft, diese entwickele sich „nicht schnurstracks, sondern im Zickzack, nicht bewußt, sondern instinktiv, wobei sie ihr ‚Endziel’ nicht klar sieht, sondern sich ihm tastend, schwankend nähert, manchmal sogar mit dem Rücken voran.“48

Mit Lenin kann der wissenschaftliche Prozess als ein allmähliches Sich-Herantasten und Annähern an die objektive Realität und Wahrheit aufgefasst werden, wobei dieser Prozess oft auch mit Rückschlägen einhergeht und über unvorhergesehene Umwege führen kann; so formuliert Lenin in Materialismus und Empiriokritizismus: „[...] auf dem Wege der marxistischen Theorie fortbewegend, werden wir uns der objektiven Wahrheit immer mehr und mehr nähern (ohne sie jemals zu erschöpfen) […].“49 So notiert Lenin, einige Jahre nach Materialismus und Empiriokritizismus, in seinen philosophischen Exzerptheften:

NB die Erkenntnis ist die ewige, unendliche Annäherung des Denkens an das Objekt. Die Widerspiegelung der Natur im menschlichen Denken ist nicht ‚tot’, nicht ‚abstrakt’, nicht ohne Bewegung, nicht ohne Widersprüche, sondern im ewigen Prozeß der Bewegung, der Entstehung und Aufhebung von Widersprüchen aufzufassen.50|P


1   Houllevigue zit. nach: Lenin: Materialismus und Empiriokritizismus. Kritische Bemerkungen ĂĽber eine reaktionäre Philosophie. Moskau 1947, S. 273 (auch: Berlin 1971), S. 258. Im Folg.: Lenin: Empiriokritizismus 1947 (1971).

2   Lenin an Maxim Gorki (25.2.1908), zit. nach: Nadeshda Krupskaja: Erinnerungen an Lenin. Berlin 1960, S. 204f.

3   ebd.

4   Vgl.: Spartakist-BroschĂĽre: Lenin und die Avantgardepartei. Berlin 1997, S. 32.

http://neonprene.blogspot.de/images/Leninu.Avantgardepartei.pdf [Zugriff am 08.05.2019].

5   Lenin: Empiriokritizismus 1947, S. 14 (1971, S. 16).

6   Diderot zit. nach: ebd., S. 25 (S. 27); Hervorhebung bei Lenin.

7   ebd., S. 28 (S. 30).

8   ebd., S. 94 f (S. 92f); hier zitiert: Friedrich Engels: Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie. In: MEW 21, S. 274f

9   Klaus Mylius: Materialismus und Jinismus. Ein erkenntnistheoretischer Vergleich. In ders.: Aufsätze und Rezensionen zur Indologie. Dieter B. Kapp (Hg.), Wiesbaden 2011, S. 379.

10 Lenin: Empiriokritizismus 1947, S. 42 (1971, S. 42 f).

11  Ludwig Boltzmann: Eine These Schopenhauers. In ders.: Populäre Schriften. Braunschweig u. a. 1979, S. 241f.

12 Boltzmann: Reise eines deutschen Professors ins Eldorado. Leipzig o. J. [1917], S. 12; auch in ders.: Populäre Schriften. Leipzig 1905, S. 413 (Nachdruck: Braunschweig u. a. 1979, S. 268).

13 Lenin: Empiriokritizismus 1947, S. 306 (1971, S. 288).

14 Boltzmann: Statistische Mechanik. In ders.: Populäre Schriften. Braunschweig u. a. 1979, S. 216. Im Folg.: Boltzmann: Mechanik.

15 Dietmar Dath: Maschinenwinter. Wissen, Technik, Sozialismus. Eine Streitschrift. Frankfurt 2008, S. 3.

16 Klaus Zweiling: Der Leninsche Materiebegriff und seine Bestätigung durch die moderne Atomphysik. Berlin 1956, S. 7.

17 Max Planck: Vom Relativen zum Absoluten. Gastvorlesung, gehalten in der Universität München am 1. Dezember 1924. Leipzig 1925, S. 22.

18 Hans Heinz Holz: Theorie als materielle Gewalt. Die Klassiker der III. Internationale. Berlin 2011, S. 56.

19 Slavoj Žižek: Absolute Recoil. Towards a New Foundation of Dialectical Materialism. London u. a. 2014, S. 221.

20 Boltzmann: Mechanik, S. 212.

21 Lenin: Empiriokritizismus 1947, S. 306 (1971, S. 288).

22 Robert Musil: Beitrag zur Beurteilung der Lehren Machs. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der DoktorwĂĽrde. In ders.: Beitrag zur Beurteilung der Lehren Machs und Studien zur Technik und Psychotechnik. Reinbeck bei Hamburg 1980, S. 15f.

23 ebd. S. 20.

24 ebd. S. 18.

25 Max Horkheimer: Die gegenwärtige Lage der Sozialphilosophie. In ders.: Gesammelte Schriften, Bd. 3, Frankfurt 1988, S. 32.

26 Horkheimer: Ăśber Lenins Materialismus und Empiriokritizismus. In ders.: Gesammelte Schriften, Bd. 11, Frankfurt 1987, S. 178.

27 ebd. S. 185.

28 Horkheimer: Materialismus und Metaphysik (1933). In ders.: Gesammelte Schriften. Bd. 3, Frankfurt 1988, S. 73. Im Folg.: Horkheimer: Materialismus.

29 ebd. S. 101.

30 ebd. S. 102.

31 ebd. S. 102 f.

32 Lenin: Empiriokritizismus 1947, S. 135 (1971, S. 130).

33 ebd., S. 157 (S. 150 f).

34 ebd., S. 159 (S. 152).

35 ebd., S. 347 f (S. 326).

36 Horkheimer: Materialismus, S. 87f.

37 Horkheimer: Zum Problem der Wahrheit, S. 277.

38 Theodor W. Adorno: Einleitung. In ders. u. a.: Der Positivismusstreit in der deutschen Soziologie. Neuwied u. Berlin 1971, S. 23f.

39 Karl Marx: Nachwort zur zweiten Auflage (1873). In ders.: Das Kapital. Bd. 1. In: MEW 23, S. 27.

40 Albert Einstein: Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie. Berlin u. a. 242009 (11917), S. 108f.

41 Einstein, zit. nach: Friedrich Herneck: Einstein und sein Weltbild. Berlin 1976, S. 150 (Wiedergabe bei Herneck im französischen Original). Eine sehr ähnliche Formulierung findet sich auch im Brief Einsteins an Michele Besso vom 13.05.1917: „Insoweit er [Mach] ein guter Schüler der Mechanik war, war er ein beklagenswerter Philosoph.“ Einstein an Besso, zit. nach: John L. Heilbron: Max Planck. Ein Leben für die Wissenschaft. 1858–1947. Stuttgart 1988, S. 64.

42 Lenin: Empiriokritizismus 1947, S. 168 (1971, S. 160). 

43 Einstein: Mein Weltbild. Carl Seelig (Hg.), ZĂĽrich, Stuttgart u. a 1953, S. 7.

44 Vgl. Lenin: Ăśber die Bedeutung des streitbaren Materialismus. In ders.: Werke. Bd. 33, Berlin 1962, S. 213–223. 

45 John Thomas Blackmore: Ernst Mach. His Life, Work and Influence. Berkeley, Los Angeles u. a. 1972, S. 258.

46 ebd., S.258f.

47 Friedrich Herneck: Einstein und sein Weltbild. Berlin 1976, S. 148.

48 Lenin: Empiriokritizismus 1947, S. 336 (1971, S. 316).

49 ebd., S.144 (S. 138).

50 Lenin: Aus dem philosophischen NachlaĂź. Exzerpte und Randglossen. Wien u. a. 1932, S. 115.